30. April 2012

Sonntagsblumen

 Genug Blüten für den Schmetterling.


In den letzten Wochen ist die Zahl der Blumen förmlich gewachsen und gewachsen... vom ersten kleinen Blütchen, erblüht mittlerweile die gesamte Stadt mit Zierkirschen, die kleinen Wildtulpen sind noch gut dabei und letzte Hyazinthen, Vergißmeinnicht und dem Beginn der Fliederblüten... letztlich ist es eben doch bereits fast Mai.

 Eine der kleinen Wildtulpen im Vorgartenbeet.

 Pusteblume nach dem Regen. 

Hummeln sind mit Abstand meine Lieblingsinsekten. 

 Dieser Saatautomat steht in der Nachbarschaft. 


29. April 2012

4. - Die seidene Hochzeit


Im letzten Jahr begannen die Tulpen an unserem Hochzeitstag zu blühen, in diesem Jahr sind sie bereits seit Wochen verblüht (die letzten Hitzetage, als die Temperaturen über 30°C sprangen, machte von einen Tag zum anderen kurzen Prozess mit ihnen) und es schneite erneut.
Im letzten Jahr waren wir im „Farmhouse“ zum Abendessen, in diesem Jahr kochten wir zu Hause ... immerhin gemeinsam.
Der Anfang der gutbesuchten „Restaurant-Week“ (eine jährliche Veranstaltung, in der selbst teure Restaurants 3-Gänge Menüs zu günstigen Preisen anbieten - und häufig eine Tischreservierung nicht möglich ist) machte es relativ unsinnig zu versuchen einen Platz zu bekommen... und selbst wenn das gelungen wäre, dann wäre es wohl eher bei Jahrmarkt-Atmosphäre. 
Es gab aber auch nicht allzuviel zu feiern. In den letzten Wochen machte unsere Beziehung soviele neue Tiefpunkte durch, daß ich vergessen habe sie alle zu zählen... zu dem Punkt, daß ich mir nicht sicher bin, ob wir überhaupt noch eine Beziehung haben. Mein Mann ist nicht mehr glücklich mit mir... es war dieser Satz, der vor mittlerweile drei Wochen fiel (und dann erneut am vergangen Wochenende), der mir buchstäblich den Boden unter den Füßen wegzog. Wie kann man noch an etwas arbeiten, sich ‚bessern’ wenn man selbst als komplette Person in Frage gestellt wird... es ist nicht das Verhalten von dir oder jenes macht mich nicht glücklich... nein, alles was du bist, was dich ausmacht, macht mich unglücklich... ein harter Schlag. Seitdem bin ich mir nicht so sicher welchen Status ich uns geben soll. Es fehlt etwas zum Ende, aber es fehlt auch etwas zum Fortführen der Beziehung ... vielleicht ist es nur Zeit. Vielleicht kann ich in zwei-drei Jahren auf diesen Tag zurückblicken und lachen über all die Unsicherheiten und Kleinlichkeiten, die zu Riesenproblemen aufgeblasen wurden... zumindest hoffe ich das sehr. 

Da mein Mann, mein Mann ist, brachte er natürlich ein Geschenk mit Bedeutung mit... ich bin mir sicher, daß er lange sämtliche Blumen inspiziert hat, bis er die Lilie ergriff, mit vier offenen und einer noch geschlossenen Blüte - ein symbolischer Neubeginn für das 5. Hochzeitsjahr.
Wer weiß, vielleicht geht es trotz aller Probleme irgendwie weiter... 

Ich habe diesen Spruch einst in einem Blog gefunden (den ich seitdem nicht wiederfinde) und fand ihn nachdenkenswert (und ja, ich weiß, daß ich das Komma hinter ‚whole,’ zuviel gesetzt habe:

Flashback Friday +1


Vor vier Jahren hatte ich innerhalb eines halben Jahres in Indien, die drei schwierigsten Tage dazwischen, sie nannten sich „eine einfache indische Hochzeit“... sie begannen mit den Vorbereitungszeremonien am 26. April, der eigentlichen Hochzeit mit religiöser Zeremonie und späterer Präsentation auf der Bühne am 27. April, sowie meinem Lieblingstag, dem ruhigen Besuch in einem kleinen Tempel am 28. April :)

Das sind ein paar z.T. verschwommene Bilder dieser Tage, die es aufgrund ihrer schlechten Bildqualität bisher nicht in diesen Blog geschafft hatten, sowie ein paar alte Bekannte :) 

Und zum Vergleich... ein Bild vom gestrigen Hochzeitstag. 
Wir gingen zum Frühstück zu DunkinDonuts... wie romantisch ^^ da wir etwas spät dran waren und mein Mann von jetzt auf gleich zu einem Meeting musste. Dunkin Donuts feierte Geburtstag und so bekamen wir Doughnuts für 25ct pro Stück.

25. April 2012

Ein paar Bilder

Statt mit den New York Berichten fortzufahren, zeige ich heute einmal mehr Detailbilder vom Alltagsleben in Burlington :) 
Diese passen sonst in keine Kategorie und fielen mir dennoch am Rande auf... 

Leider kann man das auf dem Bild nicht so genau erkennen, doch in ‚echt’ leuchtete das Blau dieser Feder noch viel mehr... d.h. bevor die Katzen aus ihr Federschnipsel machten. 

Wir akzeptieren: Katzenkratzen, Lila Ritter und Champlain College Geld... was ist das? 
Die Chipkarten der Universität, vom St. Michaels College und vom Champlain College. Die Chips darauf dienen zwar zum üblichen Türen öffnen, Nahverkehr benutzen und Kopien bezahlen, doch manch uni-nahe Geschäfte akzeptieren diese ebenfalls als Bezahlmöglichkeit. Bei diesem kleinen Thailaden wunderte ich mich jedoch, denn der Fastfood Shop befindet sich im New North End... weit weg von sämtlichen Unis und Colleges.

Nacht-Bild mit Herrn A. im Profil: Aus seinem Büro heraus hat man den Überblick auf Campus, Krankenhaus und Mond. Am Tage kann man auch sämtliche Bergketten dahinter bewundern. 

Im Wald gefunden: weggeworfene Bücher und Schuhe... die Schuhe waren leider zu groß und zum retten gesamter Paare hätte ich einen moddrigen Abhang hinunterklettern müssen, die Bücher hätte ich gerne mitgenommen, doch sie stanken fürchterlich nach Nikotin und das obwohl sie wahrscheinlich schon eine längere Zeit in der freien Natur ausmiefen durften. 

Den Sticker habe ich seit Monaten am Stromkasten kleben gesehen, dieses Mal habe ich ihn endlich gelesen. 

Superman fährt Pick Up Truck. 

Luftballon Hund Kunst 

Eigentlich kann man sich in dieser Stadt nicht verlaufen, geht man bergan kommt man zur Uni, geht man bergab zum See... einfach so. 

Selbstgemachtes „Geschlossen“ Schild vom neuen Sandwich Shop um die Ecke. Ich bin nicht so der Sandwich Fan... ansonsten hätte ich das Angebot des Ladens wohl schon einmal ausprobiert. 

Kirchenwerbungen: während die UU sich noch als die soziale Version präsentiert, wird bei der Congregational Church bereits wild spaziert. 

Die fundamentalistischen Gemeinden missionieren zwar nicht in Vermont, doch solche Werbungen bezahlen sie dennoch... die Wahrheit ist nämlich, daß die Erde erst ca. 5000 Jahre alt ist, seit Gott sie erschaffen hat, natürlich. Die „christlichen Wissenschaftler“ sind eine Quelle steten Amüsements für Herrn A. 

Die Katzen bewachen freche Meisen und Spatzen.... in Deckung unter einem Truck. Gottseidank haben sie noch nie einen gefangen.
Die Vorliebe unter Autos zu sitzen hat Linus vor kurzem vor einen Riesenschrecken bewahrt, denn einer der Pitbulls vom drittnächsten Nachbarhaus (dort gibt es vier Pittbulls, eine Dogge und einen Border Collie) hatte sich losgerissen und jagte den roten Nachbarskater bis unter unsere Treppe.
Wie immer in Gefahren-Situationen reagierte ich völlig irrational, ich brüllte wütend den Hund an, der zurückknurrte (nachträgliches oops) und schnauzte die Besitzerin an, daß sie in Zukunft auf ihren Hund aufpassen soll... sie meinte nur Nö, mein Hund mag eben keine Katzen und dampfte ab (samt Hund im Schlepptau)... Danke. - Linus saß derweil immer noch unter dem Auto :) 

Und das letzte Bild… dieses Auto braucht eigentlich gar kein Nummerschild um zu vermuten lassen, daß es aus Kalifornien stammt ^^

20. April 2012

Flashback Friday

Ich hatte es schon in früheren Flashback Bilder erwähnt, unsere Familie fuhr jahrelang nach Zingst in der letzten Ecke der Halbinsel Fischland/Darß in den Sommerurlaub. 
Dabei konnte Sommer als äußerst dehnbarer Begriff gelten, denn das Betriebsferienheim wurde jedes Frühjahr im Arbeitseinsatz aus dem Winterschlaf geholt, die Spannplatten vor den Fenstern abgebaut, das Volleyballnetz ausgerollt, der Rasen gemäht usw. logisch, daß wir da dabei waren. 
Das Himmelfahrts-Wochenende (im Stau hinter fliedergeschmückten Pferdewagen voller volltrunkener Herren über die Landstraßen schleichen) war dann schon fast ein reguläres Strandwochenende, jedoch ohne Schönwettergarantie. Und so saßen wir zumeist auf der Terrasse in Decken gehüllt und den Sonnenschirm aufgespannt um mittelschweren Regen noch abhalten zu können. Denn in der kleinen Ferienwohnung wollte man sich nun sicher nicht aufhalten. 


Das Bild ist übrigens zu einem Drittel gestellt, denn während meine Schwester mit dem Gameboy herumspielte und ich ein russisches Hase-Wolf Spiel (Nu Pagadi) am Wickel hatte, konnte meine Mutter an ihrer Tetris Variante im Griff nur mühsam Interesse heucheln :)

19. April 2012

Trinity Church

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Die Trinity Church von New York befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wall Street und ist ein neugotischer Kirchenbau, der 1846 (auf den Grundmauern zweier Vorgängerkirchen) errichtet wurde. 
Mit 86 Metern überragte der Kirchturm einst alles in Manhattan, heutzutage ist es eher das Kirchlein zwischen all den Hochhäusern.
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Die rote Bronze-Skulptur zeigt die Wurzeln einer Platane, die an der St.Paul’s Chapel stand. Der mächtige Baum schützte die Kapelle vor herunterfallendem Schutt des zusammenstürzenden World Trade Centers. 

Und weiter gehts Richtung Chinatown und Little Italy...

(Occupy) Wallstreet


Unser Besuch der Wallstreet in Manhattan, Anfang Oktober vergangenen Jahres, fiel mit dem Tag einer großen Demonstration zusammen.
Vielleicht erinnern sich einige, daß die Wallstreet „besetzt“ werden sollte, was dank Riesen-Polizeiaufgebot nicht gelang. Stattdessen wurde ein nahe gelegener Park für mehrere Monate von den Leuten der Occupy Bewegung bezeltet und bewohnt. Daraus ergab sich eine Vielzahl an Hoffnungen, Forderungen und Ideen von denen bisher und nach dem Ende der Park-Besetzung keine weiteren Folgen, Weltverbesserungen usw. eingetroffen sind.


All das wussten wir jedoch nicht, als wir uns am äußeren Rand des Parkgeländes langsam durch die Massen schoben. Einige Tage zuvor wurden viele Leute wahllos in Polizeigewahrsam genommen und so wollten wir eigentlich nur schnell vorbei und weiter. Leider war das nicht so einfach, da dort gerade eine Unterstützungs-Demonstration der Gewerkschaften für die Occupy Leute stattfand und der Platz mehr als nur gut gefüllt war.
Da die Polizei die anderen zur Wallstreet führenden Straßen zumeist weiträumig abgesperrt hatte, musste wir aber durch den Park - zusammen mit fluchenden New Yorkern, die mit ihren Kindern im Kinderwagen aufgehalten wurden.

Am hohe Häuser bestaunen im Bankenviertel... 

Nach dem Park erreichten wir die Federal Hall, das erste Kapitolgebäude der USA. Aufgrund der Demonstration konnten wir diese zwar nicht durch den Haupteingang betreten, da der zur Wallstreet führte, aber der Hintereingang wurde für die Besucher geöffnet. Und da es eh schon alles nur von Polizei so wimmelte fiel die sonst übliche Flughafenkontrolle an jedem Museumseingang dieses Mal weg.


In diesem (kleinen, schlichtem) Gebäude legte George Washington den Amtseid als erster Präsident ab und es wurden die zehn wichtigsten Artikel der Verfassung verabschiedet.


Letzlich warfen wir einen kurzen Blick auf das Gebäude der New Yorker Börse, seit der Bankenkrise Sinnbild für alles was am Kapitalismus gehörig schief läuft und weiter ging es auf zum nächsten Programmpunkt des Tages: der Trinity Church.

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