10. April 2011

Zwei Tage

Nachdem ich gestern dachte meine Kopfschmerzen halbwegs im Griff zu haben und deswegen am Nachmittag sogar einen kleinen Spaziergang am Seeufer wagte, hatte mich die Migräne am Abend fest im Griff. Ich wußte den ganzen Tag über, daß die Schmerzen noch da und nur unterdrückt waren, denn wenn man z.B. vor Erschöpfung wie ein Walroß schnauft wenn es nur ein paar Schritte bergan geht und sobald man den Kopf nach unten dreht mit kleineren Schmerzwellen bestraft wird, weiß man, daß etwas überhaupt nicht in Ordnung ist. Aber dann war da der erste warme Tag des Jahres, einfach zu schön um nur von drinnen bewundert zu werden.
Am Abend ging dann aber gar nichts mehr und ich war für Stunden verloren in diesem Schmerzimperium in dem sämtliche Sinneseindrücke wie durch eine Riesenlupe auf einen einstürmen. Licht ist zu hell, Geräusche zu laut, Temperaturen zu hoch, Gerüche zu stark, Druck zu hoch ... alles eine Kakaphonie der Schmerzen. Nachdem ich mit einer - durch Anand wie immer mißbilligten - Schmerztablettendosis endlich einschlafen konnte, wachte ich gegen 3 Uhr nachts auf und dachte das Schlimmste überstanden. Es gelang mir sogar ein Stück Brot zu essen. Aber ich hatte mich zu früh gefreut und neue Schmerzwellen warteten schon, die mich wieder auf eine endlose Wanderung durch die Wohnung schickten. Im Laufe des Tages ließ der Schmerz dann langsam nach und derzeit bin ich in einem Status des leisen Hoffnungsschimmers...

3 Kommentare:

  1. Ohje... das klingt wirklich schlimm! :-(
    Gibt es denn Hoffnung, dass es generell im Sommer besser wird, oder ist das unabhängig von den Jahreszeiten?
    Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung!

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  2. Oh weh, oh weh.....Ich kann mitfuehlen, weil ich auch ab und zu Migraene habe, aber hoechstens zweimal im Jahr. Ich hoffe, Dir geht es heute schon besser, die schoenen Blumen wirken vielleicht etwas beruhigend auf Deinen gebeutelten Kopf.

    Was misbilligt Anand denn? Dass Du Migraene hast? Oder dass Du zuviel oder zuwenig Medikamante nimmst?

    LG
    Kerstin

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  3. @H. Ja, es ist weniger im Sommer und auch im Winter. Ich bin leider wetterfühlig und insofern sind die ‚wechselnden’ Jahreszeiten wie Frühling und Herbst kopfschmerzreicher als die ‚absoluten’ Sommer und Winter.

    @Kerstin. Ich habe es zum Glück auch nicht so oft im Jahr, meistens kann ich schnell genug reagieren und bin derzeit auch gut auf nicht-verschreibungspflichtige Medikamente eingestellt. Er mißbilligt, daß ich Medikamente nehme und daß ich im Migränefall auch viele Medikamente nehmen muß. Leider gibt es hier in Vermont nur Ibuprofen 200mg, so daß ich um eine normale 400er einzunehmen, bereits zwei schlucken muß. Ich weiß natürlich, daß Ibuprofen meine Nieren schädigt und versuche das auch immer mit sehr viel Wasser trinken auszugleichen aber ich sehe nicht (mehr) ein, daß mein Leben davon bestimmt sein soll, daß ich Schmerzpatient bin. Ich habe seit 20 Jahren Migräne, war in der Zeit bei sovielen Ärzten... Internisten, Neurologen, mein Gehirn wurde gescannt, ich hatte homeopathische Medikamente genommen, Akupunktur, Meditation, Muskelentspannung nach Jacobsen, bekam Beta-Blocker und war beim Heilfasten, Aspirin und Paracetamol wirken nicht, das einzige was mir seit Jahren hilft ist nur Ibuprofen :)

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