Ich dachte, daß ich den gesamten Kurztrip aus der ersten Oktoberwoche 2011 schreiben und dann zügig Tag für Tag veröffentlichen könnte, tatsächlich funktioniert das aber wohl nicht bei mir.
Ich schrieb über unsere Anreise und dann blieb es dabei - zwei Wochen lang. Also mache ich es auf die vertraute Weise und veröffentliche alles sobald es geschrieben wurde um dann mit leerem Dokument weiterzuschreiben :)
Wie bereits bei unserer Boston Tour, so nutzen wir auch bei der Anreise nach New York City ein günstiges Megabus Angebot (um die $16 für Hin- und Rückfahrt). Dazu mussten wir zuerst nach Boston fahren, dort umsteigen und dann ging es weiter mit dem zweiten Bus nach Manhattan.
Der Tag begann damit, daß der Bus nicht kam und wir warteten und warteten. Nach einer halben Stunde Verspätung traf stattdessen der VIP Bus der Universität ein. Dessen Fahrer teilte uns mit, daß der Megabus-Bus irgendwo auf halber Strecke „zusammengebrochen“ sei und er selbst kurz vorher aus seinem freien Tag geklingelt wurde um uns alle nach Boston zu fahren. Seine Laune war dementsprechend und er hielt sich nicht damit auf, überhaupt Tickets zu kontrollieren.
Während der UVM Premier Bus den Campus verließ, wurden wir entsprechend angestarrt. Der Bus wird so selten benutzt, daß sich wohl alle Leute wunderten, was für eine Art von Sportstars wir seien ^^
Obwohl es ein Montag war, war der Bus voll.... unter den Mitreisenden befanden sich auch einige, die A. als typische Vermonter bezeichnete, bärtige, junge Männer... etwas streng riechend und frisch von der Farm. Sie saßen direkt hinter uns. Ich persönlich fand es lustig, daß deren braun-rote Kleidung: zu kurze Cordhosen, Lederweste, Karohemd, Hut - mit lila Socken abgerundet wurde. Sie fuhren auch nach NYC und so war es für sie natürlich „Ehrensache“ auch im zweiten Bus direkt hinter uns zu sitzen, schon aus Tradition.
Während es im Vermonter Herbst regnete, erreichten wir Boston im Spätsommer bei strahlenden Sonnenschein und nach kurzer Wartezeit ging es weiter mit dem Bus Fahrtziel: 7th Avenue, 28th Street.
Die zweite Fahrt dauerte ebenfalls vier Stunden, kam mir aber irgendwie unendlich länger vor, es wurde dunkel und wir fuhren und fuhren durch die Nacht... dann erreichten wir die 5th Avenue auf der 160th Street und fuhren ca. 20 Minuten quer durch Manhattan, nur dieser einen Straße folgend. Aber irgendwann war auch das geschafft. Nach 9 1/2 Stunden unterwegs (inklusive Warte- und Umsteigezeiten, der Flug hätte 45 Minuten gedauert), stiegen wir aus dem Bus und wurden von Harpreet, Ishvienes Mann erwartet. Wir hatten ihn erst am Nachmittag zuvor in Burlington gesehen und da er wusste, daß ich meinen Regenschirm eben dort vergessen hatte, hatte er bereits einen neuen gekauft. Der Schirm hätte in Vermont $25 gekostet, das war mir zu teuer, in New York kostete die gleiche Firma $9 : ein Mini-Minischirm mit Automatik :)
Harpreet geleitete uns sicher durch das Modeviertel, wo er ebenfalls arbeitet (in einer Import-Firma für Damenbekleidung Made in India) und zeigte uns den Weg zu unserer U-Bahnstation neben dem Times Square.
Wie bereits in Toronto und Boston, so kauft man eine Karte, um den Eingang zur Station passieren zu können und kann dann innerhalb des Netzes so lange fahren wie man möchte. Fahrkartenkontrollen entfallen auf diese Art.
Alsbald erreichten wir unsere Station: Roosevelt Island - eine kleine, schmale Insel im East River, direkt zwischen Manhattan und Queens gelegen. Nachdem wir aus den unendlichen Tiefen der U-Bahn (an dieser Stelle 100 feet bzw. 30 m) wieder die Erdoberfläche erreichten, wurden wir bereits von Sumit (sowie einer spektakulären Aussicht auf Manhattan und Queensboro-Bridge in der Nacht) erwartet.
Sumit und seine Frau (unsere Gastgeber in dieser Woche und alte Freunde von A. aus Berlin) wohnen in Apartment-Hochhäusern, die entweder der UN gehören oder den umliegenden Universitäten als bezahlbare Wohnungen für postdocs dienen. In diesem Fall war es letzteres.
Nach einem sehr leckeren indischem Essen und langen Gesprächen endete der Abend dann noch vor Mitternacht und auch wenn die Stadt niemals schläft, wir waren rechtschaffen müde.
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