10. September 2016

Heusenstamm


Hier geht es jetzt weiter mit zwei Fahrradausflügen. Der erste führte mich nach Heusenstamm im Kreis Offenbach. 
Ich hatte eigentlich keine großen Erwartungen an mein Reiseziel, doch ich arbeite immer noch an meiner Fahrradfahr-Kondition und da war der ca. 22 km Rundkurs eine gute Strecke. 
Durch den Stadtwald ging es nach Neu-Isenburg und von dort in den Neu-Isenburger Stadtteil Gravenbruch, eine 1950er Plattensiedlung, die isoliert mitten im Wald liegt. 
Nachdem ich wieder zu Hause war, habe ich einmal online nachgesehen, warum es diese Siedlung so überhaupt gibt - meine Idee war eigentlich Werkswohnungen für eine Fabrik, aber die Antwort war etwas kurioser. Die Alliierten hatten während des 2.Weltkriegs auf diesen Teil des Bannwaldes 14 Luftangriffe geflogen (möglicherweise gab es einen Grund, vielleicht dachten sie auch nur es gab einen) und so entstand eine Rodungsfläche, auf der letztlich eine kleine Stadt für 6000 Menschen entstand. 
Nach Gravensbruch ging es weiter durch den Wald und da die Regionalpark RheinMain Schilder plötzlich fehlten, musste ich etwas raten und landete bei einer Müllverbrennungsanlage. Ab dort folgte ich den Straßenschildern, die mich letztlich bis nach Heusenstamm brachten.


Der Ort war bestimmt einmal sehr schön, die Moderne hat sich aber nicht immer geglückt in das Stadtbild eingefügt. So gibt es einen Schlosspark, der vom Schloss und Allee durch Straße- und Bahnstrecke getrennt ist.
Das Schloss selbst, ein Ensemble aus langgestrecktem Landsitz (Wasserschloß), dem hinteren Schloß und dem sog. Bannturm, wurde durch einen 1980er Neubau getrennt, der jedes Fotografieren erschwert, denn ich wollte ihn gerade nicht im Bild haben.
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Das Schloss dient als Rathaus, insofern war der Anbau wahrscheinlich notwendig, aber vielleicht könnte man einmal einen Architekten bitten etwas mit viel Glas und weniger störend zu entwerfen…
Dieses seltsame Miteinander zieht sich durch den Ort, direkt neben dem historischen Tor gibt es einen Neubau mit Laubengang, einst in der Landschaft stehende Säulen befinden sich quasi auf dem Parkplatz eines Küchengeschäfts und auf dem Friedhof steht zwar eine wunderschöne kleine Kapelle, genutzt wird offenbar jedoch ein Zweckbau neueren Datums.


Nach einem kurzen Rundgang durch die Innenstadt, fuhr ich mit dem Fahrrad um den größeren Teil des ‚See am Goldberg‘, einer ehemaligen Kiesgrube und heutigem Naturschutzgebiet und dann ging es auf die Rückfahrt, die naturgemäß schneller verlief, schließlich kannte ich den Weg jetzt.
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Insgesamt war ich recht zufrieden mit meiner Tour - doch ich hatte schon das Gefühl, das 20 km immer noch mein Limit bei solchen Wald- und Schotterwegen ist, alles danach bedeutet Arbeit. Auf Asphalt wäre das wohl kaum ein Problem, ist aber auch nicht so schön.

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