Überall dort, wo wir in den letzten Jahren gelebt haben, hatten wir uns den einen Ort für eine kleine Alltagsflucht mit Wiederholungscharakter gesucht: Nur einen Tagesausflug ins touristische Gewusel einer kleinen, historisch-gut erhaltenen Stadt in schöner Umgebung, mit tollen Restaurants und Lädchen für das ein oder andere Stück, das man garantiert nicht braucht - und abends entkommt man dem Touri-Dorf wieder und fährt satt und zufrieden zurück nach Hause.
Hierher bringen wir Freunde und Bekannte, wenn sie uns besuchen, und nutzen den Ort als Ausgangs-/Endpunkt für Wanderungen.
Stowe war dieser Ort, als wir noch in Vermont gewohnt haben, Rüdesheim war es in Frankfurt und Monschau ist es hier in Aachen. Rüdesheim schaffte es trotz unserer regelmäßigen Besuche nicht in meinen Blog, Monschau soll nicht das Gleiche passieren ^^
Als wir nach Aachen gezogen sind, dachten wir eigentlich, daß Valkenburg in den Niederlanden ‚unser‘ Touri-Ort werden wird. Aber etwas Unveränderbares wie das Wetter spielt eben auch eine Rolle für den subjektiven 'Wohlfühlfaktor'.
Bei unserem ersten Besuch in Valkenburg, regnete es ununterbrochen, so daß wir nur eine der berühmten Mergelhöhlen besichtigten und mehr wollte man gar nicht unternehmen.
Bei unserem ersten Besuch in Valkenburg, regnete es ununterbrochen, so daß wir nur eine der berühmten Mergelhöhlen besichtigten und mehr wollte man gar nicht unternehmen.
Winter und (früher) Herbst in Monschau
In Monschau hatten wir stattdessen bisher immer Glück mit dem Wetter, weswegen es dort viele Museen, Werkstätten usw. gibt, die wir noch nicht besichtigt haben - schlichtweg, weil es draußen immer viel zu schön und sonnig war.
Das soll keine Aufforderung sein, daß es beim nächsten Besuch doch bitte in Strömen regnen mag ^^, aber selbst bei schlechtem Wetter hätten wir noch einiges zu erkunden.
Meistens fahren wir mit dem Bus von Aachen in den kleine Eifelort, laufen durch die verwinkelten Fachwerkhaus-Gassen, kaufen etwas von den Bäckern und dann geht es hinauf in die umgebenden Hänge, um sich Monschau von oben anzusehen. Zum Mittagessen sind wir wieder in der Stadt, danach steigen wir hinauf zur Burg, um die Stadt und das Flüsschen Rur auch von der anderen Seite zu bewundern - ehe es zurück nach Hause geht.
Monschau (Montjoie) war früher, als es durch die Feintuchmacher-Industrie zu einigem Reichtum gekommen war, sicher kein so idyllischer Ort, die Mühlenhäuser der Altstadt, wurden regelmäßig überschwemmt und mussten eben doch am Wasser bleiben, die Vorratslager befanden sich deswegen eher in Hanglage oder höheren Kontoren- doch das Leben in der ohnehin armen Eifelregion war wohl kein Einfaches.
Mit dem Beginn der Romantik, wurden dann Ausflügler auf den Eifelort in schöner Lage aufmerksam und es entwickelte sich eine erste Touristenindustrie mit Hotels und Gaststätten, die vielfach bis heute existieren. Dadurch entkam Monschau der Moderne nach den Weltkriegen, denn anderswo wurden selbst Innenstädte, die nicht im zweiten Weltkrieg zerstört wurden, gesprengt um Platz für eine schöne vierspurige Straße mittendurch zu machen.
Ein anderer wirklich schöner Ort in der Gegend ist Stolberg, zu dem wir sogar mit dem Fahrrad fahren können, doch dort ist der Strukturwandel von Industrie hin zu Tourismus und Aachener Vorstadt noch in vollem Gange. Schöne historische Gebäude kann man auch dort besichtigen, und das sogar völlig ohne Touristen - zur Alltagsflucht reicht es jedoch noch nicht so ganz :)
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