17. März 2008

Was ein Glück

Am Dienstag begannen wir mit dem ersten vorsichtigen Packen für unsere fast ein-Monats-Tour nach Rajasthan und Delhi. Eigentlich war es zuerst Anands Mutter, die den gesamten Schrank ausräumte, begutachtete und wieder einräumte. Der Prozeß sollte sich in den folgenden Tagen wiederholen, bis sie endlich mit ihren gefüllten Koffern zufrieden war. Ich versuchte etwas mit dem Blog voranzukommen und diverse Störungen sowie Magenprobleme zu ignorieren. Anands Vater hatte meinen Rock in seine Firma genommen, wo er gekürzt und mit Gummiband versehen wurde. Ich hatte möglicherweise noch nicht erwähnt, dass ich in dem breiten Satinrock ziemlich unvorteilhaft aussehe, aber nun gab es kein Zurück, der Rock musste getragen werden.
Abends kamen die Eltern von Anands Schwägerin zu Besuch um uns zur Hochzeit ihrer zweiten Tochter einzuladen. Danach machte mich Anand auf etwas aufmerksam. Wann immer seine Mutter über mich mit anderen spricht, behauptet sie, ich wäre ein Glückssymbol und würde Glück bringen. Nun ist das ja recht schön, aber das Leben von Glückssymbolen kann sehr kurz sein. Ich habe schon mit genügend Erwartungen, sei es bezüglich Traditionen, Kultur, Kleidung, Essen betreffend klarzukommen, ich kann auch nicht noch für das Glück verantwortlich sein, bzw. während einer Pechsträhne zu versagen. Nachgedacht hatte ich darüber bisher noch nicht, weil es mir bisher niemand übersetzt hatte und ich immer nur in etwa die Zusammenhänge verstehe. Andererseits gibt es nicht so viel, was sie sonst an mir rühmen kann, vielleicht ist Glück das einzige was ihr noch einfällt, außer einer eher unschönen Episode mit dem Gasherd habe ich nicht gekocht, (alles stand kurz in Flammen und auch wenn alle behaupteten, dass das völlig ungefährlich war, sollte ich dem Herd lieber nicht mehr zu nahe kommen, die darunterstehende Gasflasche macht mich auch immer etwas nervös) – gute Köchin fällt also aus, ich habe keine Kinder zu erziehen, meine Schönheit ist eher durchschnittlich, meine Familie kennt sie nicht persönlich und dass ich Geschirr und Wäsche wasche ist eher nebensächlich, insofern, was bleibt mir als Glück zu bringen.
Also, hatte ich dafür gesorgt, dass die Hochzeit der Schwester von Anands Schwägerin zustande kam und da gerade sehr viele Hochzeiten angekündigt wurden, hatte ich offenbar viel gearbeitet oder so – nur bei mir selbst funktioniert das offenbar nicht, ich bin krank, verliere meine Schuhe und kann keine Straße alleine überqueren – vielleicht muss ich noch etwas an meinem Karma arbeiten....

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