27. Juli 2010

Museum für Zivilisation (Eingestellt am 27.07.2010)



Das „Museum of Civilisation“ ist das meistbesuchte Museum in Ottawa. Jedes Jahr zieht es die Touristenschwärme an und das wahrscheinlich auch zu Recht.
Wenn man auf dem Parliament Hill steht, so sieht man direkt gegenüber auf der Gatineauer Seite das markante Gebäude dessen Dach wie eine Ansammlung an abstrakten Pilzen neben einer Welle aussieht. Wenn man dagegen vor dem Gebäude steht, so meinten bereits einige Besucher, der zentrale Eingang würde wie die Maske von Darth Vader aussehen.
Das Gebäude wurde 1989 von dem indianischen Architekten Douglas Cardinal erbaut, auch um ein Zeichen für die Verbindung / Aussöhnung von Moderne und Geschichte zu setzen. Ein bißchen schade finde ich, daß das Gebäude nur aus Glas, Beton und Stahl, mit der entsprechenden Verklinkerung besteht, was mir nicht sehr nachhaltig oder umweltbewußt vorkommt, ich hätte zumindest einen hölzernen Teil irgendwo erwartet, zumindest wäre es mir sehr kanadisch vorgekommen ... aber das sind wohl die Zeichen der Zeit.


Im Innern des Museum erwartet den Besucher u.a. ein IMAX Theater, ein großer Museumsshop, das Postmuseum.. im Untergeschoß wird die Geschichte der Ureinwohner entsprechend ihrer Lebensräume erklärt. 



So gibt es Abteilungen zu den Fischern, Farmern, Jägern und den Bewohnern der Arktis, sowie thematisch aufbereitet all das Unglück, daß ihnen seit der Besiedlung durch die Weißen widerfuhr. Im mittleren Geschoß, befindet sich das Kindermuseum mit dem tollsten Bus überhaupt und im Obergeschoß findet man ein „Freilicht“ - Museum unter Glas. Dort kann man alles von der Ankunft der Wikinger, vom ersten Trapperzelt, zur Walfängerbuchte und der Kirche der geflohenen Sklaven in Saskatchewan besuchen, fotografieren, anfassen... etwas das Geschichte tatsächlich auf leicht verständliche Weise unterhaltsam für Kinder und Erwachsene präsentiert. Diese Ausstellung endet mit Teilen der Innenausstattung eines 1960er Air Canada – Flugzeugs und Flughafens.
Ich habe das Museum besucherbedingt ein paar Mal gesehen, denn es ist einfach sehr geeignet für die Kombination Tourist und schlechtes Wetter. Wenn ich es nicht jemanden hätte zeigen wollen, hätte ich das Museum aber sicher nicht mehr als einmal besichtigt, denn irgendwie war ich nach einem Besuch – anders als bei der Nationalgalerie – nicht neugierig auf mehr. Aber das mag eine subjektive Einstellung sein, denn ich kenne Familien mit Kindern, die eine Jahreskarte für dieses Museum besitzen.
Es gibt noch drei weitere große Museen in Ottawa, die ich allesamt bisher nicht gesehen habe. Da wäre z.B. das Technologiemuseum, wo zumindest der Aussenbereich mit Lokomotiven und Leuchttürmen interessant gewesen wäre, das nach langer Renovierung gerade neueröffnete Naturkundemuseum, dessen Nicht - Besuch ich sehr bedauere und das protzige Kriegsmuseum, dessen Nicht - Besuch überhaupt nicht bedauere... dazu habe ich es ebenfalls nicht zum MacKenzie King Estate im Gatineau Nationalpark geschafft, das mit seinen Gärten und romantischen Ruinen ebenfalls sehr reizvoll sein soll. Aber vielleicht komme ich irgendwann einmal als Tourist nach Ottawa und dann hole ich all das nach... :)

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