Nach einer kurzen Nacht wachte ich noch vor dem Sonnenaufgang auf, um selbigen dann am Fenster zu beobachten.
Ich denke, wenn man mitten in New York City leben möchte, dann ist Roosevelt Island eine der besten (und sichersten) Adressen. Die Insel ist ruhig, nahezu autofrei und so schmal, daß man von jedem Fenster Ausblick auf den Fluß und die dahinterliegende weitaus geschäftigere Großstadt hat. Perfekt für Familien und Hundebesitzer, denn selbst wenn Kind/Hund wegrennen, kommen sie nicht weit, können von Autos (fast) nicht überfahren werden und Obdachlose oder sonstwie zwielichtige Gestalten habe ich auch keinen sehen können.
Da es bis Ende der 80er Jahre keine U-Bahn Anbindung gab, baute die Stadt ein Seilbahnsystem (wie in einem Skigebiet) das als normales Verkehrsmittel dient und mit unserer Wochenkarte zu benutzen war. Mittlerweile gibt es zwar die U-Bahn Station, aber das Seilsystem besteht immer noch und stellt eine Mischung zwischen Transportfahrzeug für die Bevölkerung und Touristenattraktion dar.
Ich sah mir ‚zu Hause’ vom Fenster den geschäftigen Bootsverkehr auf dem East River an und bewunderte das Auf und Ab der Seilbahn parallel zur Queensboro Bridge. Nach einem kurzen Frühstück schon standen wir an eben dieser, der Seilbahnstation und warteten auf die nächste Gondel. An der Bahn vor uns wurden gerade Wartungsarbeiten durchgeführt und so sahen wir, wie die Reparaturleute, hoch in der Aufhängung der Bahn arbeitend, den Fluß überquerten. Wahrlich ein luftiger Arbeitsplatz.
.
.
In Manhattan angekommen, lernten wir etwas über das U-Bahn System: nämlich, daß alle Linien nur sehr lose bzw. gar nicht miteinander verknüpft sind und was auf der Karte wie ein Kreuzungspunkt der Linien aussieht (in überall sonst, würde das bedeuten, daß man nicht einmal den Bahnhof verlassen, sondern nur den richtigen Abfahrtspunkt finden muss) zumeist einen Fußmarsch von drei-vier Straßen nord- oder südlich vom ersten Bahnhof bedeutete.
Auf dem Weg vom Endpunkt der Seilbahn zum nächsten U-Bahnhof entlang der Lexington Avenue stolperten wir über einen McDonalds und füllten unseren Koffeinpegel auf Maximum (auch wenn es dort keinen leckeren Bio-Newmans Own Kaffee wie in Boston gab) und machten uns auf zu unserem ersten (und fast einzigen) Stop des Tages: The Metropolitan Museum of Art (in einem extra Artikel) sowie einem kurzen Querfeldein Lauf durch den Central Park bei dem wir so erledigt vom Museumsbesuch waren, daß wir die Hälfte der Dinge, die wir sehen wollten wegließen und uns irgendwie vorwärtsschleppten (im übernächsten Artikel.)
Bereits im Dunklen erreichten wir Shopping Möglichkeiten entlang der 5th Avenue, vorher für einen Höhepunkt des Tages gehalten, sah ich mir nunmehr recht teilnahmslos die Anlagen an, bis wir zum Haus unserer Gastgeber zurückkehrten.
Ein Nachteil der Insel ist, daß es außer einer Drogerie, einer Sportsbar und einem Sushi Restaurant keinerlei Einkaufsmöglichkeiten gibt, so daß man zum Essen gehen irgendwo anders fahren muss, bzw. sich Essen kommen läßt. Also bestellten wir etwas beim Inder (wie einfallsreich ^^).
An diesem Abend kam ich nicht so leicht davon, es war erst lange nach Mitternacht, eher ich schlafen gehen durfte - das passiert, wenn man im Wohnzimmer der Gastgeber schläft und keiner der Anderen daran denkt schlafen zu gehen. Die Stadt, die niemals schläft, ließ mich also auch nicht zur Ruhe kommen...
Manhattan ist wahrlich anstrengend. Ich habe dort 5 Tage verbracht und konnte mich ab abends 7 Uhr fast nicht mehr auf den Beinen halten. Lag aber auch am Jetlag, denn morgens war ich 6 Uhr putzmunter und zu allen Taten bereit. Es gibt soviel zu sehen, dass es schon fast zuviel ist.
AntwortenLöschenLG
Kerstin
Mir ging es ähnlich. Ich wache eh immer früh auf und den ganzen Tag laufen macht sehr müde. Leider hatte ich keine Möglichkeit mich an den Abenden zu erholen, so daß ich am letzten Tag in der Stadt einfach zusammenbrach, im Bryant Park hinter der Public Library.
AntwortenLöschen