Nun ist diese Woche auch schon wieder vorbei und es ist Ostern. Ich hoffe, ihr genießt die freien Tage und habt ein schönes Osterfest. Ich war gerade mit den Katzen draußen an diesem ruhigen Ostersonntagmorgen und konnte noch ein bißchen Sonne erhaschen, im Laufe des Tages soll es nämlich zu regnen anfangen.
Meine Woche war ansonsten recht abwechslungsreich. Ich hatte eine kleine Tüte mit Holz - Eiern, - Hasen und - Küken bekommen, die ich bis heute angemalt haben wollte. (Denn sonst bestehen Osterdekorationen hier meist nur aus diversen Plastikhühnern und Hasen in Neonfarben und echte Eier zu bemalen, wäre zu gefährlich bei zwei Katzen im Haus.) Aber ich bin noch nicht fertig. Ich dachte, die Eier sind klein, ein einfaches Motiv, zack und fertig... aber wie immer wurden aus einfachen Motiven kompliziertere, die Pinselstärken immer kleiner und mit der Zeit schwand auch mein Enthusiasmus. Aber es hängen immerhin schon einige Eier und Hasen am Strauch, das muss für dieses Jahr reichen.
In den letzten Tagen nun hat das überraschende Sommerwetter sämtliche Ostereierbemalaktivitäten (was für ein Wort) komplett zum Erliegen gebracht, denn bei sonnigen 25 bis 27°C konnte mich nichts mehr im Hause halten. Wir waren unterwegs am Rideau- und Ottawa-River, haben angespültes Holz und wilde Schildkröten bewundert und die (kurzfristig) so warmen Temperaturen genossen. Ein bißchen seltsam sieht es aus, dass noch keine Blätter an den Bäumen hängen, aber die Knospenentwicklung ist mittlerweile explosionsartig im Gange, so dass man fast stündliche Fortschritte beobachten kann.
Den Katzen ist es natürlich zu warm. Auch wenn sie seit dieser Woche ihr Winterfell büschelweise verlieren, es dauert eine Weile bis der dichte Pelz herunter ist. Gestern lagen sie beim täglichen Katzenausgang nur im Schatten herum, heute morgen war es deswegen besser und es war noch kühl genug um die Vögel nicht nur träge zu beobachten, sondern um sie auch hin und wieder mal aufzuscheuchen, sich über die frechen Eichhörnchen aufzuregen und sich kreuz und quer über den Rasen zu jagen.
Unsere Zeit in Ottawa beträgt noch gute zwei Monate, dann müssen wir Kanada verlassen, sind aber bisher immer noch kein bißchen weiter in der Frage, wohin dann. Mit der Zeit, die schwindet, schwindet auch meine Nervenstärke, ich möchte einfach etwas haben, auf das ich mich vorbereiten kann, wo ich weiß – dorthin und dafür muss ich jetzt das und das machen, die Katzen impfen und mit dem jeweiligen Länderchip versehen, Umzugsfirmen nach Preisen befragen oder Möbel zum Verkauf anbieten und ich kann nichts machen, gar nichts und das fällt mir zunehmend schwerer. Dazu kommen unvorhergesehende Ausgaben, die immer dann kommen wenn man sie gar nicht braucht, so musste Anand sich einer komplizierten, fast dreistündigen Zahnoperation unterziehen, die 1.200 $ kostete, wir sollen aber (hoffentlich) 800 von der Versicherung zurückbekommen. Dazu haben wir versucht unsere Ausgaben so weit wie möglich zu drosseln, aber da wir immer sehr sparsam gelebt haben, hatte das keine großen Auswirkungen, denn die Fixkosten: Miete, Strom, Telefon sind einfach sehr hoch in Ottawa, so daß unsere finanziellen Grundlagen noch wesentlich schwächer sind, als zu der Zeit als wir nach Kanada gekommen sind. Sämtliche Reisepläne für den Sommer werden dem wohl angepasst werden müssen, vielleicht werde ich samt Katzen nach Deutschland reisen und Anand nach Indien und hoffen, dass das die Flugkosten verringert und dann können wir nur warten, bis Anand eine neue Stelle bekommt und sich alles irgendwie in Wohlgefallen auflöst. Mit diesen Gedanken verabschiede ich mich in den Ostersonntag, es ist 9:30 Uhr, Zeit Frühstück vorzubereiten.... :)
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