Der Obermarkt in Gelnhausen
Das ist der zweite Ort, den ich nach Steinau an der Straße, am gleichen Tag mit der RheinMain Card besuchte. In Steinau hatte ich einige Probleme eine Verbindung zu der kleinen Stadt aufzubauen, in Gelnhausen bestand sie sofort.
Ich mochte die bergige Lage mit weitem Blick ins Kinzigtal, ich mochte die Fachwerkgassen, die Stadttore und die vielen Treppengänge zwischen Unter- und Obermarkt.
Ein schöner Ort zum Leben dachte sich schließlich bereits 1170 Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der hier eine seine Kaiserpfalzen errichtete. Ich hatte zwar leider nicht mehr genug Zeit um diese zu besichtigen (oder das Heimatmuseum), aber für einen ausgedehnten Stadtspaziergang reichte es allemal.
Untermarkt
Seit 1639 im Familienbesitz zu sein (derselben nehme ich an) ist zumindest beachtlich.
Natürlich sieht man auch hier die Probleme der modernen Stadtplanung, denn in der Hauptstraße, die zum Untermarkt führten, standen viele Geschäfte leer. Aber ab Untermarkt begann eine nette, verschlafene Fußgängerpassage mit Läden, die häufig auch Café waren, z.B. der Buchladen samt Katze und ein Handarbeitsladen.
Diesen Second Hand Laden musste ich natürlich besuchen :)
Ich würde zwar gerne sagen, aber wer kennt schon Barockliteratur - doch leider hat meine Deutschlehrerin einst dafür gesorgt, daß ich in diesem
Bereich nicht mit Wissenslücken glänzen kann.
Es war übrigens auch dieser Phillip Reis, der seiner Erfindung den Namen: ‚Telephon‘ gab.
Am Geburtshaus des Telefonerfinders Phillip Reis schlug ich dann den Weg rechts hinauf zum Obermarkt ein, der wie der Untermarkt auch, fast ausschließlich von Fachwerkhäusern umgeben ist.
Danach ging es für mich noch höher hinauf. Nachdem ich den mittelalterlichen Stadtkern durch das Holztor verlassen hatte, erreichte ich einen schmalen, langgestreckten Park. Von dort hatte man einen guten Blick auf die gesamte, unter einem liegende Stadt; und die Dachterrassen der nächsten Nachbarn ^^
Sie haben es nicht so mit Hunden in Gelnhausen ...
Ich verließ den Park an einem weiteren Turm der ehemaligen Stadtbefestigung und auf Treppen ging es hinunter zur großen Marienkirche.
Diese wurde ab dem 12. Jahrhundert errichtet, mit den üblichen unzähligen Um- und Anbauten durch die Jahrhunderte, und gilt heute als das Wahrzeichen der Stadt. Die ehemalige Klosterkirche überstand die Wirren der Reformation und den Bildersturm relativ unbeschwert, da das Kloster einen Vertrag mit der Stadt geschlossen hatte, ab wann die Kirche evangelisch werden würde. Dadurch konnten Teile der mittelalterlichen Ausstattung erhalten bleiben.
Ich hatte an diesem schönen Tag, aber keine Lust auf Himmels-und Höllendarstellungen und ging nach einem kurzen Rundgang durchs dunkle Kirchenschiff, zurück ins Sonnenlicht :)
Durch weitere Treppen erreichte ich wiederum den Untermarkt und machte mich auf die Suche nach dem Hexenturm. Darin wurden während der Hexenverfolgung 54 Menschen festgehalten und ca. 30 davon wurden auch als Hexen verurteilt. Leider befindet sich der Turm gerade in Rekonstruktion und Baugerüste ergeben kein so tolles Bild.
Aber man muss sich immer noch etwas offenhalten, für einen nächsten Besuch im schönen Gelnhausen.
An diesem Tag hatte ich jedenfalls genug erlebt und so ging es mit der nächsten Bahn zurück nach Frankfurt, vorbei an all den hessischen Landschaften und Städten, die ich noch nicht gesehen habe: den Mittelgebirgsketten, dem Sumpfgebiet bei Langenselbold mit unzähligen Störchen, der Märchenstadt Hanau - und selbst in Offenbach war ich bisher vielleicht drei Mal und meistens nur auf der Durchfahrt... Also, es gibt noch viel zu tun :)
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