18. Juni 2011

Flashback Friday +1, Sommerleben


Gestern fehlte mir die rechte Idee, aber heute morgen kam plötzlich eine Erinnerung zurück. Da war so ein Geruch in der Luft, es war noch frisch und leicht windig, aber der Tag wird gut werden das sah man bereits und dann, genau Zingst. 
Wie bereits in zwei anderen Flashbacks erwähnt (1, 2), machten wir jahrelang mit Kind und Katze, Sack und Pack Urlaub im betriebseigenen Ferienheim des EAB auf Fischland-Darß/Zingst in der hinterletzten Ecke hinter Zingst, direkt neben dem Deich gelegen (Fußweg bis zum Strand: 30 Sekunden). Während die Eltern meist der Meinung waren mit den Programmpunkten Strandbesuch am Tag und Grillen am Abend könne man bequem zwei Wochen Urlaub füllen, konnten wir Kinder weitgehend selbst bestimmen wie unser Tag aussehen sollte. Dazu gehörte neben den obligatorischen Strand, Baden, Sonne, auch u.a. Gänse (Gössel) beobachten, Tischtennis spielen, Schaukeln, Trickfilmserien im Fernsehraum gucken, auf den Steinen der Deichbefestigung herumklettern und Steinhöhlen entdecken. Ich wanderte auch gerne stundenlang auf dem Deich um dann in Zingst die alten Fischerhütten zu bewundern, Hafen und Seebrücke zu besuchen und durch all die Touristengeschäfte zu spazieren. Das Fischerhemd, das ich bei einem der Besuche erstand, schützt mich noch heute sicher vor dem Wind auf Poel. 
Zum Abendessen versammelten sich alle auf der großen Terrasse der kleinen Anlage. Aus Arbeitskollegen wurden Freunde und manche Grillparty wurde feucht-fröhlich gefeiert. Wir Kinder schlossen Freundschaften und rekrutierten Mitspieler für die nächste Partie Monopoly, Mühle, Uno oder kennt noch irgendjemand Knack?


Als ich nach vielen Jahren noch einmal nach Zingst (und das Gelände schon lange nicht mehr dem Betrieb gehörte) kam, präsentierte sich die Anlage dann so:


Gemeinschaftsleben ist unwichtig geworden, was zählt ist die Privatsphäre... eigentlich schade.

2 Kommentare:

  1. schöner post, besonders das letzte bild regt zum nachdenken an. und die mühle-spielenden kinder sind klasse! schon lang nich mehr gesehen... ;)

    LG, maria

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  2. Meine Schwester war ein gefürchteter Mühle und Halma Spieler. Da sie immer gewann, musste sie regelmäßig nach neuen "Opfern" suchen :-)

    Ansonsten ja, alles verändert sich und vielleicht (er)findet die nächste Generation, daß sie genug Privatsphäre haben und ein paar der Mauern wieder einreißen können :)

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