23. Februar 2012

Tür


Unsere Tür wurde endlich repariert. Der Hausmeister setzte ein neues Stück Holz ein und wiederverwendete alle alten Leisten; gesplitterte Teile der anderen Türbestandteile (jenseits des herausgebrochenen Türblatts) wurden verleimt und verschraubt... das sollte jetzt alles - zwar nicht bombensicher, aber immer trittsicher(er) sein :)
Am nächsten Montag wird noch gemalert und dann ist es wahrscheinlich wieder so wie vorher.
Da der Hausmeister an unserer Tür und dem Türrahmen des Mädchens oben zur gleichen Zeit arbeitete, waren auch beide Türen sperrangelweit offen. Für einige Zeit sperrte ich unseren Kater ins Schlafzimmer, aber da er sämtliche Bauarbeiten immer mit großem Interesse verfolgte, ließ ich ihn letztlich zugucken (eine halbe Stunde Protestmiaue ging mir irgendwann zu sehr auf die Nerven). Nunmehr beaufsichtigte er Brian beim Zusägen, wechselte jedoch alsbald auf unseren Kühlschrank zum gewohnten Mittagsschlaf. Das zieht sich normalerweise bis ca. 15 Uhr hin und so dachte ich mir nichts dabei, als von seiner Seite nichts weiter kam... aber wie bei Kindern gilt auch hier, zu ruhig ist verdächtig. Stattdessen landete er offenbar irgendwann in Jodys Wohnung (ich hoffe sehr mit ihrer Zustimmung, zumindest war sie ca. 2 Stunden während der Bauarbeiten auch zu Hause.) Als der Hausmeister dann seine Arbeiten beendete, meinte er zu mir, ob ich nicht den Kater aus ihrer Wohnung holen könnte... . Nun, Linus schlief seelenruhig in ihrem Bett hinter einem Berg Kissen und duckte sich neben einem Riesen Teddybär, als ich seinen Namen rief.

Am Wochenende unterhielten wir uns auch einmal mit Ian, dem Nachbarn, der oben lebt und all das Drama um den Jungen im Drogenwahn hautnah miterleben musste. Seines Standes Reservist der Nationalgarde, kam er zu der gleichen Einschätzung wie wir, daß der Junge zu ausgetickt war um noch in irgendeiner Form funktionieren zu können. Er hätte wohl jemanden lachend umbringen können und es wäre nicht weiter aufgefallen. Daher stand Ian nachdem er die Polizei gerufen hatte, hinter der Tür mit seiner 45er und er hätte geschossen, wenn es dem Jungen gelungen wäre durch die Tür zu kommen. Ich kann nicht sagen, ob er im Ernstfall absichtlich daneben geschossen hätte, denn ein Verwundeter wäre vielleicht entgültig jenseits von Gut und Böse gewesen.
Am vergangenen Freitag rief uns auch die Polizistin an, die fragte, ob wir als Geschädigte irgendwelche Ansprüche stellen wollen (wollten wir nicht, die Tür ist Eigentum des Vermieters) sie erzählte uns, daß es ein schweres Stück Arbeit war, den Jungen in seine Zelle zu bekommen, so daß er noch ein paar Mal getasert wurde. Was da alles hätte passieren können, denn man wusste nicht, was er alles genommen hatte... da hätten die andauernden Elektroschocks auch zum Herzanfall führen können. Aber es ist eben einfacher jemanden so zu kontrollieren, als daß man ihn erst zusammenschlägt. Jedenfalls erwachte er am nächsten Morgen im Gefängnis und wusste von nichts. Das wundert mich nicht.
Als Auflage darf er sich dem Haus nicht mehr bis auf 250 yards nähern. Das ist ein 228 m „Rettungsring“ für uns, dessen Einhaltung zwar niemand kontrolliert, aber wenn ich ihn hier sehe, würde ich nunmehr sofort die Polizei rufen :)

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