27. Februar 2011

Sonntagsblumen


Das sind ein paar Blumen aus dem Universal Studios Park, der mit großen Variationen an Löwenmäulchen aufwartete, von denen Anand zahlreiche Fotos schoß. Dies ist eine kleine Auswahl.



Dazu gesellt sich einer meiner Lieblinge: Strelizien, die ich seit einem Gran Canaria Urlaub äußerst wohlwollend betrachte. (Benannt, wir erinnern uns, zu Ehren der britischen Königin Charlotte, einer geborenen Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz.)

Der Vermonter Hochsommer wartet übrigens auch mit einer Strelizienvariante auf, kleiner und etwas farbloser als das Original aber immerhin ein Beweis dafür, daß wir uns trotz bitterkalter Winter auf dem gleichen Breitengrad wie Florenz befinden ... (Ich werde in diesem Sommer einmal versuchen vernünftige Bilder davon zu bekommen.)


Die nächste Blüte konnte ich nicht identifizieren. Die Pflanze erinnerte mich vage an eine Zimmerpflanze die ich kenne, aber in ihrer Riesenversion, denn allein diese Blüte war bereits größer als mein Kopf.


Dagegen ist mir die letzte Pflanze wohl bekannt: frisches, saftiges Zyperngras als Beetpflanze, die Katzen wären begeistert.

26. Februar 2011

Universal Studios


Zwischen dem Island of Adventure und den Universal Studios befindet sich der City Walk, eine eintrittsfreie Einkaufs- und Restaurantzone mit großem Kino, dem weltgrößten HardRock Café, einem fast genau so großem Restaurant der NBA und dem Theater der BlueManGroup. Das Gelände des City Walks ist auch länger geöffnet als 19 Uhr, wenn die eigentlichen Parks schließen.
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Gif animators

Am Ende des City Walks erreichten wir dann das Tor zu den Universal Studios.



In den Studios gibt es wesentlich weniger Fahrgeschäfte, es geht eher um 3D Filme, Gebäude und Shows. Wir sahen uns Nachbildungen von berühmten Hollywood Gebäuden an, wie z.B. das mir völlig unbekannte Mel’s Drive-In und Schwabs Drogerie, besuchten eine Filmtiershow, die 4D „The Simpsons“ Show, überlebten die Angriffe des Weißen Hais in Amityville, agierten als Schauspieler im Katastrophen - Film „Mutha Nature“ (zu deutsch in etwa: Mudda Natur), begegneten der Mumie, den Ghostbusters und lächelten uns müde durch einen Tornado, der einmal mehr mit jeder Menge hydro- und pyrotechnischen Details aufwartete. Merke: Zuviel Vergnügungspark lässt dich genauso hohl fühlen wie zuviel Fernsehen oder Internet.




Wir sahen uns zuletzt noch eine Shrek Show an, aber ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern worum es ging, außer daß wir 3 D - Brillen aufhatten. Meine Aufnahmefähigkeit war für den Tag offenbar so erschöpft wie meine Kamerabatterie leer.



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Danach wollte sich Anand in die RIP Bahn setzen, aber diese war für den Abend bereits geschlossen, was ihn sehr traurig machte, schließlich hatte er die Hulk Achterbahn auch bereits verpasst. Somit verließen wir den Park und mussten noch anderthalb Stunden im City Walk „vertrödeln“ da unser Bus sinnvollerweise erst um 21 Uhr zurück zum Hotel fuhr.


Alle Werbeschilder des City Walks waren erleuchtet, der Leuchtturm sendete seine Lichter aus, die Palmen am künstlichen See hatten jede eine Extrabeleuchtung bekommen und das Amphittheater erstrahlte... es hätte alles so schöne Urlaubsstimmung verbreiten können, wenn es nicht so schrecklich kalt gewesen wäre. Also machten wir nur ein paar Fotos, wünschten uns Sommer und besuchten die Läden (die längste Zeit waren wir in Margarithaville, dem Laden für Endangered Species, sowie dem Forrest Gump Shop), bis es Zeit war zum Bus - Parkplatz zurückzukehren.

Da der Bus eine Viertelstunde Verspätung hatte, erreichten wir zum Eisblock verfroren das Hotel, ergriffen nur schnell unsere Winterjacken und begaben uns auf die Suche nach einem Restaurant zum Abendessen.
Gleich neben dem Hotel gab es einen einfachen Shawarma Grill und so erweckten ordentliche Kebab mit Reis letzte Lebensgeister. Da am nächsten Morgen das Walt Disney World Resort, die Big Mama, der größte Vergnügungspark der Welt auf uns wartete, gab es dazu aber nur Wasser und es ging früh zu Bett.

25. Februar 2011

Flashback Friday

Zur Abwechslung gibt es heute einmal mehr einen Schneesturm, der bisher 20 cm Neuschnee gebracht hat, bis zum Abend sollen es ca. 35 werden. Dieser Sturm hat sogar die wenigen Gebiete, die in diesem Winter tatsächlich noch keinen Schnee gesehen haben eingeweißt, namentlich die gesamte Westküste (Kalifornien, Oregon, Washington) der USA.
Ich bin derweil so was von fertig mit Winter und darüber nachdenken, daß da bis Mai immer noch was an Schnee nachkommen kann, mag ich gerade nicht. In diesem Zustand der allgemeinen Unzufriedenheit fällt mir natürlich auch auf, daß man meinen Florida Nasen - Sonnenbrand nicht einmal mehr sehen kann, dass die Armschiene mehr nervt als der gebrochene Daumen selbst, der Doktor aber wohl recht mit den zwei Brüchen hatte und außerdem mein Rücken, der seit der Deutschland - Rückkehr ausgerenkt ist, sich einmal mehr zu Wort meldet ... war ja klar. Höchste Zeit sich abzulenken.
Deswegen stelle ich heute dieses Bild von meinem Lieblingstrand auf der Halbinsel Fischland-Darß vor... dem Weststrand direkt am Leuchtturm Darßer Ort. 


Ostseestrände sind immer etwas für Familienbesuche, sanfte Wellen, der Sand in den Seebädern wird gereinigt und zusammengekehrt und häufig wird es nicht zu schnell zu tief, doch der Weststrand ist da ganz anders.
Mitten im Naturschutzgebiet gelegen und nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen, war er das Ziel so manches Ausflugs im Zingst Urlaub. Sobald man den Leuchtturm und die Kiefern, die in typischer Windflüchterform wachsen passiert hatte, wurde es windig und wild, sah man Sand, Steine, Algen und angeschwemmtes Holz. Die Wellen sind immer hoch und man nimmt schon mal Nasenbluten in Kauf wenn man dort hinein will um sich den Elementen zu stellen.

Ansonsten kann ich meinen Blog wohl bald offiziell als Fotoblog bezeichnen, denn es kommen irgendwie immer mehr Bilder hinzu, gerade in Florida haben wir beide soviele Bilder gemacht und die Auswahl fällt mir traditioneller Weise immer sehr schwer ...
Da ich mit dem Bildbearbeiten des nächsten Eintrags noch nicht fertig bin, gibt es heute nur ein kleines GIF und morgen kommt dann sicherlich mehr...
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Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende :)

23. Februar 2011

Universal Resort Orlando - Island of Adventure




Zurück in der Florida Berichterstattung, diesmal mit zugebener Maßen zuvielen Bildern. Aber die Auswahl war so schwer. 
Der Morgen begann früh mit dem Weckruf des knarrenden Radioweckers, denn es fuhr nur ein Shuttle Bus vom Hotel zum Universal Resort Orlando, das aus zwei Parks besteht: dem 1999 eröffneten Island of Adventure und den älteren, eigentlichen Universal Studios. Wir hatten Karten für beide Parks und begannen mit den Abenteuerinseln. 


Der Park wurde uns als perfekter Rummelplatz von Einwohnern von Orlando empfohlen, bzw. als einzigem Park, den sie auch selbst immer mal wieder besuchen. 
Dieser besteht aus sieben „Inseln“ jede mit einem eigenen Thema, Fahrgeschäften und Farben, sowie häufig unter Lizenz von anderen Produktionsgesellschaften wie z.B. Warner Bros., Paramount, Marvel Comics gestaltet. Die neueste und teuerste ($ 200 Mio.) Insel ist dabei Harry Potter World, die nach dreijähriger Bauzeit im Juni 2010 eröffnet wurde. 



Ich mochte die Gebäude im Anfangsbereich sehr, die an einen etwas chaotischen Piratenhafen erinnerten. Dabei wirkte nichts wirklich echt, dazu waren die Ecken zu rund, die Farben zu bunt... aber es gab so viele kleine Details zu entdecken, daß man das Gefühl hatte etwas zu sehen, das mit viel Begeisterung gestaltet wurde. 
 


Gerade wenn man die Styrophor- und Spannplattenkulissen aus Babelsberg gewohnt ist, die immer nur auf den flüchtigen, allerersten Blick echt aussehen, war es schön vor Gebäuden zu stehen, die auch von der Rückseite noch bemalt waren, das Wahrzeichen des Parks, der Pharos Leuchtturm ist völlig funktionstüchtig und sogar die Toiletten waren nicht plötzlich „normale“ Waschräume, sondern je nach Insel Sindbads Badehaus, Hogwarts Schultoilette samt Geist oder auch Popeys Bootsklo. Ein Traum der vollendeten Illusion, für jemanden, der (die) ihre Möbel auch immer von unten bemalt, für den Fall, daß jemand einen Stuhl, Tisch etc. einmal herumdreht und nicht plötzlich auf die Originalfarbe stoßen soll. 



Innerhalb der Inseln gab es die entsprechenden Fahrgeschäfte und kleineren Shows, wobei eine riesige Stahlachterbahn „Hulk Coaster“ den Park beherrscht. Eigentlich sind alle Fahrgeschäfte im Eintrittspreis inbegriffen, aber da man in die meisten seine Taschen, Fotoapperate usw. nicht mitnehmen darf sondern in Schließfächern verstauen muss, bezahlt man letztlich doch, denn die jeweilige Schließfachmiete kostet für die Fahrtdauer 3$. Deswegen sortierten wir vorsichtig aus, wo wir überhaupt hingehen, Harry Potter erschien uns mit 40 Minuten Wartezeit als zu voll und wir fanden dort auch gar kein leeres Schließfach. 


Die Stahlachterbahn mit ihren zahlreichen Loopings wollte Anand sowieso nur alleine besuchen (das hätte das Schließfach erspart) aber während unseres Parkaufenthaltes wurde diese wegen technischer Schwierigkeiten geschlossen und für eine Stunde konnte man den Bergungsarbeiten in luftiger Höhe zusehen, bis alle Leute aus ihren Wagen befreit werden konnten und über lange Treppen nach unten gelangten. Da die Hulk Bahn während der Startphase sehr viel Elektrizität auf einmal benötigt, überlastet das regelmäßig das Stromsystem in Orlando und führt dann zum Totalausfall. 


Als wir endlich ein Fahrtgeschäft ohne Wartezeit sahen, schlugen wir zu, sahen jedoch alsbald warum es so leer war, aber dann saßen wir bereits in einem Boot auf der Fahrt durch den Jurassic Park. Am Ende kam unweigerlich eine Wasserrutsche, so daß wir völlig nass wurden, was wahrlich kein Vergnügen bei Temperaturen um die 10°C ist. Vor Kälte im Wind zitternd, gingen wir in das nächste Restaurant um uns mit (völlig überteuertem) Kaffee und heißer Schokolade wieder halbwegs warm zu bekommen. Ich hatte an dem Tag zwar bereits doppelte Strumpfhosen angezogen, aber das half auch nicht viel. Anand warf mir sogleich fehlenden Sportsgeist vor und daß ich offenbar zu alt für Vergnügungsparks sei, aber ehrlich bei Kälte ist das alles überhaupt kein Vergnügen.
Für einen Freitagvormittag war es erstaunlich voll im Park, die Hauptsprache war spanisch (offenbar herrschen noch Sommerferien in Lateinamerika) und der Verkauf von „warmen“ Souvenierartikeln lief glänzend. Insbesonderes Universal Sweatshirts waren der Renner, manche kauften selbst die Zaubererumhänge um den Wind ein wenig auszubremsen. Am Häufigsten sah man jedoch Gryffindor und Ravenclaw Schals, was Anand, der dem gesamten Harry Potter Phänomen völlig ahnungslos und gleichgültig gegenüberstand irgendwann zu der Frage veranlasste, warum es denn hier so viele spanische Fußballfans gäbe...
Nach einem kurzem Aufenthalt auf der Comic- und Superhelden-Insel waren wir durch mit den Abenteuern und verließen den Park. 

 Die ersten Superstars denen ich in den USA begegne sind Popeye und Olivia :)

 Auf dem Kinderspielplatz.

Ich weiß nicht wer Dr. Seuss ist, aber das ist jedenfalls seine Insel.

Wie es weiterging

Nein nicht mit dem Arm samt gebrochenem Daumen, der steckt immer noch brav in seiner Schiene.... aber ich habe gesehen, daß einige Leute versucht haben in meinem Deko Blog nach dem Artikel zu suchen, der letztlich zu meiner Blogpause führte, weswegen ich einmal kurz zusammenfassen wollte, wie es weiterging. 
Ich hatte den Blog nach den geäußerten Wünschen verändert und mich entschuldigt. Diese Entschuldigung wurde rundheraus abgelehnt und die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Bilder zurückgezogen. Ich hätte mich an der Stelle stur stellen können, ließ es aber und stellte den betreffenden Eintrag auf Privat, so daß er nur noch für mich sichtbar ist. Danach schrieb ich eine letzte e-mail bedankte mich für die Freundschaft, wünschte ihr alles Gute für die Zukunft und trat meine zweiwöchige Blogpause an. Nach der Blogpause sah ich ihre emails durch, rang mit mir, sie überhaupt zu lesen, tat es dann aber doch aus einem wahrscheinlich falsch verstandenem Gefühl für Respekt. Ihre Antworten waren mit Abstand das Gemeinste, was ich seit langem gelesen haben, es war als würde man in einen dunklen Abgrund blicken, in dem offenbar wurde, daß sie alle Probleme, die sie mit der Welt hatte gerade auf mich projezierte. Zuerst schrieb sie, daß mein gesamter Artikel illegal sei und sie mich verklagen würde, das hatte ich erwartet, denn sie verklagt häufig. Danach - wohl einem Gespräch mit dem Anwalt folgend - schrieb sie jedoch, daß sie stattdessen meine Katzen bei Craigslist zum Verkauf anbieten werden wird. An dieser Stelle fehlten mir erst einmal die Worte und ich war wütend, traurig, geschockt zugleich und sehr froh, daß die e-mail bereits fast zwei Wochen alt war und wohl niemand mehr mit einer Antwort rechnete. Sie war mit soviel Kalkül geschrieben worden, daß ich zurückwüten sollte um damit endlich das von ihr erhoffte Gesicht des weißen Rassisten zu zeigen, daß ich mir immer wieder vor Augen halten musste, daß man zu solchen Äußerungen wohl nur fähig ist, wenn man selbst einmal Opfer von Niedertracht wurde. Nur kenne ich genug von ihrer Familiengeschichte, um zu wissen, daß das vor 20 Jahren der Fall war, als ihre ältere Schwester völlig überfordert war vom Tod der Mutter, Neuheirat des Vaters, selbst in unglücklicher Ehe mit Kind und sich dann noch um die pubertäre jüngere Schwester kümmern musste, die mit ihr leben sollte. Das ging nicht gut und so musste sie 16 jährig ausziehen und in die Isolation der Wohnung, in der sie heute noch - alleine, zurückgezogen - lebt. Ich wünsche ihr, daß es ihr einst gelingen wird zu sehen, daß alte Wunden vielleicht nicht verheilt sind, aber man möglicherweise erwachsen genug ist, um sich auch in andere hineinversetzen zu können und sie wieder Anschluß an ihre große Familie finden wird und befürchte doch insgeheim, daß viele ihrer Ansichten mittlerweile hart wie Beton sind und sie in 20 Jahren noch immer genauso leben wird. (Aber Beton kann ja auch Risse bekommen.)
In jedem Fall musste ich sie gehen lassen, denn jede Veränderung konnte nur von ihr selbst kommen und so machte ich, was die Moderne mit sich brachte und schnitt alle digitalen Verbindungen durch, löschte ihre e-mails, blockierte ihre Sendeadresse, starrte auf das Zittern meiner Hände und atmete tief durch. Geschafft.

21. Februar 2011

Radiergummi und andere Katastrophen


Nun, nachdem ich mich etwas gefangen habe, ein etwas ausführlicher Bericht zum Thema Hinfallen und Krankenhäuser. Während draußen alles vereist war und die Menschen reihenweise hinfielen, passierte mir dort gar nichts, denn ich lief ja vorsichtig. Aber zu Hause ging ich nur schnell ins Schlafzimmer um einen Radiergummi zu holen, in Gedanken bei einer Zeichnung, die nicht so wollte wie ich und zack lag ich lang. Dabei hatte ich noch Glück, denn die Kante des Schreibtisches war nur ein paar Zentimeter von meinem Kopf entfernt und da mein Arm aus welchem Grund auch immer, unter mir landete, hätte ich mich nicht einmal abstützen können. Die rechte Hand hielt derweil immer noch den Radiergummi fest ... Die Katzen sprangen vor Schreck aus ihrem Tiefschlaf und kamen dann ganz vorsichtig zu mir zurück. Nach einiger Zeit rappelte ich mich auf, hielt die Hand unter kaltes Wasser und bemitleidete die restliche Zeit eher meine mittlerweile blaue Hüfte und linkes Bein.
Als Anand nach Hause kam, musste er sich zuerst das Grinsen verkneifen, schließlich bin ich die Frau, der im Büro ein Regal samt Aktenordnern auf den Kopf fällt, in Indien Treppen mit der Nackenbremsmethode hinunterstolpert, gegen Glastüren läuft und erst letztes Jahr rammte ich meinen kleinen Zeh in vollem Lauf zum Telefon in ein Bettpfosten... offensichtlich neige ich also zur Selbstdemontage und ein Sturz auf dem Schlafzimmerteppich passt da absolut ins Bild.
Am Samstag Abend begann der Daumen mehr zu schmerzen als die Hüfte und Anand fixierte selbigen auf der flachen Seite einer halben Wäscheklammer, was half. Wir waren bei Freunden zu Besuch, ich trank ein Glas Wein, es ging mir gut, die Sache schien erledigt. Sonntag morgen ging jedoch gar nichts mehr und ein roter Ring um den Finger sah auch nicht sonderlich gesund aus. Ich dachte immer noch an böse Verstauchung, befürchtete jedoch einen Bruch und so stiefelten wir ohne Frühstück (!) zur Notaufnahme des Krankenhauses, da sie uns am Telefon bei sofortigem Erscheinen eine Stunde Wartezeit versprachen. (Ich wollte auch nicht bis Dienstag warten, um zum Hausarzt gehen zu können, denn Montag ist Feiertag.)
Dort bekommt jeder neue Patient als erstes ein Papier-Bändchen mit Strichcode um die Hand gebunden und meine Worte an die aufnehmende Schwester waren genau diese: Ich möchte nur wissen, daß nichts gebrochen ist.
Ich habe meine Probleme mit Ärzten und Krankenhäusern, resultierend aus meinen chronischen Krankheiten: Migräne und Asthma, bei denen man jeweils erst glaubhaft machen muss nicht nur gehörig einen an der Schacke zu haben, sondern möglicherweise tatsächlich krank und fühle mich deswegen im Angesicht eines Arzttermins stets als der gesündeste Mensch der Welt. (Das letzte Mal war ich 2008 in Indien beim Arzt, Tier- und Zahnarztbesuche in Kanada nicht mitgerechnet.) Sie gaben mir etwas Eis für den Daumen, was ich sofort als Allheilmittel erkannte und natürlich hatte ich überhaupt gar keine Schmerzen/Probleme/Sorgen mehr.
Zweieinhalb Stunden und drei Röntgenaufnahmen später, verkündete mir der Arzt eine Knochenabsplitterung, wobei ich ihn so erstaunt angesehen haben muss, daß er mir lang und ausführlich meine Röntgenaufnahme erklärte, wo er den zweiten Bruch vermutet und den Knochensplitter zeigte, der jetzt quasi neben dem Gelenk herumliegt ... Danke, so genau wollte ich es gar nicht wissen, ich bin eigentlich nur hungrig. Anand wollte von mir danach jedoch wissen, was denn nun mit dem Knochensplitter passiert, bleibt der da, muß der raus... aber an die Frage hatte ich nicht gedacht, wie ich mir überhaupt nie Fragen vorstellen kann, die ich einem Arzt stellen würde, das kommt jeweils erst zwei Stunden nachdem ich zu Hause angekommen bin... Ich bekam eine Schiene, wir durften unseren Eigenanteil von $ 50 bezahlen und auf ging es, in die Kantine des Krankenhauses zum -mittlerweile- Mittagessen. Danach beschloss Anand, wenn wir schon direkt neben seinem Büro waren, kann er noch schnell ein paar Kalkulationen durchlaufen lassen, die ihm am Wochenende plötzlich eingefallen sind und so ging es hinauf ins Physik Department des Cook Gebäudes. Dort trafen wir die Sekräterin der Fakultät, die gerade einen Trauerfall in der Familie hat und zwischen Bestattungsinstitutregelungen in Massachusetts und Arbeit in Vermont, gerade zur Sonntagsarbeit übergegangen war. Sie wollte sich nun unbedingt um mich kümmern, ich sollte mich ausruhen und hinlegen und kam mir dabei wie der schlimmste Simulant vor... mir tat doch nur der Daumen weh.
Danach schlitterten wir den Universitätsberg vorsichtig hinunter Richtung Stadt (eine zweitägige Tauperiode, gefolgt von Frost hat alle Wege seitdem in Rutschbahnen verwandelt) und zu Hause angekommen stellte ich alsbald fest, wie sehr eine Schiene am Arm doch das tägliche Leben, angefangen von Jackenreißverschluß öffnen, geschweige denn, wie man selbst aus der Jacke kommt, behindern kann. Zusammen mit Linus, der seit einem Tag mit diffusem Krankheitsbild vor sich hinfiebert, verschlief ich dann den Rest des Tages... es kann ja nur noch besser werden :)

P.S. Linus frisst nachwievor und reinigt sich, deswegen wollten wir ihm bisher nicht dem Streß eines Tierarztbesuchs aussetzen. Wenn sich sein Verhalten (viel Schlaf, Fieber, Mühe bei Bewegungen) nicht verbessert, werden wir ihm das aber wohl nicht ersparen können.

Sonntagsblumen




Das sind ein paar Blumen- und Blütenbilder aus dem Universal: Islands of Adventure Park.
Im Winter ist die Auswahl leider nicht sehr groß, die meisten Blüten sind entweder rot und/ oder Strohblumen (ja wirklich, die guten, alten Strohblumen :) aber das sind natürlich dennoch zu 100 % mehr Blumen, als derzeit in Vermont zu finden sind, wo sich zwar theoretisch schon Schneeglöckchen halten könnten, praktisch aber überall noch 20 cm Schnee im Weg liegen. Deswegen stelle ich sämtliche Beschwerden an dieser Stelle lieber ein: Tolle Blumen! :)




20. Februar 2011

Daumenbruch

Ich bin gestern ueber den Teppich im  Schlafzimmer gestolpert, fiel hin, die linke Hand unter mir. Einen Tag hoffte ich auf nicht so schlimm, heute morgen dann doch auf zur Notaufnahme. Der Daumen hat eine kleine Absplitterung am ersten Gelenk, was sehr weh tut und die Hand noch etwas, dass nach zweitem Bruch aussieht, aber ueberhaupt nicht schmerzt. Beides wurde ruhiggestellt, naechste Woche muss der Orthopaede sehen wie es weitergeht.
Mit dem Blog geht es zwar weiter, aber langsamer, denn schreiben dauert nun seine Zeit :)

18. Februar 2011

Kennedy Space Center



Unser erster Tag in Orlando begann mit dem versprochenem Dauerregen. Zusammen mit dem Ticketverkaufsmenschen des Hotels beschlossen wir deswegen nach Cape Caneveral zum Kennedy Space Center zu fahren, da sich dort die meisten Ausstellungen in Gebäuden befinden und man wenig Zeit draußen verbringen musste. 
Für die beiden anderen Tage hofften wir auf besseres Wetter und buchten je ein Ticket für die Universal Studios, sowie (natürlich) Disneyland. Der Ticketverkäufer verkaufte uns halblegale Angestelltentickets, die zudem nur für Einwohner von Florida galten, was mir einiges Kopfzerbrechen bereitete, auch wenn sie wesentlich billiger als die normalen Karten waren, aber es lief alles glatt und wir wurden in den drei Tagen nur einmal gefragt, wo wir die Karten eigentlich her hatten. Wie von ihm vorher instruiert antworteten wir darauf, daß wir diese geschenkt bekommen hätten. Ich habe das dumpfe Gefühl, daß diesem blühenden Schwarzhandel irgendwann der Hahn abgedreht wird, aber es funktionierte jedenfalls für uns. 




Das Kennedy Space Center befindet sich auf einer Halbinsel in der Nähe von Cocoa Beach und ist eine Autostunde von Orlando entfernt. Da die Halbinsel militärisches Sperrgebiet ist, konnte sich die Natur dort ausgesprochen gut erhalten und so ist das Gebiet auch für die hohe Dichte an Meeresschildkröten, Alligatoren, Weißkopfseeadlern und Steinadlern sowie Rundschwanzseekühen bekannt. Das eigentliche Center ist relativ klein, mit einem Memorial für die gefallenen Astronauten, Ausstellungen zur Bedeutung der Mondlandung und sonstigen Artefakten, Kunstgalerie sowie einem 3D-Kino. 
Die eigentliche Attraktion ist jedoch eine Bustour entlang der Montagehalle der Space Shuttle (Vehicle Assembly Building) mit den mit 139 Metern höchsten Türen der Welt, die benötigt werden, damit die zusammengesetzten Tanks dann auch das Gebäude verlassen können, hin zu einer Observationsdeck mit Blick auf die beiden Space Shuttle Startplätze des Space Centers (seit dem Absturz von 2003 wird immer ein zweites Shuttle zur möglichen Rettung bereitgestellt.) Außerdem kann man vom Aussichtspunkt auch auf das alte Cape Caneveral blicken mit den Startplätzen der Mercury- und Geminireihe aus den 1960er Jahren von denen heutzutage nur noch unbemannte Raumflüge starten. 


Insgesamt wirkte das gesamte Gelände etwas vereinsamt und altmodisch, mit wenigen Autos, Menschen usw. der große Hype um die Raumfahrt ist wohl schon gute 40 Jahre her. Aber ich denke, daß die Space Shuttle Starts dennoch noch Menschenmassen anziehen, genug Zuschauertribünen standen jedenfalls herum. 
Es war jedoch ein seltsames Gefühl, diese Anlage, die unfassbar moderne Expeditionen unternimmt, bereits als etwas Vergangenes, von vor 30, 40 Jahren anzusehen. Wir leben wirklich in der Postmoderne. 



Der zweite Stop der Bustour fand in einem Besucherzentrum statt, in dem die 1:1 Kopie eines Space Shuttle Tanks mit sämtlichen Startstufen eine riesige Halle füllt. Dort konnte man sich so richtig schön klein fühlen. In den Vitrinen wurden Raumanzüge wie Ritterrüstungen ausgestellt und in einer kleinen Show wurde die Mondlandung szenisch dargestellt. Da man offenbar mit der Echtheits-Kontroverse des Mondvideos vertraut war (Stichwort sichtbare Mikrofonkabel und das Flaggern der Fahne), wurde auf zu viele Ausschnitte aus dem Originalfilm verzichtet und man beschränkte sich vielmehr die Mondlandung in ihrer Zeit zu zeigen und die damaligen Auswirkungen auf der Welt einzuordnen aka. warum es in der Zeit des Kalten Krieges unbedingt einen Bildbeweis geben „musste“. Nach dem Film hatte man das Gefühl als wenn es die Mondlandung durchaus gegeben haben kann, es gab nur eben davon keine Filmaufnahmen da dazu die technischen Voraussetzungen noch nicht existierten. 



Wieder zurück im Center sahen wir uns einen Film über das Hubble Teleskop an, mit wunderschönen Bildern von sich entwickelnden Sternensystemen, Nachbar-Galaxien bis hin zu schwarzen Löchern (mit - für meinen Geschmack - etwas zu lautem von Raumschiff Enterprise inspiriertem Soundtrack), machten eine Runde durch den Raketengarten und sahen uns eine Ausstellung zu den Beginnen der Raumfahrt an. Dort wurde u.a. Juri Gagarin gewürdigt („natürlich“ findet man als von der anderen Seite des eisernen Vorgangs Aufwachsender, aber außergewöhnlich für die Amerikaner) außerdem konnte man den ersten Original Kontrollraum der NASA besichtigen. Dann hieß es zurück zum Bus und eine Stunde später erreichten wir das Hotel inmitten des riesigen Orlandoschen Hotelwildwuchsgebietes, in dem vor 20 Jahren noch Orangenplantagen standen. An dem Abend ging es in ein nahegelegenes indisches Restaurant, wo scharf tatsächlich als scharf serviert wurde und so ging der Tag vergnüglich, wenn auch mit erhöhter Wasseraufnahme, seinem Ende entgegen.


Das ist ein kleines Video von den zahlreichen Krähen, die das Kennedy Space Center als Zuhause gewählt haben. Sämtliche Raketen und Tankstufen eignen sich offenbar hervorragend als Nistplätze. Außerdem sieht man die riesige Kieselstraße auf der die Shuttles transportiert werden und einen Springbrunnen, der sich wohl bei fehlendem Sonnenlicht abschaltet (oder nur wenn ich näher komme) ... :)

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