Die letzten Berechnungen für Vermont besagen, daß es sehr stürmisch sein wird von 8 Uhr morgens am Sonntag bis 8 Uhr morgens am Montag, aber nicht so stürmisch wie zuerst berechnet. Der Sturm war zwischenzeitlich Kategorie 4, die zweitstärkste Stufe und entwickelte sich nun zum Kategorie 1 Wirbel-Stürmchen (nun gut, ein im Durchmesser 820 km langes „Stürmchen“). Dennoch reichen die Windgeschwindigkeiten aus um Bäume und Stromleitungen am Sonntag zu fällen...
Irgendwann in dieser Zeit, wahrscheinlich am frühen Nachmittag wird das Zentrum des tropischen Monster-„Stürmchen“s mitten durch den östlichen Nachbarstaat New Hampshire Richtung Kanada ziehen.
Das westliche Ende des Zentrums soll laut Experten den meisten Regen bereithalten und dieses Westende wird sich morgen nachmittag an der Grenze zwischen den Staaten Vermont und New York befinden, also direkt über unserem Kopf. Gerechnet wird mit dem Doppelten an der Regenmenge, die sonst in einem Monat fällt, in weniger als 24 Stunden. Das wird wohl zu blitzartigen Überflutungen von tiefergelegenen Straßen, Unterführungen usw. führen... aber wir wohnen ja auf’m Berg :)
Und während der Green Mountain Club nun eine Warnung herausgab, daß Wandern am Hurrikan Tag nicht die beste Idee sei... (ach wirklich?) sollte es den meisten Leuten gut gehen, zwar ohne Strom aber dafür sicher im hoffentlich stabil gebauten Haus. Solange sie nichts Dummes anstellen, wie z.B. der Versuch youtube videos von „Ich und Irene“ zu drehen...
So blöd ist keiner?
Nun, am Dienstag beginnen alle Klassen für das neue Semester, Tausende von gerade noch Highschool Schülern sind jetzt Freshmans im College und da für Sonntag und Montag sämtliche geplanten Veranstaltungen und Festakte abgesagt wurden, sind das jetzt Tausende von Neu-Collegestudenten, die nichts zu tun haben und deren einzige Bevorratung wahrscheinlich alkoholisch bzw. drogentechnischer Art sein wird... Die Uni fühlte sich jedenfalls bereits bemüßigt erneut auf das Kerzenverbot auf dem Campus hinzuweisen.
Die Jalousie-Richtlinie, über die ich mich im letzten Post lustig gemacht habe, wurde mir auch erklärt. Also, in der Theorie bricht das Fenster und die davor gespannte Jalousie verhindert, daß die Glassplitter sich im gesamten Raum verteilen. In der Praxis konnte mir keiner erklären warum ein Fenster brechen sollte, aber die Rollos bleiben gerade davor hängen als wären sie aus Beton und würden nicht im gleichen Windhauch ebenfalls verweht...
Nun, während einige in Vermont also der Meinung sind (wir), daß sie keine große Angst um sich zu haben brauchen, blickt die Hälfte der Physik Fakultät bange nach Long Island. Auf dieser überdimensionalen Sandbank-Insel vor den Toren von New York steht nämlich das Brookhaven Nationallabor mit dem UVM kollaboriert und Schäden an den Maschinen dort könnte auch die Forschung der Leute hier empfindlich stören bzw. unmöglich machen. ö_Ö
Morgen Abend wissen wir mehr...
Die Wetteraussichten für den Montag? Sonnig, 22°C, ab Nachmittag leichte Winde... perfektes Aufräumwetter also... :)
Zur Geschichte der Wirbelstürme, die Vermont beeinträchtigten (in englisch): Link.
Als wir heute in der Innenstadt unterwegs waren, sah man tatsächlich Leute bei panischen Hamsterkäufen... vor allem Wasser und Dosenobst schien auf deren Einkaufszettel zu stehen...
AntwortenLöschenStandardfrage beim Geschäft betreten: „Haben Sie noch Taschenlampen?“ - „Nein, sind alle ausverkauft...“
Dann kamen wir an einem Haus vorbei, das alle Fenster vernagelt hatte... Anand meinte sofort, Oh Hurrikan Vorbereitungen. Aber nein, dort hatte es vorletzte Woche gebrannt...