Dieser barocke Palast wurde für die Gebrüder Bolongaro erbaut (ab 1772), die in Frankfurt als Schnupftabak-Fabrikanten reich wurden, aber aufgrund ihres katholischen Glaubens nicht Bürger der Stadt werden durften. Also bot ihnen der Kurfürst von Mainz an, sich stattdessen im katholischen Höchst anzusiedeln.
Tatsächlich wohnten sie aber nur sehr kurz selbst in dem Palast und nach dem Tod des einen Bruders konnte die restliche Familie plötzlich doch Frankfurter Bürgerrechte erhalten - auf die Steuergelder wollte man offenbar nicht verzichten.
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Anfang November 1813 verbrachte Napoleon Bonaparte seine letzte Nacht auf deutschem Boden in dem Palast, nachdem er in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen wurde.
Danach ging es mit dem Palast bergab, er wurde zum Fabrikgebäude umfunktioniert - so entstanden dort u.a. Gasleitungen und Bettfedern, bis man ihn ab 1907 aufwendig restaurierte.
Seitdem dient der Bolongaropalast hauptsächlich der Stadtverwaltung - durch das darin integrierte Standesamt wird die Palastkulisse jedoch täglich ausgiebig gewürdigt.
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Als ich den Palastgarten an einem frühen Märztag bewunderte, fiel es mir schwer, sich hinter den Mauern Büros und Beamte vorzustellen, das gesamte Gelände scheint wie gemacht für eine künstlerische Nutzung, sei es nun Museum oder (Hoch)-Schule.
Das wäre doch ein würdiger Arbeitsplatz für mich... aber nein, ich sitze in einem Betonbunker aus den 60-ern....
AntwortenLöschenIch könnte mir keinen besseren Arbeitsplatz für dich vorstellen. Vielleicht gibt es sogar Palastgespenster mit denen man sich das Büro teilt?
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