30. Oktober 2012

...

Langsam wird es Morgen an der Ostküste der USA und die Bilder der Zerstörung durch Hurrikan Sandy werden zahlreicher: Überschwemmungen des U-Bahn Netzes und tieferliegenden Teilen New Yorks; gebrochene Dämme in New Jersey; komplette Haus-Fassaden, die eingestürzt sind; ein umgefallener Baukran; ein Atomkraftwerk in Not; Atlantik City eingeschlossen; Explosionen und Großbrände mit 50 betroffenen Häusern in Queens, bei denen die Eingeschlossenen wiederum mit Booten gerettet werden müssen, da ihre Straßen geflutet sind; Babies der Neugeborenenstation eines New Yorker Krankenhauses, die im Sturm evakuiert werden müssen, 70 cm Schneefall in West Viriginia... das Aufräumen wird wohl noch lange dauern und kann vor dem Eintreffen der nächsten Flutwelle noch nicht einmal so richtig beginnen.
Mein Mann wollte mir regelmäßige e-mails zum Verlauf in VT schreiben, bekommen habe ich nur eine... hoffentlich geht es ihm also gut und er schläft einfach nur friedlich. Der Pfad des Hurrikans geht aber auch südlich an Vermont vorbei und sollte demnach den kleinen Staat, der noch an den Schäden von Hurrikan Irene zu knabbern hat nur mit Ausläufern ärgern. 
Während ich also gebannt vor dem Computer hocke, wir haben Freunde in NYC, manche von ihnen wohnen in Queens und sind nicht erreichbar... schreiben sich die Westküsten-Amerikaner bei Twitter ihren Frust von der Seele: Hurrikan Berichterstattung ist öde, blockiert das normale Fernsehprogramm und ist überhaupt völlig uninteressant... wie gut, daß sie in Sicherheit sind und nicht befürchten müssen, plötzlich während eines Schnee-Hurrikan Monstersturms evakuiert zu werden, der gerade dabei ist ihr Haus zu überfluten.

29. Oktober 2012

Sonntagsblumen

 .
Der erste Schnee und die beginnenden Nachtfröste bedeutetenden leider das Ende für die in diesem Jahr ungebändig wachsende Kapuzinerkresse. 
Normalerweise berankt sie einen kleinen Gartenzaun, doch in diesem Jahr verschlang sie ein komplettes Beet, Tomatenpflanzen und Strauchrosen unter sich. Aber nach nur einer Nacht unter 0°C lag sie schlapp am Boden. 
 .
 .
Die Geranien wurden dagegen von ihren Spinnen- und Schneckennestern befreit, ausgeputzt und vorsorglich schon ins Warme gerettet.
An den Feldrändern hat es sofort den Klatschmohn entschärft, während falsche Kamille und die Kornblumen sich noch unbeeindruckt zeigen. 
.
 .
Im Garten hingegen blühen die Rosen wie eh und je, der Winter kann sie noch lange nicht schocken. 

28. Oktober 2012

Sandy

Meine Zeit in Deutschland geht langsam zu Ende, noch 9 Tage verbleiben mir in diesen Landen… dann geht es zurück in einem großen Satz von Hamburg nach Newark und ich bin selbstredend sehr froh, daß ich nicht über den Chaos Flughafen JFK fliegen muss (auf dem ich beim letzten Deutschland Besuch vor zwei Jahren unverschuldet den Anschlußflug verpasst hatte.)
Davor muss Newark und alles andere jedoch Hurrikan Sandy überstehen, der (die) es gerade im Durchmesser (mit ca. 1700 km) geschafft hat größter Sturm aller Zeiten zu werden, der je über dem Atlantik gemessen wurde. Obwohl bisher alles so aussieht, daß Vermont vom Hurrikan verschont wird, so könnten selbst die Ausläufer im Staat einiges an Zerstörungen anrichten, denn die Flußbetten sind noch ausgespült und unbefestigt seit Hurrikan Irene vor 16 Monaten weite Teile unter Wasser setzte.
Es wurde zwar vieles repariert, doch die Natur braucht eben etwas länger um tausende km an Uferbefestigungen nachwachsen zu lassen. Folgen des angekündigten, tagelangen starken Dauerregens sind also vermutlich neue Überschwemmungen in Gebieten, die nie in der Nähe eines Flusses lagen, weil Zuflüsse von den Bergen herunter plötzlich und unberechenbar ihre Bahn ändern und es eben nicht genug Uferbepflanzung gibt um das zu verhindern... um in die Gefahr von Überflutungen zu gelangen reicht es demnach ein leichtes Hanggrundstück zu haben oder aber an einer bereits leicht geneigten Straße zu wohnen... und das trifft in VT vermutlich auf 90% aller Gebäude zu. Hoffen wir also auf das Beste :)
.
 .
Die Presse (übersetzt von AP) beschrieb die Besonderheiten von Sandy derweil so: 
Ein normaler Spätsommer Hurrikan aus den Tropen trifft auf ein Hochdruckgebiet über Grönland, daß den Abzug des Hurrikans über den Atlantik blockiert und so zum Landgang zwingt.
Dazu kommt ein früher Wintersturm aus Nordwest, der mit dem Sturm kollidieren wird und kalte arktische Luft aus Nordosten (dank des Hochdruckgebietes) gibt es ebenfalls. Außerdem herrscht Vollmond (Erde, Sonne, Mond in einer Linie, also Addition der Gezeitenkräfte) mit der dann üblichen Springflut. Das bedeutet hohe Wellen und starke Winde.
All das zusammen ergibt einen wahren Monstersturm, der (zu Halloween) auf über 2070 Quadratkilometern mit Windstärken 9-12 über die Ostküste der USA hinwegbrausen wird.

26. Oktober 2012

Flashback Friday

Das ist zwar kein Halloween Kostüm, aber man nimmt ja was man bekommen kann in dieser Rubrik und der 11.11. ist auch schon ganz bald ...
.
 .
Zu sehen ist dafür nicht nur ein Bild, daß mich als 6-jährigen Clown beim Kindergartenfasching zeigt (obwohl ich Angst vor Clowns habe... die Kostümwahl kann ich mir in der Hinsicht nicht erklären), sondern das Bild wurde von mir auch handkoloriert (ich glaube da war ich auch noch 6 :-)
 .
In Vermont ist Halloween jedes Jahr das größte Fest des Jahres. Die Kinder kostümieren sich als wäre es Fasching und nur sehr wenige wollen wirklich Vampir oder Monster sein, das kommt erst Jahre später. Karneval selbst wird fast gar nicht begangen, was u.a. daran liegt, daß ‚Mardi Gras‘ vorallem als Trinkfest bekannt ist, dazu finden die Faschingstage im Winter statt, während man sich zu Halloween noch länger draußen aufhalten kann, ohne ungewollt mit den Zähnen zu klappern.

23. Oktober 2012

Eine Demonstration

Am Samstag fand ein Naziaufmarsch in Wismar statt, dem selbstverständlich eine Gegendemonstration der Verbände, Parteien und Kirchen entgegenstand. 
Ich wollte eigentlich an diesem Samstag mit dem Zug von Wismar nach Hamburg fahren, dachte mir dann jedoch, daß das wohl keine gute Idee sei und startete meine Reise von Rostock aus. So sah ich nur am Bahnhof Bad Kleinen einen Teil der 500 Polizisten, die den 800 Gegendemonstranten entgegenstanden und hoffte auf das Beste: daß die Welterbestadt Wismar heil bleibt, daß die Demonstrationszüge nicht aufeinandertreffen und ganz wichtig, daß weder Polizei noch Demonstranten verletzt werden. 
Am Abend atmete ich auf, alles war weitgehend gut gegangen, die Stadt gerettet. 
Doch woher hatte ich solche Angst? Von den Nazis war nichts zu befürchten (außer Wutanfälle, wenn man ihren Hassreden zuhören muss) denn es gehört zu ihrer Imagepflege, daß diese öffentlichen Aufmärsche geordnet verlaufen. Die friedliche Gegendemonstration von Parteien, Kirchen, Familien ... wohl kaum. Die Polizisten, die nach einem schweren Tag auch nur noch Hause wollen? – Nein, mein Problem ist der schwarze Block der Antifa... linksextreme Autonome, die jeden Grund suchen um sich mit der Polizei zu prügeln. Ein solcher Naziaufmarsch ist zwar eine Steilvorlage, aber an sich brauchen sie nicht einmal legitime Gründe um mit dem Stein in der Hand und vermummten Gesichtern ‚friedlich‘ für die Freiheit zu prügeln.
Solange diese Leute sich im Schutzmantel der friedlichen Demonstration verstecken können (sie haben sicher nicht vor friedlich zu bleiben - eine wahre Verhöhnung des Friedensgedankens) und die anderen, die tatsächlich demonstrieren wollen, sie nicht nur in ihren Reihen aufnehmen, sondern sogar die Demonstration anführen lassen, wird man mich nie bei einer Anti-Nazidemonstration sehen können (was ich ehrlich bedauere), denn es ist nur eine Frage der Zeit bis es erste Tote durch Steinschlag geben wird.
In Wismar jedoch muss großes Lob an die Umsicht der Polizei ausgesprochen werden, sie gingen auf keine Provokation der Linksextremen ein und schafften es den Zug der Rechtsextremen sicher um sämtliche Sitzblockaden herumzuführen, ein wahrer Balanceakt. Die folgende Pressemitteilung der Antifa dazu lautet natürlich wie immer ‚brutaler Polizeieinsatz, äußerste Gewalt‘ – man sollte meinen, sie hätten dazu eine Vorlage, in dem jeweils nur der entsprechende Ort verändert wird.
Bei solchen Gelegenheiten erinnere ich mich immer wieder an den G8 Gipfel in Heiligendamm/Rostock 2007 zurück, an dem ich zum ersten Mal auf die Horden des schwarzen Blocks treffen musste. Von der Hauptdemonstration hielt ich mich damals zwar auch fern (mit gutem Grund, wie sich herausstellen sollte), doch meine Schwester war mittendrin und kam mit alptraumhaften Bildern heraus von Wasserwerfern und Polizei und Menschen über Menschen, die mit viel Freude komplette Straßenzüge zerlegten und Autos ansteckten. Offenbar steckt in uns allen ein Monster, das nur darauf wartet herauszukommen und mit seinem Zerstörungswerk zu beginnen.
Ich erinnere mich, wie ich in den Tagen danach an der Schule in Lütten-Klein war und diese auf einmal geräumt werden musste, da ein Zug Linksextremer gerade einen Supermarkt überfallen hatte, versuchte diesen anzustecken und Kurs auf die Schule nahm. Plündernde und brandschatzende Horden, das liest man sonst eher in Büchern oder aus Kriegsgebieten. Alle liefen zum Bahnhof und warteten auf den Zug zurück in die Innenstadt. Wir wussten, wenn die Gleise wieder besetzt werden, dann sitzen wir erst einmal fest. Glücklicherweise schaffte es noch ein letzter Zug aus Warnemünde durch (danach wurde der Zugverkehr unterbrochen) und wir konnten dieser Situation, in der wahrlich niemand mehr das Gefahrenpotential einordnen konnte, entkommen.
Ich habe auch schöne Erinnerungen an die Anti G8 Proteste, z.B. an das Abschlußkonzert im Park, doch diese war es nicht.
Und wozu der ganze Terror? – Nun, das war in dem Fall vor fünf Jahren, der legitime Weg um gegen die Globalisierung zu kämpfen ... logisch.

18. Oktober 2012

Hallo Rostock


Für zwei komplette Tage bin ich in der Hansestadt Rostock unterwegs und werde mich in dieser größten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns einmal ganz genau umsehen... was hat sich denn in den vergangenen zwei Jahren so getan?

 .
Das Wetter soll auch mitspielen, zumeist sonnig, warm ist es schon und so soll es auch bleiben :)
Gestern begann der Ausflug bereits stilsicher im Ostseepark Sievershagen, mein erster Media Markt in diesem Deutschland-Urlaub! – Haha, und dann ging es weiter zum gefüllte Backkartoffel essen ins Kumpirhaus... sehr lecker und viel zu viel ... und so kann es dann eigentlich weitergehen, vielleicht schaffe ich es sogar noch zu Ikea um mir die diesjährige Weihnachtskollektion live und in Farbe anzusehen.

17. Oktober 2012

Grüne Bällchen


Am Wochenende gelang es uns dank besonders tiefer Ebbe und einem riesigen Algen / Seegras-Teppich an einem Stück Steilküste und Schilf-Ufer entlangzuwandern, das normalerweise ohne Gummistiefel nicht passierbar wäre.


Es begann mit kleinen grünen, verfilzten Seegrasbällchen, die mir am Fährdorfer Hausstrand in die Hände fielen.
Die Verfilzung entsteht offenbar dadurch, daß sich das feine Seegras in den Brandungswellen ständig um sich selbst dreht. Dabei entstehen runde und eiförmige Filzgebilde, die überraschend schwer sind (vielleicht um einen Stein- oder Muschelkern herum gewunden?)

 .
Bald verdichtete sich der Filzteppich zu einem ca. 20 cm starken Gebilde auf dem man trockenen Fußes laufen konnte, auch wenn mitunter Wasser durchschimmerte. Das Gras drückte das Wasser jedoch weitgehend zur Seite.
Die Hunde tobten ausgelassen auf dem weichen Teppich und auch für uns war es ein Spaß auf dem grünen, flauschigen Weg zu laufen... auch wenn es nach einiger Zeit ziemlich anstrengend wurde. (Es war so wie Schnee stapfen, nur nicht so kalt und mit mehr Meergeruch.)


Meine Mutter dachte gleich darüber nach, wozu man all das weiche Grün sinnvoll nutzen könnte und kam auf die Idee es als Rosen-Isolierung für den Winter zu verwenden.
Also liefen wir am nächsten Tag zurück zum Strand, doch da hatte die nächste Flut das meiste schon wieder abgespült und der Teppich war weiter in die Kirchsee gezogen. 

Sonntagsblumen am Mittwoch

Die letzte französische Malerrose, die die harten Bedingungen an der Küste überlebt hat. 
.
 .
Der Garten meiner Eltern wäre ohne die vielen Edel-, Duft- und englischen Rosen nicht vorstellbar.
Zu fast jeder Jahreszeit blüht zumindest eine der Sorten und gerade im Herbst befinden sich viele Rosen in ihrer zweiten Hauptblütezeit, die bei entsprechend günstigen Temperaturen bis Weihnachten andauern kann.
Die Rosenblüten sind dann jedoch schon so an die kälteren Temperaturen gewöhnt, daß man sie nicht mehr nach drinnen holen kann. Macht man es doch, lassen sie ganz schnell die Köpfe hängen und verwelken in der Wärme.
 .
 .
Ich mag vor allem die englischen David Austin Rosen, deren Stöcke man hier in der Schloßgärtnerei in Lützow kaufen kann.
Deren prächtig gefüllte Blüten sind jedoch auch besonders anfällig für Kälte und Regen, so daß nach einem kräftigen Guß jeweils die Blütenmitte braun verwelkt. Schade. Im letzten besonders kalten Winter haben auch gerade diese Sorten trotz sorgfältigem Verpacktwerden, das windige Inseldasein nicht überlebt. Besser sind da stets die robusten Rosen von Kordes.


Die werden auf Hamburger Freiflächen kultiviert und überstehen dann jeden Sturm und Kälte im Norden. 
Im hinteren Bereich des Gartens gibt es auch einen Rosenkranz mit kleinen Heckenrosen, die einen Ginkgo umstehen. Damit die Röschen so klein bleiben, wird das Beet jedes Jahr einmal von den Schafen abgeweidet, die Rosenblüten als wahres Festessen ansehen :)






P.S. Es gibt im Garten auch jede Menge rote und gelbe Versionen, doch die rosa-artigen scheinen mir dieses Mal besonders in Auge gefallen zu sein (nicht wortwörtlich ;)

14. Oktober 2012

Spaziergänge


Das Gute an Hunden ist, daß man täglich mit ihnen spazieren gehen kann. 
Das Blöde an Hunden ist, daß man täglich mit ihnen spazieren gehen muss. 
- Zwischen diesen zwei Sätzen dreht sich seit einem Monat mein Leben auf der Insel Poel (und anderswo in MV.) Ich habe mich in die Routine eingelebt und sehe staunend den Wochen zu, die wie im Nichts vorbeizufliegen scheinen.
 .
 .
Mittlerweile habe ich bereits die Halbzeit meines Heimaturlaubs erreicht und werde schon sehnsüchtig wieder in Vermont zurückerwartet. 
Ich hätte zwar Mann und Katzen auch gerne um mich herum doch nach Vermont sehne ich mich so gar nicht zurück. Dort fiel bereits der erste Schnee (auf den Berggipfeln schon einiges, in den Tälern wohl nur ein paar Flocken) doch das ist erst der Anfang der längsten Jahreszeit - dem Winter, der mit Schneestürmen bis April und Schneeschauern bis Mai aufwartet... So richtig schön ist das nach 24 Tagen weihnachtsmarktloser, Nicht-Adventszeit nur am Weihnachtsfeiertag (dem einen, der begangen wird) danach nervt es mich, bis Ende März erste Schneeschmelzen zu hoffen einladen.
.
Natürlich ist es hier auf der Insel derzeit auch nicht gerade angenehm. In den Wochen seit meiner Ankunft gab es vielleicht zwei Tage, die unumschränkt als gut anzusehen sind, ansonsten finden sich Regen, Sturm und Kälte im täglichen Programm. 
Aber im Sturm am Strand entlang zu wandern, den Wellen und Schaumkämmen der Ostsee zuzusehen und sich auf einmal doch über einen dramatischen Sonnenuntergang zwischen den Wolken zu freuen... es hat was. Dann geht es schnell nach Hause und ein warmes Getränk, in Extremfällen auch eine schnelle Dusche schaffen es einen vor Heiserkeit und kalten Füßen zu bewahren.


Die Hunde meiner Eltern haben sich daran gewöhnt, daß hier einer mehr wohnt... es ist auch schön, wenn selbst am Vormittag immer noch jemand da ist, der Bälle wirft und sie auf zumindest kleine Touren mitnimmt. 
Am Liebsten würden beide auch bei mir übernachten, doch diesen Platz konnte sich nur der Kleine verdienen, denn nachts liegt er einfach nur auf seinem Kissen und rührt sich nicht, während dem Großen selbst dann stinkelangweilig ist... Das erschwert doch das Schlafen, wenn ständig kontrolliert wird, ob man wirklich noch schläft, hin und her gelaufen werden muss, Spielzeuge angeschleppt und zur Not einfach nur laut herumgefiept wird...


Für diesen zweiten Monat in der Heimat sind noch ein paar Wochenend Reisen geplant zu Freunden und Familie, bis ich mich so langsam auf den Rückflug vorbereiten werden... 
Bis 2014 müssen wir es dann noch in Vermont aushalten und danach geht es vielleicht wieder zurück nach Europa oder doch hoffentlich an einen Ort an dem ich mich eher zu Hause fühlen kann ... :)

12. Oktober 2012

Flashback Friday

 .
Im letzten Oktober hatte ich die Möglichkeit vor dem Originalbild von Auguste Renoir zu stehen... dieses Foto (1996) jedoch zeigt die Kopie (kein Druck), die viele Jahre im Wohnzimmer meiner Großmutter hing. Davor befand sich das Bild im Haus meiner Urgroßmutter in Wetzlar, von wo aus es die Reise in den Nord-Osten des Landes antrat. (Nach-)Gemalt wurde es vermutlich von einem Freund der Familie. Es erhielt bei uns ein logische Zweitdeutung, denn meine Schwester war blond und ich braunhaarig ;-) 
Da mein Großvater ein starker Raucher war, der mit seinem Qualm regelmäßig Tapeten und Gardinen gleichmäßig gelb verfärbte, wurde auch das Bild von meiner Oma häufig mit Geschirrspülmittel gereinigt um es vor dem Vergilben zu bewahren. Das funktionierte so gut, daß die halbe Ölfarbe dabei mit herauswusch, so daß das Bild heutzutage eher grünlich-blau verwaschen aussieht. 
Als das Haus meiner Großmutter ausgeräumt wurde und meine anderen Lieblingsstücke für immer zerstört wurden (die 1920er Frisierkommode mit Holzintarsien, der 1950er Glasschrank), verblieb das Bild an der Wand und meine Mutter meinte, daß es nun mein Bild wäre. 
Leider kann ich es derzeit nicht mitnehmen (ich habe Angst, daß noch mehr Farbe abplatzt, wenn ich die Leinwand aus dem Rahmen nehme und aufrolle), aber ein wenig habe ich mich schon damit beschäftigt, wie man die Farben wiederherstellen kann, ohne das Bild völlig zu entstellen: Zuerst einmal wird ein Ölbild mit ungetoastetem Toastbrot gereinigt, am besten Weißbrot von der Firma Wonderbread, denn das ist besonderes feinporig. Danach müssen die Brotkrummen mit einem weichen Pinsel abgebürstet werden. Wie es dann weitergeht, da muss ich mich erst einmal genau belesen, aber ich vermute, daß ich vorsichtige Öllasuren auftragen werde, deren Farbintensität ich zuerst auf einem Extrablatt ausprobiere, nach Möglichkeit so auftrage, daß die Original - Pinselstruktur noch durchscheint. Oder ich frage einfach jemanden, der sich damit auskennt :)
Das Foto hatte übrigens mein Großvater gemacht, der sich angesichts meines Interesses an alten Kleidern gleich damit beschäftigte, wie ich model-mäßig in der Gegend umherstehen könnte - wobei ich zumeist kläglich versagte und die Hände überhaupt nie so gedreht bekam, wie er sich das vorstellte... ^_^

10. Oktober 2012

Empire State Building


Die Fotos zu diesem Artikel liegen bereits seit einer Woche fertig geschnitten und sortiert im Ordner, nur der Text zu den Bildern, der ließ bisher auf sich warten. Für einige Zeit beschäftigte mich einfach die Frage: Was schreibt man nur über ein Bauwerk, von dem so ziemlich jeder schon etwas gehört, gesehen und vermutlich eine Meinung gebildet hat? 
Genau wie die Freiheitsstatue, wird auch das Empire State Building mit vielen Filmen in Verbindung gesetzt, in denen es entweder Treffpunkt oder Symbol ist, oder als Treffpunkt und Symbol ein trauriges Schicksal erleidet d.h. zumeist spektakulär zerstört wird. 
Die Filme, die mir spontan einfallen würden, wären „King Kong“, „Schlaflos in Seattle“ und „Independence Day“, während wikipedia allein 17 bekannte Filme nennt, die einen Empire State Building Bezug haben.


Kurz zu den Zahlen: 1930-31 als höchstes Gebäude der Welt errichtet, mit Antenne 443 m hoch. Seit 2001 ist es wieder höchstes Gebäude New Yorks und die zwei Außendecks (in der 86. sowie 102. Etage) wurden bereits von 120 Millionen Menschen besucht.


Als wir uns zum Besuch bei Sonnenuntergang aufmachten, sahen wir, daß das Gebäude nicht nur so hoch aussieht, weil es das höchste ist, sondern auch weil es in einem Gebiet steht, in dem es das einzige echte Hochhaus ist. Die nächsten Hochhäuser befinden sich entweder weiter nördlich in Midtown, wie z.B. das Rockefeller Center oder weiter südlich Richtung Geschäftsviertel und World Trade Center und das Empire State Building befindet sich genau dazwischen.
Vom Rockefeller Center konnten wir am Morgen ja bereits einen Blick darauf werfen und wurden auch ein wenig von der Größe des dortigen zweistöckigen Observationsdecks verzogen, das war auf dem Empire State Building natürlich anders. Sobald man sich durch sämtliche Touristenschlangen einen Weg gebahnt hat, geht es mit dem Fahrstuhl hinauf und dann hat man ca. 2 m Platz in alle Richtungen um sich New York von oben anzusehen. Auf diesen zwei Metern drumherum ist man nur leider nicht allein und so heißt es warten, bis man sich einen Ausblick pro Richtung ergattern kann.
Ich blickte lieber in Richtung Jersey City und Hudson River... dort wo die Sonne letztlich unterging und man riesigen Kreuzfahrtschiffen bei An- und Ablegemanövern zusehen konnte (auch wenn sie aus der Höhe eher wie Spielzeugschiffchen aussahen), während mein Mann sich die Rundum-Aufnahmen erkämpfte. Nach sehr kurzer Zeit entzogen wir uns dem geschichtsträchtigen Ort und flüchteten in den fast leeren Touristenshop des Gebäudes, in dem wir überteuerte „New York mit Empire State Building“ Souvenirs kauften. Aber sie waren schön.


Nachdem dieser letzte Programmpunkt des Tages erledigt wurde, trafen wir uns mit Freunden und unseren Gastgebern im thailändischen Restaurant „Talent“. Davon gibt es völlig ungerechtfertigter Weise keine Fotos, denn es war einfach nur ein wundervoller Abend mit tollem Essen :)

Alle Bilder und noch einige mehr zu diesem Tag in New York befinden sich wie immer in einem picasa web album:
New York City III

LinkWithin

Related Posts with Thumbnails