Die zweite Wanderung in diesem Jahr war eine Etappe des linksrheinischen Rhein-Burgen Weges: Von Bingen nach Trechtingshausen.
Die Strecke betrug ca. 17 km, war aber weniger anspruchsvoll als die Nahe Wanderung, da man nur einmal die Felsen hochsteigen musste und dann mehr oder weniger auf einer Ebene blieb, einem Höhenwanderweg entlang des Rheins.
Die Besetzung war auch fast die gleiche, wie bei der (ersten) Nahe Wanderung: meine Vermieterin, ihre Freundin - nur, daß statt einem dieses Mal zwei Hunde dabei waren. Die Haushündin Lou ist zwar schon sehr alt, halb blind und taub, doch 20 km Wanderungen sind für sie offenbar kein Thema.
Die Besetzung war auch fast die gleiche, wie bei der (ersten) Nahe Wanderung: meine Vermieterin, ihre Freundin - nur, daß statt einem dieses Mal zwei Hunde dabei waren. Die Haushündin Lou ist zwar schon sehr alt, halb blind und taub, doch 20 km Wanderungen sind für sie offenbar kein Thema.
Da ich noch nie 17 km an einem Stück gewandert bin, war ich mir vorher gar nicht so sicher ob ich das schaffen würde. Als ich A. fragte, ob er mir das zutraut, kam dann auch gleich die prompte Antwort: Nein, auf keinen Fall, das ist zuviel ... wenn man mal den Mann um Motivation bittet ^^ Auf diesem Teilstück kann man jedoch wenig abkürzen, so daß ich einfach hoffen musste, daß es schon gut gehen wird.
Ab Bingen Bahnhof ging es ein Stück an der Straße entlang, bis man neben einem ehemaligen Bergwerk, den Aufstieg findet - danach musste man eigentlich nur den markanten R-Schildern folgen. Nach einiger Zeit erreichte man erste Aussichtspunkte auf den Rhein, bis der Weg eine Weile tiefer in den Wald führte. Im Verlauf der Wanderung sah man den Rhein erst wieder nach der Halbzeit, am Schweizer Haus.
Zuerst konnte man sich an einer Hängebrücke erfreuen, die zwar nicht Teil unseres Weges war, aber trotzdem (dann eben zweimal) überquert werden musste.
Kurz dahinter befanden sich die Ruinen eines ehemaligen römischen Vorsorgungshofes, einer Villa Rustica. Sie gehörte einst zu dem engmaschigen System an Höfen und Kastellen, mit denen die Römer ihr Gebiet unterteilt hatten.
Danach führte der Weg durch die schöne Steckenschlääferklamm, wo selbst Kindern das Wandern Spaß machen kann, schließlich haben die meisten Bäume geschnitzte Gesichter.
Nach der Klamm war der Weg wegen Ausspülung gesperrt, wir ignorierten diese Schilder und liefen weiter. Die Aufräumarbeiten nach vergangenen Unwettern waren aber schon weit fortgeschritten, so daß der gesperrte Weg nicht schwieriger zu begehen war, als die vorherigen Pfade.
Ich musste hin und wieder beim Fotografieren aufpassen, daß ich beim unbedachten Rückwärtslaufen nicht gleich ins Flussbett purzele, aber das sollte man hinbekommen.
Ein kleiner Aufstieg brachte uns zum Schweizer Haus, zum Mittags-Einkehrschwung.
Kaum waren wir damit fertig, begann das Gewitter, von dem sich die Wetterexperten den ganzen Tag uneinig war, ob es nun stattfinden würde und wann.
Also saßen wir noch eine Weile unter dem Vordach des Hauses, unterhielten uns mit den Wirtsleuten und warteten ab. Dabei erfuhren wir einiges über die Schafsherde des Hofes, die dort ein Leben im Schafshimmel führen, denn ihr einziger Verwendungszweck ist der als Rasenmäher - weder Wolle, Milch, Fleisch wird verwendet. - Kummer bereiten zwar uneinsichtige Zeitgenossen, die ihre Hunde wildern lassen - ansonsten ist gerade Amadeus, der Bock, ein wahrer Charmeur, der gerne einmal der Kellnerin hinterläuft oder an den Tischen um Brot bettelt.
Nach dem Gewitter hatten wir uns gut ausgeruht und so ging es an die letzten Teilstücke des Weges. Zuerst liefen wir an der romantischen Burg Rheinstein vorbei, ehe man beim Morgenbachtal auf einen weiteren gesperrten Wegabschnitt stößt.
Dieses Mal war es an manchen Stellen durchaus kniffelig, so daß es mich einmal auf die Knie warf. Der einzige wirklich komplizierte Bereich hatte jedoch ein Drahtseil zum Sichern.
Dafür gab es zur Belohnung aber erneut wunderschöne Ausblicke auf Rhein, die andere Rheinseite und die Burg Reichenstein - quasi unser Ziel kurz vor Trechtingshausen.
Als wir unten im Tal vor der Burg angekommen waren, sahen wir, daß selbst dort die vergangen Unwetter Teile der Straße ausgerissen hatten.
Zur Burg selbst wollten wir nicht hochsteigen, stattdessen war der Bahnhof Trechtingshausen unser Ziel. Aber da wir uns im Schweizer Haus so erholt hatten, hatten wir noch Reserven und beschlossen direkt am Rhein nach Bingen zurückzulaufen.
Das war mit den Hunden auf dem Radweg etwas anstrengend, zum Glück fanden wir jedoch einen kleinen Wanderweg, der parallel dazu bis nach Bingen zurückführte.
Und so wurden aus 17 km dann letzlich ein 22 km Rundkurs zurück zum Auto am Bingener Bahnhof, und ich hatte damit keine Probleme :)
Nach der Wanderung fuhren wir mit der Fähre über den Rhein nach Oestrich Winkel in den Rheingau. Dort kehrten wir im tollen Fraund’s Restaurant im Zehntenhof ein (das habe ich bereits in Teodeco erwähnt) - das perfekte Ende eines erfolgreichen Tages.
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