15. Juli 2010
Kanada - Tag (Eingestellt am 14.07.2010)
Am ersten Juli, drei Tage vor den USA feierte Kanada seinen Nationalfeiertag und da es unsere letzte derartige Feier in Ottawa sein würde, feierten wir ebenfalls mit. Der Tag war empfindlich kühl und versprach einen Sonne - Regen Mix, so daß ich mich morgens mehrmals umzog, ehe ich die passende Kleidung gefunden zu haben glaubte. Da ich keine extra Jacke mitbringen wollte, sollte alles warm genug für den Regen und luftig genug für die Sonnenstunden sein. Nun, das ging gründlich schief und so fror ich in dem dünnen Pullover wenn es regnete; mit Strumpfhose und Schuhen war es dann viel zu warm sobald die Sonne herauskam und ich fühlte mich den ganzen Tag, bei egal welchem Wetter gleich unwohl. Eine Jacke wäre da das kleinere Übel gewesen.
War ich im Vorjahr angesichts all der rot-weißen Menschen noch sehr enthusiastisch, so war es in diesem Jahr schon nichts richtig Neues mehr. Die Hauptstraße waren für Menschenmassen statt Autos reserviert und überall versuchten Kleinkunstdarsteller, Gaukler, Stelzenläufer usw. ein bißchen Geld zu machen. Ein Unterschied war nur, daß in diesem Jahr die Queen anwesend war und sie vergrößerte all das Chaos des Tages, da viele Straßen in der Mitte gesperrt waren. Als es gar nicht mehr weiterging, hieß es warten, denn die Queen fuhr gerade mit dem Auto vom Parlament zum Sussex Drive. Gesehen haben wir sie nicht, sondern errieten nur was geschah am Raunen der Menschen und Klicken der Fotoapparate. Nach der Beseitigung dieses Hindernisses wurde aber vieles besser, denn die Straßensperrungen wurden aufgehoben.
Aufgrund des hohen Besuches und des gerade beendeten G8- Gipfels, waren die Sicherheitsvorkehrungen in diesem Jahr höher und so flanierte man unter den wachsamen Augen der sich offen präsentierenden Soldaten mit Maschinengewehren auf Parlaments- und Shopping Center Dächern. Die postierten Scharfschützen waren unsichtbar wahrscheinlich schon im Vorjahr dort gewesen, sie nun aber überall stehen zu sehen, gab einem ein etwas mulmiges Gefühl.
Wir sahen uns die Wiese vor dem Parlament und die große Bühne an, wo die Mittagsshow gerade beendet worden war, liefen durch die Sparks Einkaufsstraße und kauften Poutine zum Mittag. Die Käsepommes gelten immerhin als der Fastfood Klassiker der kanadischen Küche schlechthin.
Nach einem kurzen Regenschauer ging es weiter zum Major Hill Park wo sich die kanadischen Provinzen präsentierten. Dort stand eine kleine weitere Bühne, die Sonne schien ausnahmsweise und so setzten wir uns eine Weile in den Park und hörten dem Programm zu, das aus einer Gruppe junger Liedermacher aus überall-her von Kanada bestand. Nach sehr viel guter Musik, von der ich leider keine Aufnahmen gemacht, geschweige denn mir irgendwelche Künstler - Namen gemerkt habe und einem weiteren Regenschauer, gingen wir mit Ania und ihren Freunden zum Byward Market. Dort begegneten wir einem der Übel des Tages, denn der Verkauf von (roten) Vuvuzelas lief glänzend und man hörte aller Orten das charakterische Gedröhn, das aus der Nähe eher wie Kuh-Muhen klingt, als nach Bienenschwarm.
Überall war es sehr voll und so fanden wir nur Stehplätze in einem improvisierten Biergarten in dem eine kleine Dose Bier 0,33l sagenhafte $ 6 kostete. Danach gönnten wir uns noch ein wesentlich preisgünstigeres Eis aus der besten italienischen Eisdiele im Market (meine derzeitige Lieblingskombination ist Bacio und Grapefruit) und es ging zurück zur Abendshow.
Auf der kleinen Bühne lief immer noch wunderbare Folkmusik und ich hätte dort einfach so sitzen bleiben können, der Musik zuhören und den Sonnenuntergang bewundern, doch die Anderen wollten weiter zur großen Bühne am Parlament. Also ließ ich mich widerwillig mitziehen und wir ergatterten einen Stehplatz weit vorne. Die Musik auf der Hauptbühne wurde live im Fernsehen übertragen und sollte etwas für alle Kanadier bieten. Das ging so schief wie meine Kleiderfrage am Morgen und die Musik war langweilig, austauschbar und sehr bald machte sich der lange Tag auf den Beinen bemerkbar. Also beschlossen wir unseren Kanada Tag zu beenden, um wie bereits im Vorjahr das Feuerwerk zu verpassen. Wir ließen Ania und ihre Mannen auf dem Konzert, bekamen sofort den nächsten Bus nach Hause und sahen uns den Rest des Konzerts milde interessiert und bequem auf der Couch sitzend, im Fernsehen an. Schön ist das.
Das ist der Link zum Facebook-Fotoalbum: http://www.facebook.com/album.php?aid=2045356&id=1247498434&l=ca6102b8bf
Und zu einem kleinen Video vor der Hauptbühne geht es hier: http://www.youtube.com/watch?v=i9D1c4RDK4M
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