31. Juli 2015

Fahrradtour in Swinemünde


Als ich noch bei meinen Eltern in Ahlbeck / Usedom zu Besuch war, nahm ich mir auch eine Fahrradtour nach Swinemünde (Świnoujście) vor. 
Ich war zwar schon länger nicht mehr größere Strecken mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und das Wetter versprach 27°C, doch das kam mir alles nicht so tragisch vor. Ich wollte zuerst in die Innenstadt fahren, dann am Hafen entlang und letztlich zum ‚Leuchtturm‘ an der Molen-Ausfahrt, der wie eine Windmühle aussieht (Mühlenbake). Davon hatte ich schon viele Bilder gesehen, nur selbst war ich noch nie dort. 
Wenn ich gewusst hätte, daß ich den Tag mit einem riesigen Hitzeschlag beenden würde, hätte ich die Tour wahrscheinlich in zwei Tage aufgeteilt… einmal Promenade bis zur Mühlenbake und einmal Innenstadt … aber das wusste ich eben noch nicht und so fuhr ich fröhlich los.


Swinemünde hatte sich lange Zeit nach der Wende nicht sehr verändert, die grauen Plattenbauten dominierten weiterhin das Stadtbild, doch in den letzten Jahren hat sich sehr viel getan. Es entstanden neue Stadtteile, am Stadteingang grüßt das Hilton Holiday Inn, der Wildbau des ‚Polenmarktes‘ hat sich bereits sehr verkleinert (und soll bald in einen Hallenneubau umziehen) und in der Innenstadt wurde erst vor kurzem das erste Shopping Center: Corso eröffnet.

 .
Dort kann man kaum mehr Unterschiede zu Deutschland feststellen… bei Rossmann, H&M und Deichmann fällt das auch schwer, denn die Preise sind ebenfalls völlig angeglichen. Trotzdem ist es für viele Usedomer sicher eine schöne Sache, denn bis zum nächsten H&M z.B. musste man vorher bis nach Greifswald fahren. 
Danach ging es durch die Fußgängerpassage hinunter zum Hafen, der mich früher schon immer fasziniert hat mit seinem hohen Fähr- und Containerschiff-Aufkommen.

 .
An der Kai-Kante entlang ging es nun Richtung Promenade. Dabei fährt man nicht nur am neuen Yachthafen vorbei, sondern auch an zwei Anlagen der ehemaligen Festung Swinemünde.


Im Fort Anioła / Engelsburg kühlte ich mich im Gewölbe ab und trank so viel Wasser, wie ich dachte benötigen zu müssen.
Ein Problem des Tages war nämlich ständiger Ostwind, der mich immer soweit herunterkühlte, daß ich kaum Durst hatte. Da mir das bedenklich vorkam, kaufte ich mir dort die erste 0,5 l Wasserflasche für 2 Zloty (ca. 50 Cent) und trank sie - selbst ohne entsprechenden Durst - aus. Ich wollte keine größere Flasche mit mir herumschleppen, deswegen wiederholte ich dieses Spiel in regelmäßigen Abständen, so daß ich das Gefühl hatte, den Wasserverlust gut ausgeglichen zu haben.
.
An der zweiten Festung konnte man u.a. Granatenhülsen kaufen, was mich etwas irritierte. 
Jetzt endete auch die befestigte Straße und es ging auf einem sandigen Pfad direkt neben der Swine weiter Richtung Strand. Viele Einheimische (vor allem die mit Hunden) lagen an den kleinen Flußstränden, und ich schob mein Fahrrad eher durch den losen Sand als das ich fuhr.
Doch irgendwann war auch das geschafft und ich hatte mein Fahrtziel: Stawa Młyny, die sog. Mühlenbake erreicht. Ich weiß nicht wie viele Seezeichen eine so markante Form aufweisen, doch es war schön die Bake endlich vor mir zu sehen.
 .

Auf dem Rückweg schob ich mein Fahrrad eine Weile am Strand entlang um nebenbei meine Füße abzukühlen und stolperte so in das ‚Projekt Plaza‘ des polnischen Fernsehsenders tvn. Dabei konnte man u.a. Mister Polen 2014 treffen und im Wasser Volleyball spielen.
Insgesamt fällt auf, daß der Stadtstrand in Swinemünde eher junge Menschen und Familien anspricht, während die deutschen ‚Kaiserbäder‘ außerhalb der unmittelbaren Hauptsaison 50+ Gebiet sind.

 .
Um mein Fahrrad nicht zu sehr dem Salzwasser auszusetzen - es quietschte schon bedenklich - ging es nun auf der neuen Promenade weiter, wo man von Cocktailbar, Räucherfisch bis Schaschlikspieß alle Optionen hatte. Neue ‚Resorthotels‘ wechselten sich mit renovierten Villen und alt-sozialistischem Stahlbetonbau ab, bis man das Ende der Stadt und bald darauf die deutsch-polnische Grenze erreichte. 
Der Promenadenweg geht jedoch weiter und so erreichte ich nach einem Badestopp in der Ostsee wiederum Ahlbeck und alsbald meinen Ausgangspunkt neben der Ostseetherme.

Mein Kopf sah nach Tomate aus (was bei mir normal ist) und eine halbe Stunde glaubte ich noch dieses Mal größeren Gesundheitsproblemen aus dem Weg gegangen zu sein (schließlich hatte ich regelmäßig Wasser getrunken, mich abgekühlt, im Schatten aufgehalten usw.), dann schlug der Sonnenstich voll zu und bis irgendwann Nachts um zehn dachte ich überhaupt nichts mehr. Woran hatte es nun gelegen? - Ein Punkt war sicherlich: keine Kopfbedeckung… da zählen einfach die Sonnenstunden, selbst die die man im Schatten verbracht hat und wahrscheinlich hätte ich noch viel, viel mehr Wasser trinken müssen und längere Pausen in Läden und sonstigen Gebäuden einlegen.
Ansonsten fand ich den ca. 20 km Rundkurs (obwohl ich vorher nicht nachgesehen hatte und eher mit zehn Kilometern rechnete ^^), selbst für einen untrainierten Radfahrer nicht zu fordernd und werde ihn möglicherweise so … z.B. an einem relativ windstillen, milden Herbst- oder Frühjahrstag (mit Mütze auf dem Kopf und zwei Litern Wasser im Rucksack) auch wiederholen :)

27. Juli 2015

Sommerkatzen


Dieses Leben als Draußenkatze - ohne jeglichen Komfort den Naturgewalten ausgesetzt - ist schon ein schweres Dasein. Da hat man tatsächlich keine ruhige Minute mehr ...


... und natürlich ist der Platz auf dem Stuhl soviel besser als auf dem Hocker ... das fragst Du noch? ^^ 

26. Juli 2015

Food Truck Arena


Am Freitag waren wir auf einem Food Truck Festival in Frankfurt vor der Commerzbank Arena. Food Trucks sind Imbisswagen, die eben nicht die üblichen Bratwurst und Pommes verkaufen sondern eher Restaurant-Essen in mitnehmbaren Vorspeisengrößen. 
Zum letzten Mal waren wir in Burlington auf einem solchen Treffen (mit zehn Wagen) und auch in Portland, OR gibt es einen (dort täglichen) Platz nur für die Food Trucks. 
Entstanden ist diese neue Welle der Imbisswagenkultur in den USA wo Food Trucks häufig vor den größeren Unternehmen stehen und die Leute es irgendwann leid waren nur die tägliche Auswahl zwischen gebratenen Chinanudeln, Hot Dogs, Hamburger und Pizza zu haben, stattdessen entstanden Imbisswagen mit Crêpes (hier nichts Neues, da schon), koreanisch-mexikanischen Fusion-Tacos, Suppen, sonstigen ethnischen Restaurants, aber auch Cupcakes uvm. 
In Frankfurt sollten 40 der Wagen (die z.T. deutschlandweit anreisten) versammelt sein. 
Es wurden letztlich um die 35 Stände, wobei ausgerechnet die Wagen fehlten, die mein Mann gerne besuchen wollte. Er kam mit Kollegen direkt von der Arbeit, während ich mit dem Fahrrad fuhr, denn das Stadion befindet sich nur 20 Minuten (durch den Stadtwald) von unserer Wohnung entfernt. 
Die eigentlich recht hohe Imbisswagen-Dichte verläuft sich natürlich völlig vor der Kulisse des riesigen Stadions - diese Unmenge an Platz in alle Richtungen eignet sich auch nicht wirklich um eine lebendige Marktatmosphäre entstehen zu lassen.
 .

Unpraktisch fand ich auch, daß jeder zu dem Stadion am Rande der Stadt anreisen musste, eine etwas zentralere Alternative wäre da wünschenswert. 
Bei den Food Trucks selbst gab es dann jedoch gar nichts zu meckern, höchstens, daß man nicht so hungrig sein kann, um alles einmal zu probieren … Letztlich entschied sich der Mann für ein Chicken Burrito (von der Burrito-Bande), während ich den Abend mit Falafel-Sandwich (von Giggle Pea … extra Applaus für die wortwörtlichen Kichererbsen ^^), Hummus und Minz-Limonade (so toll) begann.
Als Nächstes probierten wir die Biere der Frankfurter Minibrauerei: Naiv. Sowohl Keller- als auch Weizenbier waren leider nicht mein Geschmack - dafür bekam aber jeder gleich einen ‚I <3 beer‘ sticker in die Hand gedrückt.
 .

Danach war ich eigentlich zu satt, aber Eis geht immer und so probierte ich zum Abschluss Maracuja-Eis am Stil. Ich fand es super, während A. es als nicht süß genug und Maracuja mag er eh nicht einstufte. Also großartig :))
 .

Erschwerend kam an diesem Abend leider hinzu, daß es bei über 30°C völlig windstill war und ich selbst im Schatten nur so existieren konnte - dafür waren die Wespen und Mücken umso lebendiger.
Nach zwei Stunden ging es dann zurück nach Hause, der Mann fuhr mit dem Nahverkehr und ich mit dem Fahrrad, bis mein Vorderreifen plötzlich einen Platten hatte und ich mein Rad zurückschieben musste. Da kam mir der Wald um halb 9 plötzlich nicht mehr ganz so friedlich, sondern eher ziemlich dunkel und leer vor ^^ 
Trotzdem kam ich noch ca. 20 Minuten vor dem Mann nach Hause, denn während ich quer laufen konnte, musste er erst in die Stadt hineinfahren und dann mit ‚unserer‘ Straßenbahn wieder heraus - hier fehlt ein Ring!


Fazit: Für die erste Veranstaltung dieser Art sicher nicht schlecht, aber damit das an diesem Ort auffällt, braucht man schon mindestens 100 Food Trucks. 
Das nächste Mal probieren wir den Food Truck Friday bei der Jahrhunderthalle aus.

23. Juli 2015

Der Gast


Wir hatten es zwar schon lange vermutet, daß jede Nacht ein Fuchs in den Garten kommt um die liegengebliebenen Mäuseleichen aufzuräumen, die die Katzen dann doch nicht gefressen haben … Doch heute Morgen bekamen wir ihn plötzlich tatsächlich einmal zu Gesicht - beim Mäusekadaver Vernichten.
Es war ungefähr halb sechs, Linus und Shweta waren schon längst selbst im Garten unterwegs und so machte ich mir doch etwas Sorgen, wie gut die Beiden mit dem Fuchs umgehen können.
Es gibt zwar widerstreitende Meinungen darüber, ob und wie gut Füchse Katzen anfallen können, aber sie könnten wohl ziemlich gut, wenn sie wollten - doch normalerweise gehen sich Fuchs und Katze lieber aus dem Weg. Ich hoffte auf diesen Normalfall.
Unser Fuchs sah relativ schwach aus - vielleicht alt, mit struppigen Fell - und während ich noch versuchte ein scharfes Bild hinzubekommen, trat eine der Minikatzen der Vermieter in Aktion und verscheuchte den dreimal größeren Fuchs ^^ Der lief in den hinteren Garten, sprang dabei über Shweta, die sich davon nicht sehr aus der Ruhe bringen ließ und verschwand im Loch unterm Zaun, den auch die Katzen für ihre Ausflüge in Nachbarsgärten verwenden.
Ich war mir nicht sicher ob Linus den Fuchs überhaupt gesehen hatte, jedenfalls war der große Kater nicht auffindbar - bis er nach einer Stunde zum Fenster kam und sich völlig normal verhielt - vielleicht war das also nur seine übliche Morgentour.

Fazit: Unser Haus liegt im Revier eines möglicherweise alten Fuchses, der sich von Aas ernährt und vor Kleinstkatzen Reißaus nimmt. Es könnte schlimmer sein :)

20. Juli 2015

Salzwiesen

 Weide mit Ausblick 

Ich bin zwar mittlerweile schon seit fast zwei Wochen wieder in Frankfurt, doch ein paar Fotos von der Ostseeküste habe ich mitgebracht.
Das sind sogar noch Bilder von den Salzwiesen vor der Insel Poel :) 
Bevor es Anfang Juli so richtig warm und sonnig wurde, gab es im Juni immer nur hin und wieder einen zumindest teilweise sonnigen Tag bei annehmbaren Temperaturen. Einen solchen Nachmittag habe ich ausgenutzt und bin die Strecke Groß Strömkendorf - Fährdorf entlangspaziert.

 .
Dabei kam es einem mitunter recht herbstlich vor, denn die Wintergerste war bereits erntereif, einige Wildgänse scheinen ohnehin Dauergäste geworden zu sein und das Wetter war eben auch nur gerade so ohne Jacke auszuhalten. 
Ich freute mich jedoch sehr, daß die Pferde einmal ganz nahe am Zaun waren, so daß ich sie selbst ohne Teleobjektiv und Stativ fotografieren konnte (denn das Teleobjektiv ist in Indien und das Stativ in Frankfurt geblieben, fragt nicht … ^^).

 Das Bild erinnert mich sehr an die Kunst von Sabra Field :)

 Gänsesuchbild
.
 Mikey ist eigentlich ein Seehund.

Mein letzter reiner Salzwiesen-Blog-Artikel liegt auch schon eine Weile zurück, das war 2010 (Link). Mal schauen, wann ich einmal wieder in dieser Gegend lande :)

17. Juli 2015

Flashback Friday


Derzeit spielen die Temperaturen einmal mehr Achterbahn in Frankfurt, gestern waren es schon 32°C, heute sollen es über 36 werden… ab morgen dann wieder kühler und Gewitter.
Gestern war ich im Freibad und es ist mir nicht sonderlich gut bekommen - deswegen plane ich heute nur noch einen Ausflug in ein klimatisiertes Einkaufszentrum und träume ansonsten von kühleren Orten… wie diesem Höhlendorf, das ich 2002 auf Gran Canaria besucht habe.

 .
Normalerweise finde ich Höhlen zwar faszinierend, aber für einen dauerhaften Aufenthalt doch etwas zu dunkel und möglicherweise auch: Feucht, Fledermäuse, zusammenbrechende Felsen und sonstige Bergwerksprobleme … doch in brütender Hitze kann man sich wahrscheinlich keinen besseren Zufluchtsort vorstellen.
Die ‚modernen‘ Höhlen sind natürlich auch nicht alle nur Höhle, sondern haben meist einen halben ‚richtigen‘ Hausteil mit Fensterfront, der dann hoffentlich etwas Licht in die restlichen Gewölbe werfen kann.

LinkWithin

Related Posts with Thumbnails