30. März 2009

Huckepack

Ich hatte bereits am Wochenende von Linus' neuesten Idee bezüglich des harmonischen Zusammenlebens von Mensch und Tier in Twitter berichtet: nämlich, dass er nicht mehr darauf wartet hochgenommen zu werden, sondern einfach von alleine auf unvorsichtig in Fensterbretthöhe geparkte oder sitzende Rücken klettert bzw. springt...
Wieso sollte man auch immer warten, bis die Menschen von alleine auf die Idee kommen, einen hochzuheben... sowas nennt man dann wohl Gleichberechtigung.

Am Frühstückstisch hat die Huckepack-Variante ausserdem den Vorteil, dass sie (bisher noch) nicht verboten ist, denn der Tisch selbst ist Sperrgebiet. Aber es hat ja keiner was davon gesagt, dass man stattdessen nicht auf dem Rücken sitzen und warten darf, dass ein Löffel mal den Weg zum Mund verpassen und stattdessen im Katzenmäulchen landen könnte... .

Ein bißchen verstehe ich jetzt auch, warum die Hexen samt Katze auf dem Rücken immer mit diesem Riesenbuckel dargestellt werden, denn ehrlich gesagt, es geht gar nicht anders....

Hier, die Beweisfotos:



29. März 2009

Samstags in Vanier

Die ersten schönen warmen Tage haben den Schnee von vielen Stellen bereits weggeschmolzen und endlich sieht es so aus, als wenn alles für ein baldiges Frühjahr vorbereitet ist. Man muss nicht mehr mit Winterjacke, zwei Pullovern und Skiunterwäsche nach draußen gehen, sondern es reicht eine leichtere Jacke und Pullover aus. Natürlich heißen +10 °C für Kanadier eindeutig: es ist Shorts, T-Shirt und Sandalen-Wetter und in den Gärten werden nicht nur die Schneereste entsorgt, sondern auch die Grills angeschmissen für das erste BBQ des Jahres...


Die Wildgänse sind wieder da. - Aufgrund dieses Herren, heißt unser Viertel: Vanier.


Was ist länger, Haus oder Auto?


Gummistiefel braucht man mittlerweile wirklich und täglich.


Es taut und taut und schon haben wir vor dem Haus einen kleinen Teich.


28. März 2009

...

Als ich versuchte herauszufinden, wer die Countrysängerin Taylor Swift ist, hörte und sah ich mir bei youtube ein paar ihrer Videos und Songs an, wie man das heutzutage so macht...
Nun, abschließend könnte man sagen, dass sie die Country-Version von Miley Cyrus ist und ihr erster Hit hieß: 'Tim McGraw'. (Ich persönlich fand 'White Horse' recht nett..gefilmt...) ein kleines bißchen erinnerte sie mich höchstens noch an Delta Goodrem, wahrscheinlich weil beide blond sind....

Nun suchte ich ein wenig weiter um zu sehen, was selbiger McGraw so gemacht hat, seit er mit Nelly's 'Over and Over'-Single auch in Deutschland ein Begriff wurde, nur um danach wieder von der Bildfläche zu verschwinden, denn moderne Countrymusik á la LeAnn Rimes, Dixie Chicks, Faith Hill und eben auch Tim McGraw findet im deutschen Mainstream-Radio nicht statt.
Dabei stieß ich auf ein Duett mit seiner Frau Faith Hill und stellte fest, dass ich es schon ziemlich oft im Radio gehört hatte (okay, das ist nun nicht gerade überraschend in Nordamerika, es läuft meistens auf “The Jewel” dem Radiosender, der in vielen Läden gespielt wird) und eigentlich fand ich es beim flüchtigen Nebenbeihören immer ziemlich langweilig... aber das Video ist einfach, zugegebener Maßen kitschig und trotzdem schön und der Song konzentriert sich hauptsächlich auf die beiden Stimmen mit der Gitarre als einzigem Begleitinstrument.
Es handelt sich also um ein Stück echtes ehrliches Country und so änderte ich meine Meinung von 'na ja'... zu 'kann man sich mal anhören..'. aber vielleicht bin ich auch einfach nur schon zu lange in Kanada... :

23. März 2009

Schwarze Leitern





Man kennt diese Leitern und Treppen aus zahlreichen New York - Filmen und Serien: die Nottreppen und Leitern, die an den Aussenseiten der Gebäude angebracht sind. Stets schwarz lackiert, dienen sie wahlweise als Ersatzbalkon, Raucherinsel, Platz für actiongeladene Rettungsaktionen oder meist doch bemerkter heimlicher Einstieg in das heimatliche Loft.
Da diese Treppen auch in Kanada zumeist schwarz lackiert sind und nicht nur so langweilig, silber-alufarben, wie das in Deutschland meist der Fall ist (wenn es denn überhaupt Notleitern gibt).. habe ich mich einmal in Ottawa auf die Suche nach einigen schönen Exemplaren gemacht und hier versammelt. Die ottawianischen Leitern sind zugegebener Maßen etwas kleiner... ;-)



18. März 2009

Bilder vom Sonntag


Viele Briefkästen in einer Stadthaus-Wohnanlage


Diese Stretch-Limousine wollte leider nicht zu uns...



Es war so warm, dass ich endlich meine Küchenmöbel streichen konnte.
Das Kiefernholz war in den unterschiedlichsten Tönen nachgedunkelt und sah eher gelbstichig aus. Jetzt leuchtet es in frischem antik Walnuß-Hochglanz (ich weiß 'matt: wäre die natürlicher aussehende Variante, sieht aber nicht so schick aus.)


Meine beiden aufmerksamen Beobachter waren sehr empört, dass ich draußen war und sie nicht. In Anbetracht ihres Hobbies in sämtliche stinkenden Farbtöpfe treten zu wollen, sicher auch die bessere Wahl.


Das Häuschen so in etwa wieder ganz, es fehlen noch ein paar Verfugungsarbeiten, für die mir bisher das passende Material fehlte.



Goldkringel auf Blau, so präsentiert sich ab heute mein Karton für Altpapier.


und wenn man gar nicht weiß was man mit all seiner Zeit anfangen soll (insbesondere, wenn man eigentlich ganz viel was anderes vor hat und dann erstmal den PC einschaltet) dann kann man ja immer noch mit seinen Fotobearbeitungsprogramm (Gimp) herumspielen und ein gestelltes Foto gleich noch verrückter umgestalten....

16. März 2009

Manchmal...

...kommt so einiges zusammen, wenn man es gerade am wenigsten brauchen kann und dieses Mal schien sich Freitag der 13. (eigentlich mein erklärter Glückstag) getreu seinem negativen Image zu verhalten und das Wochenende danach war dann eben auch noch gleich daneben...
Am Freitag fuhr ich mit Anand zur deutschen Botschaft um einmal mehr zu versuchen, unsere indische Heiratsurkunde anerkennen zu lassen. Natürlich wusste ich, dass diese Urkunde per se fehlerhaft ist, denn sie gilt nur für indische Staatsbürger und hat keine Gültigkeit für Nicht-Inder und daran ändert sich auch nichts, wenn man das Dokument eine Weile weglegt und es sich dann wieder anschaut... aber Anand hatte sich mit einem Angestellten der Botschaft unterhalten, der meinte, dass das alles überhaupt kein Problem sei und mit dieser positiven Grundeinstellung, hatte er es dann auch geschafft mich davon zu überzeugen, dass es zumindest einen Versuch wert ist... ich dachte mir, manchmal werden ja auch fehlerhafte Verwaltungsakte erlassen.
Aber nein, die Beamten am Schalter hatten schon einmal etwas von Indien gehört und auch, dass indische Dokumente grundsätzlich nicht anerkannt werden, da sie in einer gesetzlichen Überprüfung nicht nachvollzogen werden können (es sei denn die Botschaft beschäftigt einen Anwalt, was 500 € + kostet und der wie in unserem Fall nur herausfinden könnte, dass diese Urkunde nicht gültig ist) und so hatten wir uns dann am äußerst frühen Freitag Morgen umsonst auf den Weg gemacht.
Wie immer sind solche Rückschläge für Anand schwer zu verstehen, schließlich hatte er die fiesen negativen Gründe für die Ablehnung der Urkunde beim deutschen Konsulat in Mumbai schon längst wieder vergessen und wollte sich gemäß indisch-optimistischen Sportsgeist erneut dem Hindernislauf Bürokratie stellen. Das ist nur natürlich in einem Land, in dem man zehn Leute fragt und zehn verschiedene Antworten zum gleichen Sachverhalt erhält und man dann eben so lange nachfragen muss, bis man die gewünschte Antwort erhält. Aber leider haben deutsche Behörden die schlechte Angewohnheit, jedesmal aus den gleichen Gesetzen zu zitieren und häufig erneut die gleiche Antwort zu geben... undenkbar in Indien... .
Ehrlich gesagt kann ich die deutschen Beamten sogar ein kleines bißchen verstehen, wenn ich an meine Hochzeit denke, denn zum Einen, war die religiöse Zeremonie vor der standesamtlichen, was eben aus der standesamtlichen nur noch eine Registrierung der religiösen machte und damit nach deutschen Grundsätzen nicht erlaubt und ich wurde bei der religiösen Zeremonie auch kein einziges Mal zu meiner Meinung befragt.
Das “Standesamt” wusste zum anderen noch nicht mal etwas vom Glück Standesamt zu sein, denn bis zum Wochenende vor unserer Hochzeit war es das Grundbuchamt, aber dann beschloss irgendein (Volltrottel) Beamter, dass es lustig sei, wenn das Grundbuchamt nun Standesamt werden würde und das Standesamt die Grundbuchangelegenheiten übernehme.
So kam es dass wir mit erheblichen Kontakte-Druck und Anrufen bei Vorgesetzten usw. die Beamten erst einmal zwingen mussten, die Leugnung nun Standesamt zu sein, aufzugeben und wir es schafften in einer Rekordzeit von vier Wochen auf das entsprechende bereits ausgefüllte Formular die notwendigen Stempel zu bekommen. Während dieser Angelegenheit, hatte ich zwar irgendwo einmal unterschrieben, aber erneut wurde ich von niemanden gefragt, ob ich überhaupt heiraten will (nicht dass mich jemand verstanden hätte) und am Tag, als die Urkunde endlich abgestempelt wurde, war ich noch nicht einmal anwesend.
In Ontario wiederum, wo es sehr einfach gewesen wäre zu heiraten, nur mit dem Paß und sogar ohne Anands fehlerhafte (nicht korrigierbare !) Geburtsurkunde vorzuzeigen, wurde daraus nichts, weil mir nur auf Zuruf am Flughafen ein Ehegatten-Begleitvisum bis November 2009 erteilt wurde. Warum ist mir bis heute schleierhaft und kann ich mir nur damit erklären, dass die Beamtin es so lustig fand, dass wir beide am Ankunftstag Geburtstag hatten. Hätte ich nur das Touristenvisum erhalten, hätten wir heiraten können, doch so haben wir das Problem, dass man nicht heiraten kann, wenn man schon verheiratet ist.
Warum ist das plötzlich wieder so wichtig geworden? Nun, damit kommen wir zum restlichen Teil des Freitags. Als Anand nun etwas verspätet auf Arbeit erschien, wurde er von seinem Arbeitgeber angefahren, warum er nicht am Sicherheitstraining teilgenommen hätte, denn dieser wurde vorher wiederum von der Sekräterin des NRC angeschrieen, warum Anand nicht erschienen war, sie hätte ihn schließlich gesucht. Sitten sind das dort. .. wie überall denken Beauftrage für Arbeitssicherheit, sie seien die Könige dieser Erde und dabei kennen sie die Statistiken, die besagen, dass im Notfall sowieso niemand nach solchen Trainings handelt und außerdem: Anands Büro befindet sich mit großem Fenster im Erdgeschoss, es finden dort nur Gedankenexperimente statt und das schlimmste was passieren kann, ist, dass ein Kabel durchschmorrt.... niemand sollte sich also aufführen, als wenn er es mit Bauarbeitern zu tun hätte.
Dazu kommt aber noch, dass Anand gar nicht wusste, dass das Sicherheitstraining an diesem Tag stattfand und nicht zum Ende des Monats und er als Mitglied der Universität und eben nicht des National Research Council noch nicht einmal verpflichtet ist, dieses Training überhaupt zu absolvieren. Damit kommen wir aber zum nächsten Problem. Anands Vertrag ist auf ein Jahr beschränkt und es war von Anfang an gedacht, dass daraus zumindest zwei Jahre, also mit einer 1-Jahres-Verlängerung werden. Das ist notwendig, um die entsprechenden Zeitschriften-Veröffentlichungen zu erarbeiten, mit denen man sich wiederum bei anderen Forschungseinrichtungen bewerben kann. Es scheint jedoch, dass sich das Arbeitsverhältnis zwischen Anand und seinem Vorgesetzten immer weiter verschlechtert hat, auch wenn es an sich einmal freundschaftlich anfing, so dass Anand mit der Zeit einsehen musste, wohl nicht zu den Veröffentlichungen zu gelangen, die er sich vorstellte und auch sein Arbeitgeber immer unzufriedener wurde. An der Forschungseinrichtung werden Ergebnisse produziert und diese Art von Massenproduktion ohne über das Erarbeitete nachdenken zu dürfen, stimmt nicht mit Anands Arbeitsweise zusammen, denn wenn Probleme ihn fesseln, dann möchte er sie auch in ihrer Gesamtheit erfassen und durchleuchten, was zu diversen Auseinandersetzungen geführt hat, im Sinne, du denkst zu weitläufig und bist damit zu langsam (und Anand ist dann (leider?) auch nicht der duldsame “Ja und Amen”-Typ). Somit wird aus den geplanten zwei Jahren nun möglicherweise nichts und wenn alles schief geht, werden wir Ende August wieder unsere Koffer packen müssen. Ob das so ist, erfahren wir aber erst im Juni. Das stellt uns natürlich vor einige Probleme. Zum einen sind die US-Stellenangebote im Zuge der Rezession rapide geschrumpft, einige Kollegen von Anand konnten nur noch von Ablehnungen berichten, denn die Institute, die häufig in Teilen von Firmen finanziert werden, stellen derzeit niemanden mehr ein. Zum anderen ist es in anderen Ländern, wie z.B. England schwierig, die Katzen mitzunehmen, denn dort müssen die Tiere nicht nur in sechsmonatige Quarantäne in einer kleinen Metallbox, sondern diese Unterbringung kostet auch noch um die 3.000 €. Ein Umzug in ein Gebiet ausserhalb Nordamerikas (in jedem EU-Staat wäre es dann natürlich von Vorteil mit einer EU-Bürgerin verheiratet zu sein, da schließt sich der Kreis ... s.o.) bedeutet in jedem Fall, das wir die gesamte Einrichtung (die ja bei weitem nicht luxeriös, aber auch nicht improvisiert war) mit großen Verlusten verkaufen müssen, und dass wir sofort die Katzen impfen lassen müssen und einen Pass anlegen, so dass sie die 6-monatige Frist vor Flugreisen dann hinter sich haben. Anand denkt natürlich, dass es nicht genau sechs Monate sein müssen, sondern nur so in etwa... aber diesmal gehe ich sicher kein Risiko ein und er war dann immerhin so freundlich, nicht weiter zu argumentieren und hat gleich für Montag Morgen einen Termin beim Tierarzt besorgt.
(Meine eigene Wünsche bezüglich eines Umzuges muss ich damit natürlich wieder hinten anstellen, denn nun muss man sehen was (man be-)kommt...doch eigentlich bin ich ein Meermensch. Ich bin am Wasser großgeworden und bin es gewohnt mit den Winden und Wettern der See auszukommen. Wenn ich so wie schon seit längerem, nicht wenigstens einmal die Woche, das offene Meer sehen kann, Salzwasser und Algen riechen, nicht in der Lage bin zu sehen, wie das Wasser am Ende der Sicht mit dem Horizont verschmilzt... dann macht mich das nervös und unruhig...ich kann so vielleicht eine Zeitlang leben, aber nicht für immer....)

Gestern morgen nun wurde ich mit Zahnschmerzen geweckt... Ich hatte einen der hinteren Zähne schon länger im Verdacht, dass unter einer alten Amalgan-Füllung etwas nicht mehr so ganz in Ordnung war und Samstag früh war es dann nicht mehr zu ignorieren.
Da war es der Moment, vor dem ich mich gefürchtet hatte, Krank in Kanada.
Zum Einen sind zahnmedizinische Kosten nicht in der Krankenversicherung enthalten, die wir monatlich zahlen (es handelt sich nicht um eine Basisleistung) und zum anderen sind mindestens Halbjahres-Wartezeiten in dem - von chronischen Ärztemangel betroffenem Land - die Regel. Die Zahnarztpraxen hatten natürlich am Samstag geschlossen und in die Notfallkliniken wollte ich mich dann doch nicht wagen, denn die mittlerweile statistisch bestätigten Wartezeiten von 16-18 Stunden bedeuten auch, dass manche Leute noch länger warten müssen und in der Zeit könnte ich theoretisch schon nach Deutschland fliegen um einen Zahnarztbesuch zu erledigen...
Aber der Tag war ja noch nicht zu Ende. Am Nachmittag erhielten wir einen Anruf von unserer Bank, dass wir seit sechs Monaten unsere Geheimzahl nicht geändert haben und wir das sofort in der nächsten Stunde erledigen müssten. Da unsere nächste Filiale bereits geschlossen hatte, erklärte Anand, diese Angelegenheit in der nächsten Woche zu erledigen, dem wurde zugestimmt- über die weiteren Konsequenzen wurde er nicht informiert. Als wir dann aber am selben Tag mit Karte bezahlen wollten, stellten wir fest, dass die Karte gesperrt wurde und weder im Geschäft noch am Geldautomaten benutzbar war.
Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch 17 $ Bargeld. Zwangserziehung nennt man so etwas wohl.
Ein Zahnarztbesuch mit meinem mittlerweile angeschwollenem Gesicht wurde utopisch, der Tierarztbesuch am Montag wurde ebenfalls fraglich. Anand rief also im Kundencenter der Bank an und versuchte nach deren Anleitung am nächsten Automaten die Geheimzahl zu änderen. Die erste Auskunft die er erhielt war falsch. Die zweite ebenfalls... jedesmal lief Anand zu dem Bankautomat, danach wieder nach Hause und jedesmal funktionierte es nicht...dann hatte er keine Lust mehr und gab auf. Nun rief ich an, erhielt wieder einen neuen Mitarbeiter, schilderte erneut das Problem und war zugegebener Maßen sehr unhöflich, wir wurden von diesen Leuten bereits drei Mal an einem Tag vera***t, ich hatte Zahnschmerzen und die Welt war schlecht.
Nun, wider Erwarten wurde mir plötzlich zugehört und als Anand das Gespräch dann übernahm und sich am liebsten für das peinliche Verhalten seiner Frau entschuldigt hätte, wurde ihm sogar erstmals der richtige Weg erklärt, wie man das Passwort am Automaten ändern kann, nämlich in dem man nicht(!) auf Passwort-Ändern geht... na, wer hätte das gedacht? Heute nun soll die Karte angeblich wieder funktionieren, bisher haben wir es noch nicht ausprobiert... ich stehe derweil unter diversen Schmerzmitteln und versuche zu entscheiden, was genau ich essen kann: so dass es nicht zu kalt, nicht zu warm, nichts mit Koffein und nichts zum kauen enthalten sollte und im Idealfall sogar noch mit meiner Diät übereinstimmt. Ich sollte jedoch lieber lernen, wie man sowas ignorieren kann, denn ich werde ja vermutlich noch ne Weile damit auskommen müssen. Aber immerhin scheint dem Tierarztbesuch am Montag morgen nun nichts mehr im Wege zu stehen und das ist ja schon mal was...
Ach ja, das von meinen Katzen letzte Woche zerbrochene Tonhaus habe ich auch wieder geklebt... okay, ich habe mich diese Woche des öfteren gleich mitverklebt, denn die poröse Struktur hat den Kleber zielgerichtet auf meine Fingerkuppen umgeleitet.. aber es steht wieder da, in einem Stück. :-)

Kurzer Nachtrag: unsere Bankkarten funktionieren wieder und der Sonntag wollte sich wohl für alles gestrige Unbill entschuldigen, denn es war der erste warme sonnige Vorfrühlingstag.
Ich war nur mit Pullover für ca. zwei Stunden vor dem Haus und habe Küchentisch und Stühle mit Holzwax bearbeitet und habe noch dabei geschwitzt. Viele Leute liefen gleich nur noch mit T-Shirt und Shorts herum und jede Wintererinnerung schien auf einmal ganz weit weg zu sein ... und dabei kann es praktisch jeden Tag erneut schneien... . Also kurzum es war ein schöner Tag und es wäre noch toller gewesen, wenn ich keine Zahnschmerzen gehabt hätte... Liebe Grüße ...

7. März 2009

Betrachtung zum Wochenende


Heute morgen konnte ich mit Staunen feststellen, dass nicht nur mein Tonhaus nunmehr aus einer Menge Scheiben besteht (mal sehen ob ich das archeologisch korrekt wieder zusammengesetzt bekomme),
sondern auch an unserer gestern gekauften Ananas über Nacht jedes (!) einzelne Blatt angefressen worden ist... und wer Ananasblätter kennt, weiß dass diese nicht gerade zum Hineinbeißen einladen.
1. Schlussfolgerung: Unsere Katzen waren fleißig (und nein, sie müssen nicht zu Vegetariern mutieren, weil sie nicht genug Futter bekommen..)
2. Schlussfolgerung: Ich muss wieder neues Katzengras ansäen....
in diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes (Rest)-Wochenende. :-)


5. März 2009

Der Winter ist noch nicht vorbei

Heute hatten wir -1 °C mit warmen Sonnenschein, doch da Shweta soviel herumnieste und mir obendrein gestern die ganze Zeit Richtung Straße weg lief, gedachte ich, den Spaziergang heute ausfallen zu lassen. Aber als die Kleinen dann bald eine Palastrevolte veranstalteten (sie akzeptieren nur unsonnige Regentage als nicht ausgehtauglich) habe ich mich eines Besseren besonnen und mich lieber auf die Suche nach einer langen Hundeleine gemacht.
Am Nachmittag waren wir dann samt 5 m-Trainingsleine draußen unterwegs und siehe da, es funktioniert irgendwie.
Aber auch wenn sich die Tage mit vorsichtigen Plusgraden häufen, so sind die Temperatursprünge in den -30er Bereich immer noch spielend möglich, auch wenn man gerade +5 °C hatte. Meinem Kopf gefällt das natürlich nicht, aber ich denke selbst weniger wetterfühlige Menschen kommen mit Temperaturunterschieden von 30-40 Grad nicht gut zurecht, zumal sie meist in wenigen Stunden geschehen.
Ich habe übrigens wieder einen Unfall beobachtet. Diesmal konnte ich - allerdings aus sicherer Entfernung - sehen, wie ein Kleinlaster ins Rutschen kam und in den Pkw auf der Spur neben ihn prallte.. es hatte ein paar Tage lang getaut und schon waren bei dem erneuten Schneefall, die Leute unvorsichtiger... aber manchmal ist dann doch plötzlich Eis auf der Straße unter dem Schnee und man kann gar nichts machen.
Als Zeuge habe ich mich auch wieder nicht zur Verfügung gestellt, denn der Fahrer des Pkw stieg aus, lief zum Unfallverursacher und begann gegen das Fahrzeug zu treten und schlagen und schrie dabei: “What is fucking wrong with you?” da habe ich meinen Weg lieber schnell fortgesetzt. Vielleicht sollte ich so langsam nicht mehr erwähnen, dass ich je in einer Verkehrsrechtskanzlei beschäftigt war.

Dabei ist das F***-Wort als solches bei weitem nicht so schlimm, als man das vielleicht “TV-peep-geschult” annehmen könnte, vorallem unter Jugendlichen scheint es die gleiche Bedeutung zu bekommen, wie früher “Super”...also einfach als die besondere Betonung des Gesagten.

Erst neulich konnte ich dazu hautnah den folgenden Dialog verfolgen:
Situation:
Die Mädchen A und B gehen eine Straße entlang und sehen dabei den Pkw von C.
A: “Fuck!”
(B schaut sie fragend an.)
(A geht zum Fahrzeug von C und tritt gegen die Tür.)
C hupt und brüllt dazu: “Oh, what the fuck!”
B nachdenklich zu A: “Why did you do that?”
A logisch: “Because, he is an Asshole.”
B's weise Schlussfolgerung: “That was fucking stupid.” Dem konnte ich mich nur anschließen.

Ansonsten ist in letzter Zeit nicht allzu viel passiert. Ich hatte eine Schreibblockade und habe im Februar jede Menge Artikel angefangen aber (noch) nicht beendet.
Das lag zum einen an dem einschneidenden Erlebnis am Anfang des Monats: Wir haben eine Personenwaage gekauft!
Das Ergebnis war spontane Depression und eine Woche darauf Atkins-Phase I. Nun schraubt sich in langsamen 50 g-Schritten mein Gewicht wieder nach unten, aber selbst meine Schwester meinte dazu: Na ja, 10 kg mehr sollten es schon noch sein, so dass du dein Normalgewicht erreichst... das war sehr motivierend... Immerhin erfuhren wir auch, dass Linus mittlerweile 5 kg wiegt, während Shwetas Gewicht bei 2,5 kg stehen geblieben ist. Das ist aber eigentlich kein Wunder, denn wenn wir nicht aufpassen, frisst er ihr immer das Futter weg.
Außerdem war ich viel in der Stadt unterwegs und habe die wiedergewonnenen Freiheiten des Personennahverkehrs genutzt. Dadurch sind nun einige Bilder ohne weitere Texte angefallen, die ich in einem Winteralbum zusammengefasst habe. Wie immer einfach auf das Bild klicken:

Winter


Es beginnt, mit den bereits erwarteten und fast schon verjährten Weihnachtsbildern. Weihnachten als solches war zum einen sehr schön (Heiligabend) und zum andern eher unschön (1.Weihnachtsfeiertag) ansonsten aber unspektakulär.
Zu Sylvester gibt es keine Fotos, denn es war sehr sehr ruhig. Wir hatten um Mitternacht einen kleinen Spaziergang gemacht und da es kein Feuerwerk gab, sondern die Leute nur auf Parties gingen, war es definitiv die ruhigste Sylvesternacht meines Lebens. Wir konnten sogar weit über uns die Flugzeuge hören, die hört man sonst aufgrund des normalen Straßenlärms nie.
Zu der Zeit herrschte auch noch der Busstreik, so dass man nicht in die Stadt fahren konnte um sich die staatliche Show anzusehen, aber wie wir später erfuhren, gab es auch dort kein Feuerwerk sondern nur eine Lasershow. Ich weiß, es heißt immer 'Brot statt Böller', aber so ohne alles, war es doch irgendwie nichts Besonderes. Immerhin musste ich mir überhaupt gar keine Sorgen um die Kätzchen machen, denen ging es genauso gut wie an jedem anderen Tag.
Die meisten Bilder im Ordner sind vom Winterfestival “Winterlude – Bal de Neige” das findet jeden Februar in Ottawa statt und feiert in erster Linie den zugefrorenen Rideau-Kanal, der als größte Eislaufbahn der Welt für das Publikum freigegeben wird. Dazu gibt es eine Ausstellung mit Eisskulpturen, Traditionsdorf und aufgeschütteten Schneebahnen und all das kostet auch keinen Eintritt.
An einen Nachmittag waren auch wir auf dem Kanal unterwegs.
Anand stand dabei zum ersten Mal auf Schlittschuhen (er hatte auch noch keine persönliche Bekanntschaft mit Inlineskates, Rollschuhen, Skateboard etc. gemacht) und wenngleich er theoretisch verstand, wie man voran kommt, traute er es sich einfach nicht zu und lernte lieber auf Schlittschuhen zu gehen... dabei schaute er immer wieder verwundert den kleinen 4-Jährigen Jungs zu, wie sie mit Skates und Miniatur-Hockeyschlägern übers Eis flitzten. (Ich glaube, die lernen erst Schlittschuhlaufen und danach nur-Laufen.)
Zum Eislaufen-Lernen ist der Kanal leider wenig geeignet, da es keine Bande gibt, an der man sich zur Not auch mal Festhalten kann.
Die letzten Bilder sind vom Rideau-Fluss. Dieser war im Winter komplett mit einer Eisschicht bedeckt und da er teilweise ziemlich flach ist, wohl sogar bis zum Grund durchgefroren. Aber zwei Wochen fast-Tauwetter, haben die Eisdecke aufbrechen lassen und im immer noch sehr verengten Flussbett schießt das Wasser mit bemerkenswerter Geschwindigkeit und Lautstärke durch die Lücken und produziert dabei einiges an Eisschollenaufschüttungen. Das Ergebnis sieht schon verdächtig nach Frühling aus...aber bis es soweit ist, wird es wohl noch einige Zeit dauern.
Das nächste große Fest in Ottawa, das Tulpenfestival findet jedenfalls erst Mitte Mai statt.

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