31. Oktober 2010

Sonntagsblumen



Heute widme ich mich ein wenig den Dahlien und Chrysanthemen im Garten meiner Eltern.
Auch wenn die Rosen nach wie vor im Erscheinungsbild überwiegen, so haben es doch einige schöne Exemplare im Herbstgarten geschafft den Rosen den Rang abzulaufen oder zumindest streitig zu machen und mit ihren warmen Farbtönen und filigranen Strukturen ganz eigene Akzente zu setzen… :)

 Die dichten Chrysanthemenbüsche, die man jetzt überall kaufen kann, heißen übrigens in den USA "Hardy Garden Mum" also robuste Gartenmutter.... ein passender Name für die dankbare Herbstpflanze... 

  Und als Bonusbild: Der Wein am Pavillion... 



28. Oktober 2010

Mini-Rubrik: So was gibt’s nur hier

… oder auch Netto und Netto.
Als ich an meinem ersten Sonntag Nachmittag daheim die üblichen Werbe-Bilderbücher durchblätterte entdeckte ich mit Erstaunen eine Neuerung: Statt einer Supermarkt-Kette mit dem Namen Netto, gibt es nun zwei, denn die früheren Plus Märkte heißen unabhängig von der eigentlichen Netto Kette, ebenfalls Netto.
Verwundert fragte ich mich noch, was da beim Namensschutz schief gelaufen ist, während alle sonstigen Mitbürger bereits ihre eigenen Differenzierungsmöglichkeiten gefunden haben und jetzt zwischen dem richtigen und dem falschen Netto, dem guten oder bösen bzw. Netto und Pl(us)etto unterscheiden. 
Jetzt warte ich gespannt darauf, daß Lidl sich endlich in Aldi umbenennt, aus Bild wird Die Zeit und wie wäre es wenn Volkswagen sich den schönen spanischen Mädchennamen Mercedes zulegen würde? 

Original

und Fälschung

24. Oktober 2010

Sonntagsblumen


Nach langer Zeit zeige ich einmal wieder Sonntagsblumen in meinem Blog, dieses Mal aus dem Garten meiner Eltern…
Nun findet sich zwar im späten Oktober schon lange nicht mehr alles in voller Blüte, aber diese gefüllte zartrosa Rose an einem geschützten Sonnenplatz in Südlage scheint den Herbststürmen noch gut zu widerstehen.
 .

Ich kann mich nicht daran erinnern, diese Pflanze vor zwei Jahren bereits gesehen zu sein. Vielleicht gab es sie schon, vielleicht wurde sie erst später gepflanzt… nun kann man sie jedenfalls nicht mehr übersehen, denn der dichtgefüllte Blütenmittelpunkt mit dem fast strengem Blütenband drum herum, welches die Fülle gleichsam in Form hält, ist schlichtweg zu auffällig und irgendwie auch wunderschön ... :)

22. Oktober 2010

Rückfahrt


Nachdem ich lange darauf gewartet hatte, ging es nach zwei Jahren und zwei Monaten in der amerikanischen Ferne zurück nach Hause. Was ich genau von diesem Besuch erwartete oder erhoffte? Eigentlich nichts, außer viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen und den Familienzuwachs namens Mikey, einen einjährigen Border Collie, dessen Abenteuer mittlerweile jedes Telefonat beherrschten, endlich kennenzulernen.
Natürlich war ich viel zu früh am kleinen Flughafen in Burlington und wie immer konnte sich Anand fürchterlich darüber aufregen, schließlich ist das keine Schande wenn man mal einen Flug verpasst. Aber lieber sitze ich eine Stunde mehr auf dem Flughafen herum als zu Hause wie auf heißen Kohlen… So erfüllte er also seine Pflicht, lieferte mich am Flughafen ab und verabschiedete sich sofort. Danach konnte ich alsbald durch die Security Checks gehen, meine Schuhe aus- und wieder anziehen und befand mich bereits im Wartebereich vor dem Gate. 


Vermont zeigte sich von der schönsten Seite: Die Sonne schien und von den Fenstern des Gebäudes konnte man die leuchtenden Ahornwälder der umliegenden Bergketten bestaunen. Alsbald ging es jedoch ins kleine Flugzeug und auf den Weg nach New York.
Vom Flugzeug aus (ich hatte einen Fensterplatz) sieht man umso mehr die Masse an Ahornwäldern, die aufgrund der Höhe eher rostfarben erschienen. 



 Landeanflug auf JFK




Nach ca. 40 Minuten erreichten wir New York, flogen direkt über der Innenstadt hinweg und weiter hinaus aufs offene Meer, über Long Island und weitere Küstenabschnitte, denn die Warteliste des John F. Kennedy Flughafens ließ uns für eine weitere Stunde in Kreisen über Stadt und Land fliegen, bis wir endlich landen durften. 
Nach dem Aussteigen machte ich mich schnell auf den Weg ins Nachbarterminal. Dank meiner glänzenden Vorbereitung und Überredungskunst, hatte Anand mir eine Karte der Terminals ausgedruckt („braucht kein Mensch“ war sein gegrummelter Kommentar dazu) und so hatte ich keine Mühe den verwirrenden Wegweisern zu folgen, denn ich kannte ja die Richtung. Nach 20-minütigem strengen Fußmarsch erreichte ich das Gate, musste noch zehn Minuten warten und schon begann das Boarding für die große Boing (wie ich das zeitnah auf dem Rückweg schaffen soll, wo ich schon in JFK durch den Security-Check muss, verdränge ich noch für ein paar Wochen). Dazwischen ging die Sonne unter und schon saß ich im nächsten Flugzeug. 


Nachdem alle Passagiere eingestiegen waren, begab sich dieses Flugzeug in die Warteschlange der startenden Maschinen. Hin und wieder meldete sich der Kapitän über Bordfunk und berichtete wie weit wir in der Warteposition voran rückten und so verging noch eine weitere Stunde auf dem Flughafen bis wir endlich starten konnten.
Die Maschine gehörte eigentlich Air France, startete aber für Delta und war trotz des Mittwochs bis auf den letzten Platz besetzt. Sie befand sich zumindest in der Kabine in einem recht vernachlässigtem Zustand: Von den wenigen Bildschirmen im Raum funktionierte nur einer richtig, viele andere hatten mit Rotstich und ständigem Kampf der Ameisen zu kämpfen. Die darauf ausgestrahlten Filme konnte man sich aber schon deshalb nicht ansehen, da zumindest in der Mittelreihe die Verbindung zur in den Stühlen eingelassenen Elektronik unterbrochen war und man dementsprechend keinen Ton hatte. Leider konnte man auch nicht richtig schlafen, da sich die Schalter für die Über-Kopf Lampen ebenfalls im Stuhl befanden und diese somit nicht auszuschalten waren. Die Flugbegleiterinnen versuchten die Lampen manuell herauszudrehen, was aber ein lautes Dröhnen zur Folge hatte, so daß sie das lieber schnell sein ließen. Hoffend, daß der sonstige Zustand der Maschine nicht ein Spiegelbild der Kabinensituation darstellte, richtete ich mich im Sitz ein und versuchte etwas einzunicken (eine Schlafmaske sollte künftig zu meiner Reise-Standardausrüstung gehören). 
Bald gab es Abendbrot und ich bestellte Weißwein dazu, aber das verhalf auch nicht zum gewünschten Schlaf und so lief ich lieber die Gänge ein wenig auf und ab. Ein paar Stunden später wurde das Frühstück serviert, der Landeanflug begann und wir hatten ein äußerst frostiges Berlin im Raureif erreicht. Meine Ausweis- und Taschenkontrolle dauerte 30 Sekunden, ‚Willkommen zurück‘ und schon strömte ich mit dem Gepäck versehen in der Masse der heimkehrenden deutschen Las Vegas und New York Touristen zum Ausgang. 
Meine Eltern erkannten mich eher als ich sie und eine äußerst herzhafte Begrüßung von Mikey erfolgte auf der Stelle. Der junge Border Collie begrüßte jeden auf diese Art, der sich nicht schnell genug wegdrehte und als sich der Kapitän meines Fluges nach unten beugte, um etwas in seiner Tasche herauszukramen, bekam auch er einen feuchten Nasenstüber ab.
Nun ging es auf die Heimfahrt zur Insel Poel, die mir an diesem langen Tag als fast unüberwindbares Hindernis erschien. Wie nicht anders zu erwarten hatte ich mit Kopfschmerzen zu kämpfen, mein Gleichgewichtssinn machte Probleme und mein Magen war bereits mit einer Salamistulle überfordert. Aber auch diese Schwierigkeit wurde überwunden und bald stand ich in meinem alten Kinderzimmer, sah mich um und dachte fast enttäuscht… hm, sieht eigentlich wie immer aus. Ich weiß nicht, welches überwältigende Gefühl der Fremdheit oder Heimatfreude ich für einen Moment erwartet hatte, es stellte sich jedenfalls in meinem wie betäubt übermüdeten Zustand nicht ein. Ich verschlief ein paar Stunden, um dann für die nächsten Tage im Jetlag zu den jeweils seltsamsten Stunden wach oder hungrig zu sein, bis sich meine innere Uhr auf Jetztzeit eingespielt hatte. Seitdem ertappe ich mich dabei, immer häufiger zur Kamera zu greifen um die „so wie immer“ Landschaften und Situationen aufzunehmen, Freude am „Deutsch Sprechen“ zu haben und den kleinen Feinheiten, die es einem in der Muttersprache erlauben, Dinge noch viel differenzierter auszudrücken, als das in Englisch möglich wäre, immer noch einmal nach dem Brot, Käse und der Lindt Schokolade zu greifen und ganz ganz langsam nicht nur körperlich wieder anzukommen auf dieser kleinen, winddurchschüttelten Insel in der mecklenburgischen Bucht… 


12. Oktober 2010

Regenpause

 Linus mit Freundin


 Ob sie manchmal über ihn lacht?

Long Cat

Manchmal regnet es für ein Weilchen nicht… dann kommt die Sonne heraus und es wird viel kälter als vorher. Aber das macht meinen Katzen gar nichts so lange sie überhaupt rausgehen können. Mittlerweile haben sie sich etwas an ihr neues Revier gewöhnt.
Nach zwei Monaten wissen sie jetzt, was die Grenzen ihres Gebietes sind und wenn sie einfach durchs Gebüsch in Nachbars Garten abdampfen, von mir zurückgeholt werden. Das heißt nicht, daß sie es sein lassen würden, aber es kommt nicht mehr ganz so häufig vor.

 Shweta surft... 

 Halloween Katze

 Der Lieblingsplatz im Treppenhaus

Nachdem Shweta ihren ersten Baum erkletterte und mitbekam, daß keine wohlmeinenden Menschen die ganze Zeit um den Baum stehen würden und die arme Katze irgendwann vom Baum herunterholen würden (wie in Ottawa), sondern die fiesen Menschen einfach nach Hause gehen und die arme Katze auf dem Baum schmoren lassen, bis sie von alleine herunterkommt, läßt sie das jetzt auch sein. Mit den wilden Katzen gibt es immer noch etwas Kommunikationsschwierigkeiten, aber Linus hat sich zumindest mit einer älteren Katzendame bereits etwas angefreundet.
Ich hoffe meine Beiden werden den Monat ohne mich gut überstehen und im November bin ich auch wieder da... :) 

10. Oktober 2010

Sterling Pond



Wie bereits in der letzten Woche versprochen, geht es heute weiter mit dem Tag in den Bergen, der mit der Parade in Stowe begann und einen vorläufigen Höhepunkt beim Mittagessen in der Trapp Lodge fand. Nach diesem Programmpunkt fuhren wir mit dem Auto eine enge gewundene Straße in den Smuggler’s Notch Nationalpark.
Smuggler’s Notch bedeutet in etwa Schmugglers Pass durch die Berge und bezeichnet genau diese Straße, die jahrelang im unzugänglichen Grenzgebiet zu Kanada lag und sich mit einer Vielzahl an Höhlen im felsigen Untergrund sehr gut zum Schmuggeln eignete. Während des Unabhängigkeitskrieges wurden auf diesen Weg Waren nach Kanada geschmuggelt, später fanden sich entflohene Sklaven auf dem gleichen Weg in die kanadische Freiheit wieder und während der Prohibiton wurde umgekehrt Alkohol aller Arten von Kanada in die USA verbracht. Nun ist das Ganze ein Nationalpark, der mit seinen Bergen Mansfield, Madonna und Sterling im Sommer die Bergsteiger anzieht und im Winter die Skifahrer. Ein Teilstück des „Long Trail“s der Vermonter Version des Rennsteigs führt ebenfalls durch den Park.
Wir wollten uns den Sterling Teich ansehen, der etwas unterhalb des Sterling Berggipfels liegt und laut Karte einen kurzen Aufstieg versprach. Ich war etwas besorgt was das Aufwärtsklettern anging, denn fast genau zwei Jahre vorher musste ich an ähnlicher Stelle im Gatineau Park aufgeben, da mein Asthma mir buchstäblich keine Luft zum Atmen ließ. 



Diesmal waren wir jedoch nicht mit Supersportlern unterwegs, die den Berg hinaufhetzten, sondern wir hatten viele Pausen um neue Kräfte für den weiteren Aufstieg zu sammeln. Es gab sogenannte „Treppen“ die man mit Hand und Fuß erklettern musste und dazwischen ebene Wegstrecken und Plateaus, in denen sich mein Atem fast schon wieder normalisierte. Geübte „Hiker“ schaffen die Strecke in 20 Minuten, wir brauchten ungefähr eine Stunde, kamen dafür aber auch guten Mutes am Teich an. 
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Wenn man die unberührte menschenleere Bergwelt sucht um vielleicht auch einmal ein Reh oder Elch zu erspähen, dann ist man an einem Samstag am Sterling Pond sicher an der falschen Adresse, es gab viele Familien, jede Menge Hunde im Wasser und der Geräuschpegel war beträchtlich. Was vereinte war die gemeinsame Kraftanstrengung letzlich am Teich angekommen zu sein. 



Nach einer längeren Pause machten wir uns auf den Rückweg, denn durchgeschwitzt wie wir waren, kühlte man am Wasser ziemlich schnell aus. Die professionellen Wanderer machten sich stattdessen auf den weiteren Aufstieg zum Madonna - Gipfel.
Der Rückweg war obgleich bergab etwas beschwerlicher, denn hoch in den Bergen hatte es geregnet. Vom Regen waren wir zwar verschont geblieben, aber das Wasser kam den Berg hinunter und durchweichte die Wege, die sehr rutschig wurden. Aber wir meisterten auch diese Schwierigkeit und wateten durch die entstandenen Mini -Wasserfälle zurück zum Auto. Nach der unseligen Felssturz - Episode meiner Kamera, machten wir uns dann auf den Rückweg nach Burlington.


Auf dem Weg kamen wir an der Ben & Jerry’s Eisfabrik in Waterbury vorbei und beschlossen spontan auf ein Eis einzukehren. Man kann dort Fabriktouren buchen, aber jeder erklärte uns, daß man ausser blankgeputzen Stahlbehältern nichts zu sehen bekommt und so verzichteten wir dankend. Da Anand sich diesmal für meine Lieblingssorte „Weltfrieden“ mit Schokoladen-Peacezeichen entschied (ich mag es einfach, zum Stand zu gehen und „Einmal Weltfrieden, bitte“ zu verlangen), nahm ich stattdessen das karamellige „Fischfutter“ (oder „Phish food“) mit Schokofischchen... und so beschlossen wir den langen Tag inmitten der bunten Touristenschar, ein Eis essend, für das es eigentlich schon viel zu kalt war :)

Das Picasa Fotoalbum zum gesamten Tag:
Stowe - Smuggler's Notch

Mini - Video am Teich:

9. Oktober 2010

Beschwerden

Diese Woche hatte ich mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen. Zum Einen bin ich dabei meine Sachen für den Deutschlandbesuch zu packen und umzupacken, denn die Idee ist so wenig wie möglich mitzunehmen, so daß ich in der Lage bin mein Gepäck selbst zu bewegen und auch einiges aus Deutschland mitnehmen kann, Bücher zum Beispiel. Dazu wollte ich noch ein paar Kleinigkeiten für die Leute mitbringen, die ich in der Zeit besuchen komme und so war ich unterwegs und am Überlegen, was für wen. Natürlich regnete es auch in dieser Woche ununterbrochen, mein Regenschirm zerbrach und sämtliche Wege wurden komplizierter, aber immerhin habe ich jetzt Gummistiefel.
Als ich die Wäsche waschen wollte, funktionierte der Schleudergang der Waschmaschine nicht mehr und alles war klatschnass... im Dauerregen herrschte aber so eine hohe Luftfeuchtigkeit, daß die Wäsche auch nach drei Tagen noch klatschnass war und vor sich hin müffelte. 
Mittlerweile ist die Maschine sozusagen repariert. Jetzt verliert sie zwar ständig Wasser, aber die Handwerker meinten, das wäre nun eben so. Dafür funktioniert der Schleudergang extra gut, denn die letzte Minute des Waschprogramms dauert exakt 10 Minuten.
Dann kauften wir eine einfache Sony W330 (14 MP) für mich um die T9 zu ersetzen. Leider konnten wir diese im Laden nicht ausprobieren und so stellten wir erst zu Hause fest, daß die Bildqualität beim besten Willen zu schlecht war. Ich wäre mit vielen Dingen klar gekommen, aber die Kamera konnte die Katzen nicht fokussieren und stellte Linus und Shweta jeweils nur als weißen Blubb auf dem Bild dar... und das ging ja nun wirklich nicht! Also mußte ich die Kamera zurückbringen, auf dem Weg dorthin waren die Fenster im Bus geöffnet und durch Zugluft bekam ich eine diffuse Mittelohrentzündung. Diffus, weil es einfach nur weh tut (vor allem beim Essen) und ein bißchen nach Mumps aussieht, ich aber kein Fieber habe. Wir bestellten dann eine Panasonic Lumix dmc FX75 bei Amazon... dort wurde uns erst gesagt, daß diese am 14. 10. ankommen würde, also einen Tag nach meinem Abflug, aber oh’ Wunder, sie erreichte mich schon am Freitag. Das einzige Erfolgserlebnis der Woche. Bisher bin ich mit allem was ich ausprobiert habe von Zoom, Video usw. sehr zufrieden, auch wenn ich dem Touch Screen Bildschirm noch nicht so recht über den Weg traue.
Mein letztes Negativerlebnis der Woche ist vom Anlaß her das Trivialste. Anand hatte mir hin und wieder gesagt, daß ich meinen Blog nicht mit zu vielen Fotos von mir zupflastern solle, schließlich ist das hier kein Ego - Trip sondern ein Blog (obwohl ein Blog selbst ja schon ein Ego Trip ist, schließlich könnte man sonst einfach ein Tagebuch schreiben, aber egal.) Also habe ich mir ein neues Spielzeug gesucht, es heißt Lookbook.nu kommt mit vielen tollen Badges, die man wiederum in seinen Blog einfügen kann, um quasi die Leser beider Portale zu verbinden. Dort kann man Outfit Fotos von sich loswerden und bewerten lassen, d.h. ich konnte Fotos posten, bis ich zu diesem Foto kam: 


Das wurde nämlich gelöscht, da es eine Regel gibt, daß jede Fotokollage nur aus drei Bildern bestehen darf. Wenn man oberflächlich auf das Bild schaut... okay, 4 Bilder, weg damit. Aber wenn man einmal genau hinschaut, dann sieht man, daß in einem Bild ein Spiegel abgebildet ist. Nun ja, ich schrieb eine e- mail, erklärte den Sachverhalt, bekam natürlich keine Antwort, bemitleidete also die Sehkraft desjenigen der mein Foto gelöscht hatte, entfernte den Truck aus dem Bild und postete das Bild erneut. Diesmal wurde es gelöscht, da es „unangemessen“ sei, niemand machte sich aber die Mühe zu erklären warum. Auf meine entsprechende e-mail, die ich an alle mir bekannten Lookbook- Adressen schickte, bekam ich ebenfalls keine Antwort.
Warum mich diese Geschichte überhaupt ärgert? Nun, das Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein, ist offenbar manchmal größer als der Auslöser... Als Benutzer der Seite muß man sich durch die AGBs lesen, den aufgestellten Regeln zustimmen und erwartet dann, daß wenn man den Regeln folgt, sich daraus auch eine Verpflichtung für den Anbieter ergibt. Dem ist aber nicht so. Ob es nun Google, hier mein Blog auf Blogger, Facebook, Youtube oder was auch immer ist, es gibt keine Gerechtigkeit im Internet und die Regeln verpflichten immer nur einseitig den Benutzer aber nie den Anbieter... so kann man nicht sicher davor sein, daß alles was man an elektronischen Datenmüll im Netz produziert, willkürlich von welchem Anbieter auch immer gelöscht wird. 
Und sich somit auf diese recht grobe Art, der eigenen, ohnmächtigen Endlichkeit als Internetpersönlichkeit bewußt zu werden, stört mich gerade sehr...

Apropos Oktoberfest

Es ist ja nicht so, daß wir keine Auswahl gehabt hätten:

3. Oktober 2010

Oktoberfest Parade in Stowe


An einem schönen, sonnigen Septembertag machten wir uns auf in das Örtchen Stowe um uns dort die alljährliche Oktoberfest Parade anzusehen. Mit uns kamen Anands Chef Valeri, Anands auch mit Chefin Madaleine, die uns freundlicherweise den ganzen Tag in der Gegend umherfuhr und Ishviene, die uns schon zum Shelburne Museum begleitet hatte.



Stowe liegt geschützt im Tal zwischen darüber aufragenden Berggipfeln, darunter mit Mt. Mansfield, der höchste (1400 m) in Vermont. Es ist ein ganzjähriges Touristenziel, aber die Hauptsaison findet angesichts der zweithöchsten Schneefallrate an der Ostküste, natürlich im Winter statt. Die Parade war so eher eine Angelegenheit der einheimischen Bevölkerung, jeder kannte jeden und wußte, daß der eigentliche Sinn der Parade nur war, daß man am Ende im Festzelt landen würde, um zum eigentlichen Oktoberfest - Trinken zu gelangen. Eine besondere Ausgestaltung der Wagen usw. war nicht gefordert und so sahen wir eine bunte Mischung an Oldtimern, Traktoren mit im Heuwagen spielenden Bands, Miss Vermont, Dudelsackspielern, Lamas, der Altherrentruppe vom Shriners Hospital in Go-Karts, Zementmischern, dem niedlichsten Lastwagen der Bundeswehr und einem der Anwärter zum Amt des Governors von Vermont. Alles in allem eine relativ einfallslose Angelegenheit, aber es war wunderschönes Wetter, die Blätter der Ahorn-Bäume strahlten mit der Sonne um die Wette, alle hatten gute Laune, so daß die Parade zumindest kein bißchen störte... ;) 




Nach der Parade folgten wir jedoch nicht allen anderen in das Festzelt, sondern sahen uns ein wenig im Rest des Ortes um, besuchten einen Kunsthof mit Metallskulpturen und eine Töpferei.


Danach beschlossen wir zum Mittagessen zur Trapp Lodge zu fahren... d.h. wir versuchten das zu beschließen, aber da Valeri allergisch gegen die Trapp Lodge zu sein schien, gingen die Vorschläge von Britischem Brunch (das Restaurant hatte aber kein Brunch) zu Crepes (abgelehnt, weil das Lokal so langweilig aussah) um uns letztlich auf eine Besichtigung der Trapp Lodge, sowie Mittagessen im weniger steifen, einfachen Café derselben zu einigen.
Die Trapp Family Lodge ist die größte Touristenattraktion von Stowe und wurde von Mitgliedern der österreichischen von Trapp Familie, die mit dem Film „The Sound of Music“ weltberühmt wurden erbaut und ist nachwievor ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb mit Hotel. Bevor ich nach Kanada kam, hatte ich zwar schon einmal von „The Sound of Music“ gehört, es aber nie selbst gesehen und so ähnlich scheint es vielen Europäern zu gehen, die nahe den Originalschauplätzen der Handlung leben. Selbst in Kanada kannte dagegen jeder den Film der österreichischen Großfamilie, die vor den Nazis in die USA fliehen, einen Exilchor gründen und letztendlich in Vermont landen und sogar Anand hatte den Film als Kleinkind im Fernsehen gesehen.
Nun denn, wir sahen uns das im typischen Alpenstil erbaute Gebäude an, verschmähten als nicht so richtige Fans, den Blick auf den Familienfriedhof, bewunderten dafür aber die plüschigen Highland Cattle – Rinder und machten uns alsbald auf ins Café. Dort erwarteten uns frische, gigantische Sandwiches mit echtem Sauerteigbrot, von denen man beim besten Willen nur die Hälfte schaffen konnte und laut Madaleine, die beste Linzer Torte in Vermont.
Solchermaßen gestärkt konnten wir uns nun dem weiteren Verlauf des Tages widmen, der in Teil II zu diesem Post: Wanderung zum Sterling Pond, beschrieben werden wird.

Mein Youtube-Video zur Oktoberfest Parade:
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(Die Fotos in diesem Text sind von Madaleine, Anand und mir.)

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