Als Kind war ich ein ernster Baukritiker: Plattenbau-Siedlungen insbesondere fielen in meiner Meinung, für die sich erstaunlich wenig Menschen interessierten, absolut durch und auch Hotelhochhäuser - wie das des Hotel Neptuns am Strand von Warnemünde - konnten mich nicht erweichen: Häßlich, lautete mein Urteil; Wann wird es abgerissen? war die nächste Frage.
Mit den Jahren konnte ich mich mit modernem Design etwas mehr anfreunden: Ich mag die Jugendstilvilla mit schmiedeeisernem, verschnörkelten Zaun direkt dahinter immer noch schöner finden, doch es ist auch richtig, daß nicht alle Symbole und Bauwerke der DDR-Zeit verschwinden. Es gab diese 40 Jahre vor der Einheit nun einmal, auch wenn sonst lieber wieder Stadtschlösser aufgebaut werden.
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Außerdem verbindet mich etwas mit dem Hotel Neptun, denn ich habe dort einmal einen Mini-Urlaub verbracht: Freunde meiner Eltern waren mit Enkelkind im Hotelurlaub angemeldet, doch der Enkel konnte dann auf einmal nicht, so daß ich als Ersatz ausgeborgt wurde.
Sehr viel weiß ich aus diesen Tagen nicht mehr, außer daß ich schon damals unter Höhenangst litt und der Zimmer-Balkon war nicht nur wahnsinnig hoch, sondern hatte auch einen Spalt zwischen Boden und der halbhohen Außenwand, aus dem ich meine Füße stecken konnte. Ich war davon überzeugt, daß wenn ich nicht selbst herunterfiele, es garantiert meine Schuhe erwischen würde und sah mir daher schon genau das Vordach an auf dem meine Schuhe dann landen würden und wie ich dort ggf. hingelangen könnte. Den Bademantel hielt ich übrigens ebenfalls für absturzgefährdet.
Sehr viel weiß ich aus diesen Tagen nicht mehr, außer daß ich schon damals unter Höhenangst litt und der Zimmer-Balkon war nicht nur wahnsinnig hoch, sondern hatte auch einen Spalt zwischen Boden und der halbhohen Außenwand, aus dem ich meine Füße stecken konnte. Ich war davon überzeugt, daß wenn ich nicht selbst herunterfiele, es garantiert meine Schuhe erwischen würde und sah mir daher schon genau das Vordach an auf dem meine Schuhe dann landen würden und wie ich dort ggf. hingelangen könnte. Den Bademantel hielt ich übrigens ebenfalls für absturzgefährdet.
Beeindruckt hatte mich damals jedoch eine Wand im Restaurant, die völlig mit Bernstein überzogen und außerdem beweglich war. Nach der Wende wurde das Haus generalüberholt und da ich es nie wieder von innen gesehen habe, könnte ich nicht einmal sagen, ob es die Bernsteinwand noch gibt oder ob ich sie heutzutage noch beeindruckend finden würde.
*lach* Ja, manchmal (und ich glaube das trifft auf Kindern noch viel mehr zu) ist man eben kritischer als sonst. ;-)
AntwortenLöschenDie Bernsteinwand hätte ich auch gerne mal gesehen und ich finde solche Erinnerungen immer genial. Für manche mag es nur ein Klotz am Strand sein aber wieder andere sehen darin, das wunderschöne Bernsteinzimmer und die Höhen-Todesfalle. ;-D
Liebe Grüße
Christina
Zumindest der Spalt in den Balkonwänden scheint verschwunden zu sein, wenn ich mir die Bilder so ansehe... ansonsten schwedisches Design und ein Entwurf der jedem Balkon zumindest seitlichen Meerblick verschafft, dazu die erste Skybar und erste Disco der DDR - eigentlich ist es doch ziemlich cool ^^ Liebe Grüße Thea
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