4. Juli 2008

Goa-Pool

Den Nachmittag gedachten wir am Pool zu verbringen. Nach einem kleinen ausgewogenen Mittagessen (Chips, Kekse, Cashewnüsse) probierte ich meinen neuen Badeanzug an und siehe da, er passte perfekt (was sonst...) :-) Während Anand mit einem Blick zum Pool verkündete, dass die Herrschaft der Herren über den Pool zwar ungebrochen, sich aber gerade nur zwei dieser Exemplare dort aufhielten, erteilte auch er sein Okay, für das riskante Manöver: Frau geht in Swimming-Pool. Zwar war der Bademeister so ins Nichtstun vertieft, dass er uns keine Handtücher austeilen konnte, aber man konnte ja die Zimmerhandtücher zweckentfremden. Wir marschierten also zum Pool, sicherten uns zwei Liegen (die anderen zwanzig waren auch frei) und dann ging es los. Anand sprang direkt von der Kante ins Wasser, an der stand „ins Wasser springen verboten“- und ich benutzte (zusammen mit meinem neuen schicken, dunkelblauen und absolut perfekten Badeanzug – ich weiß es wird langsam langweilig, ich wollte es auch nur noch mal erwähnen) die Treppe. Das Wasser war warm und so schwamm und tauchte ich einige Runden im 1,50 m tiefen Wasser. Anand kraulte derweil durch die Gegend und sah dabei so professionell aus, dass selbst der Schwimmeister immer wieder aufmerksam hinschaute, ob er jetzt gleich reinspringen und ihn retten muss. Aber jedes Mal wenn er wieder eine Wand erreichte, war er der Meinung sich bereits enorm verbessert zu haben und viel sicherer zu fühlen. Da er das tatsächlich ernst meinte, blieb mir nichts weiter übrig, als ihm beizupflichten. Während wir so im Pool badeten und hin und wieder ein paar Bälle den Jungs zurückwarfen, geschah eine kleine Revolution. Die zweite Frau kam ins Wasser, die dritte, dann zwei auf einmal und die waren ganz schön fett, Damen, die Schwimmen konnten und Damen, die sich nur am Rand festkrallten und keinen Schritt weitergingen (auch wenn 1,50 m nicht gerade zum Ertrinken einladen.) Ich weiß, das klingt jetzt etwas konstruiert, es muss sich nur eine trauen und schon funktioniert das System. Aber es war wirklich so, als wir nach mehr als einer Stunde das warme Wasser verließen, weil wir schon ganz eingeschrumpelt waren, befanden sich elf Damen im Pool.
Nach soviel sportlicher Betätigung war es Zeit für einen Nachmittags-Snack und so zogen wir uns um und saßen auf unserem Balkon, diesmal mit etwas handfesterem: Chhuda-Reisflocken und Bier. Von unserm Beobachtungposten konnten wir sehen, dass der Pool noch einige Stunden fest in Frauenhand war, bis eine plötzlich eincheckende 30-köpfige Männergruppe der Abteilung eines Chemiekonzerns alle verscheuchte. Die Herren stellten sich natürlich an den Beckenrand und mussten alle anstarren...würg.
Als meine Haare schon etwas getrocknet waren, brachen wir erneut auf - zu einem kleinen Strandspaziergang. Diesmal gingen wir ab Hotel direkt Richtung Küste und waren nach kurzer Zeit am Strand. Die Sonne stand bereits tief am Himmel und wir marschierten Richtung Leuchtturm-Frachterwrack. Dort angekommen sahen wir nicht nur, dass das Schiff River Princess hieß, sondern dass es offensichtlich auch bewohnt war. Überhaupt waren viele Leute am Strand, die wie Einheimische aussahen. Die Temperaturen waren mittlerweile sehr angenehm, Kinder spielten Kricket, andere badeten in der Brandung und viele Leute gingen mit ihrer Hunden am Strand spazieren. (In Goa gibt es keine Straßenhunde, jeder Hund gehört irgendwohin und mit diesen Hofhunden geht man abends spazieren – schön.) Das Dorfleben spielt sich abends am Strand ab. Dann setzten wir uns eine Weile in den Sand, sahen den Strandkrabben zu und eine Frau mit sieben Hunden und beobachteten, wie die Sonne schnell unterging. In Deutschland hätte sie von dem Stand an dem sie war, noch gut zwei Stunden gebraucht um unterzugehen, in Indien dauerte es 20 Minuten und das Spektakel war vorbei. Aber was kann es Romantischeres geben, als einen Sonnenuntergang am Palmenstrand...seufz.
Nach einem erneuten Supermarkt-Besuch, war auf unserer persönlichen Urlaubs-Checkliste war nur noch der Punkt Cocktail mit Schirmchen übrig und so bestellten wir diesmal in „unserem“ Fischrestaurant auch zwei Cocktails (wir hatten uns gedacht, warum ein anderes Restaurant suchen, wenn das gestern doch so gut war). Leider meinte der Kellner es etwas zu gut mit uns, so dass er jeweils das Mischungsverhältnis umdrehte und wir letztlich Alkohol mit geringen Saft-Sirupzusätzen erhielten. Da einige Alkoholsorten aber geschmacklich nicht zueinander passen und die süßen Fruchtsäfte gerade als Ausgleich benötigen, war das Ergebnis nahezu untrinkbar. Unser Essen war aber wieder sehr gut (wir hatten erneut nicht auf die Balchao-Krabben verzichten können.) Am Nachbartisch sahen wir, wie Leuten, die Fisch bestellt hatten, vom Koch erst der gesamte Fisch präsentiert wurde und sie dann diskutierten, welche Zubereitungsform ihnen am Besten gefallen könnte, das fand ich wirklich gut.
Nach dem erneut ausgezeichneten Abendessen endete auch dieser Tag in Goa.
Damit endet erstmal meine Berichterstattung über Goa, einen (hoffentlich kürzeren) Post werde ich noch nächste Woche hinzufügen und dann sind wir damit durch....

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