31. Dezember 2010

Flashback Friday


Welches Bild könnte mehr über meine Schwester erzählen als das Foto von diesem Silvesterabend in ca. 1992. Den Anlaß erkennt man an der dezent über den Tisch geschlungenen Luftschlange und der Eierlikörflasche, von der meine Schwester jedoch nicht einmal riechen geschweige denn jemals trinken würde. Sie platzierte sich stategisch günstig direkt neben der Riesenpackung Chips, dazu trägt sie ein Kleid, das sie freiwillig nicht auswählen würde und sie liest und zwar nicht irgendetwas, sondern in einem Schulbuch, denn nur weil Silvester ist, heißt das nicht, daß man die freie Zeit nicht nutzen könnte, um noch schnell ein bißchen mehr zu lernen... :)
Ich verabschiede mich hiermit aus dem Blogger Jahr 2010, der nächste Blogeintrag wird nicht vor Jahresanbruch des nächsten Jahres hier stehen, vermutlich später... Jetzt warte ich nur noch auf meinen lieben Mann, der schon seit Stunden, nur ganz kurz im Büro ist und widme mich meiner letzten Commissario Brunetti Sucht und der Lagunenstadt zu. Dementsprechend denke ich eher darüber nach, was wir heute abend essen werden und welchen Wein es dazu gibt, als welche Nichtfeier wir zu diesem Neujahrsabend begehen, denn Silvester ist eine traurige Angelegenheit in Amerika.

Jahresrückblick 2010

Alle Jahre wieder erscheinen hier diese Fragen an mich selbst, so auch heute, am letzten Tag in 2010.

Zugenommen oder abgenommen?
Zugenommen und sehr unglücklich damit, aber bisher willensschwach.

Haare länger oder kürzer?
Erst kürzer und blonder, dann sogar mit Pony, letztlich habe ich aber alles herauswachsen lassen und die Haare sind derzeit mittelbraun.

Kurzsichtig oder Weitsichtig?
Immer noch kurzsichtig und ich trage auch immer noch keine Brille ... :)

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr ausgegeben als 2009, Umzug, Deutschland Reise etc. kostet Geld...

Mehr bewegt oder weniger?
Ich denke, ich war ähnlich viel mit dem Fahrrad unterwegs, nur daß in Vermont durch ewiges Berg und Tal fahren, der Trainingseffekt wohl höher ist als in Ottawa, aber auch die Zeit die ich mein Fahrrad schiebe... das nun aber leider kaputt ist, da ein Auto/ Truck (nicht gesehen) im November auf das Hinterrad des an einem Baum geparken Fahrrads aufgefahren ist. Keine Ahnung wie man das schafft, das Fahrrad stand mehr als einen Meter von der Straße entfernt, aber ich brauche nun ein neues Hinterrad und hoffe nicht auch eine neue Gangschaltung, denn da ist so einiges am Radende ziemlich verbogen. Derzeit bin ich aber nur zu Fuß oder mit dem Bus unterwegs, denn selbst mit funktionierendem Rad wäre ich wohl nicht durch den Schnee gefahren. Ich habe das in Ottawa versucht und das größte Problem war nicht so sehr das Reifen - Profil sondern die Bremsen, die sich alle paar hundert Meter mit ansammelnden Schnee verstopften.

Der hirnrissigste Plan?
Wenn ich mir den dunklen Silvester - Tag im Champlain Tal ansehe, der einer Reihe vieler wolkenverhangener Tage folgt und mich an den strahlenden Sonnenschein in Ottawa, bei zugegebenermaßen meist eisigem Wetter erinnere, dann denke ich unwillkürlich: Nach Vermont umzuziehen... aber dabei hatten wir nicht wirklich eine Alternative. Ebensowenig nach Vermont zu ziehen ohne vorher eine Wohnung gefunden zu haben. Oder nach Vermont zu ziehen und das billigste Umzugsunternehmen zu beauftragen. Denn selbst wenn wir uns über all die zerbrochenen Möbel ärgerten, war es immer noch billiger diese zu ersetzen als 1000 $ mehr für den Umzug zu bezahlen.

Die gefährlichste Unternehmung?
Passagier bei der Landung einer kleinen Delta Maschine auf dem Rückflug von New York in Burlington sein. Es war sehr stürmisch an diesem Abend, die Maschine kam auf, sprang nochmals in die Luft, kam wieder auf, Vollbremsung. Seitdem ist irgendetwas mit meinem Rücken kaputt, ungefähr eine Handbreit unter der linken Schulter und wenn ich länger als 10 Minuten auf einem ungepolsterten Sitz sitze, bekomme ich Rückenschmerzen.

Der beste Sex...
Aufgrund einer anonymen Leseranfrage beantworte ich diese Rubrik nicht mehr.
(Siehste Oma, alles ist jetzt in Ordnung ;)

Die teuerste Anschaffung?
Flug und 5 Wochen Urlaub in Deutschland.

Das leckerste Essen?
Ich fand das East - African Restaurant in Ottawa erwähnenswert, aber wohl eher wegen der Präsentation des Essens in einem riesigen Korbtablett. In Burlington haben wir bisher noch kein einziges Restaurant gefunden, von dem wir uns sagten... sehr gut, da müssen wir wieder hin. Es ist einfach nur alles sehr teuer, aber egal ob französisch, indisch, Thai, besseres amerikanisches Pubessen, mexikanisch ... alles war sehr langweilig zusammengestellt und es ging in erster Linie darum für möglichst wenig Aufwand, möglichst viel Geld verlangen zu können. Touristenstadt.
Ansonsten zu Hause... jeder Besuch im Supermarkt war wie eine Offenbarung und ich kam mit Dingen zurück, die mich an etwas erinnnerten... Filinchen, Rumkugeln (ich mochte Rumkugeln nicht mal) Backoblaten, Knusperflocken, Mozzarella, Schleckerschnee usw. und natürlich das Essen meiner Mutter ♥

Das beeindruckendste Buch?
Ich habe endlich Balzac für mich entdeckt und den Kurzgeschichten Band „Das Haus zur ballspielenden Katze“ gelesen. Dabei gefiel mir der „Ball von Sceaux“ sehr, denn es war so lebendig geschrieben ohne all die Moralvorträge der Titelgeschichte, daß ich unwillkürlich überlegte, ob Balzac selbst solch kleine verwöhnte Schwester hatte.

Der berührendste Film?
Qala, ein Film über ein kleines Dorf in Aserbaidschan, der mich zum Lachen und Weinen brachte und dessen Menschen mir in den zwei Stunden näher kamen, als alles andere was ich in diesem Jahr im Kino gesehen habe. Wenn irgendwer jemals die Möglichkeit haben sollte, den Film mit Untertiteln sehen zu können, nicht verpassen, es lohnt sich auf jeden Fall.

Die beste CD/mp3/audio file?
Ich kann mich an keine herausragende besonders oft gehörte Musik erinnern, aber einiges von den Local Natives und den Barenaked Ladies störte zumindest nicht.

Das schönste Konzert?
Die kleine Bühne auf dem Kanada Tag in Ottawa... neue Folkmusik, nette Leute und der irrste Sonne, Regen, Gewitter Mix, den man sich Anfang Juli vorstellen kann.

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Meinen Katzen, Anand... vielen Freunden aus Ottawa, neuen Freunden aus Burlington, meinen Eltern und natürlich Mikey, dem frechen Border Collie meiner Eltern.

Die schönste Zeit verbracht mit …?
Mikey

Vorherrschendes Gefühl 2010?
Neu anfangen in depressiv, neugierig, aufgeregt, glücklich und unglücklich…. Poel besuchen und wieder verlassen mit genau dem gleichen Gefühlscocktail ... :)

2010 zum ersten Mal getan?
In die USA umgezogen, Apfelrotkohl gekocht, New York aus der Luft gesehen, im JFK Flughafen Zeit vergeudet.

2010 nach langer Zeit wieder getan?
Mit meinen Eltern abends lange Gespräche geführt, dem Blöken der Schafe zugehört und mit einem oder zwei Gläsern Wein den Abend ausklingen lassen.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
99 % aller Streitigkeiten mit meinem Mann.
Einen Flug verpassen, wegen zweistündiger Sicherheitskontrollen.
Nicht von meinem Mann vom Flughafen abgeholt zu werden.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Ich wollte niemanden zu irgendetwas überzeugen, ist das jetzt entspannend oder traurig?

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ich koche mehr denn je und und abwechslungsreicher... für mich ist das nicht sehr wichtig, für Anand dagegen sehr.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Anand hat mir ein Graphic Tablet für den Computer geschenkt und ich habe Schuhe von meiner Schwester bekommen.... guckst du hier:
gif animator

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich liebe dich.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich bin wieder da :)

Nachrichten: Aufreger des Jahres?
Kanzlerin Merkels ungenierter Wiedereinstieg in die Atomenergie.

2010 war mit einem Wort …?
fordernd.


Seltsam

Vorgestern besuchten wir einen Freund zum Abendessen in dem Örtchen Winooski. Er versprach uns Hühnchen-Curry der allerbesten Art, wie konnten wir also widerstehen. 
Winooski entstand als Dorf im Hinterland von Burlington aus der Ansiedlung einer Holzmühle des Universiätsgründers Ira Allen und einer Textilfabrik, hieß zuerst Onion River und später Winooski, was das gleiche bedeutet (in Abanaki Sprache) aber besser klingt. Ich wollte Winooski schon immer einmal besuchen, denn direkt im Stadtkern befindet sich hinter der ehemaligen „Wollmühle“ ein relativ großer Wasserfall mit einer sich anschließenden malerischen Schlucht. Doch in der bisherigen Zeit kam es nie dazu, denn in den Sommermonaten zog es uns jedes Wochenende magisch hinunter an den See. Wie erstaunt war ich nun also, als ich gestern aus dem Bus ausstieg und Anand mir mitteilte, daß ich mir Winooski bereits angesehen hätte. Er zeigte mir ein Apartmenthaus, führte mich sogar in das Haus, so daß ich mich erinnern könne und erklärte mir in allen Details, daß ich dort hineingegangen bin, mir dieses angesehen hätte, einen Laden betreten wollte, der aber geschlossen war, dann kam ein Hund und ich hätte Fotos von dem gegenüberliegenden Haus gemacht, wir seien diese Straße hinaufgegangen usw. Es war ein wenig unheimlich, da ich tatsächlich noch nie in dem Ort war, während Anand bereits mehrere Male dort unterwegs war. Ich versuchte also andere Namen/ Orte zu nennen, ihm irgendwie zu helfen sich zu erinnern, mit wem er stattdessen dort war, was ihn ziemlich sauer machte und er mir vorwarf, mich in einem Frühstadium von Alzheimer zu befinden. 
Der Besuch bei dem Freund war dementsprechend etwas bedrückt (obwohl das Hühnchen Curry traumhaft war), doch so ganz bekamen wir das Ereignis beide nicht aus dem Kopf und als wir doch noch einmal kurz zunehmend erhitzt darüber debattierten (ich bin nicht Buddha und leider wenig in der Lage ruhig zu bleiben wenn man mich in Frage stellt), meinte Anand, daß wir nur nach Hause fahren müssten, dann würde er mir die Bilder zeigen und ich würde wie ein Trottel dastehen. An diesem Punkt war ich tatsächlich so weit, daß ich mein Gehirn innerlich vertwistete und überlegte, ob ich tatsächlich schon dermaßen verkalkt sei, daß ich einen gesamten Tagesausflug völlig vergessen kann. Dazu kam aber auch diese absolute Gewissheit, daß ich recht hatte und meine Gedanken liefen selbst heiß, ich dachte an das Beispiel eines Kollegen von Anand aus Ottawa, dessen schizophrene Frau ständige Betreuung benötigt und dachte sofort: Jetzt muss ich mich um die Familie kümmern, wir müssen nach Deutschland zurückkehren, so daß ich ohne Arbeitserlaubnissorgen arbeiten kann und uns alle versorgen.
Sobald wir wieder zu Hause waren, schalteten wir den Computer an und Anand scannte sich durch sämtliche USA Bilder auf dem Laptop, das dauerte einige Stunden, aber es gab nirgends auch nur ein einziges Bild aus Winooski. Zum ersten Mal bekam seine Überzeugung Risse und ich konnte ihn mental überhaupt erreichen und Fragen stellen, auf die er keine Antworten hatte obwohl er alles andere so exakt wusste ... z.B. wie sind wir nach Winooski gekommen, wie sind wir zurück gekommen, wieso sollte ich in den Laden, der übrigens eine Bücherei war, gehen wollen, ich hätte eh nichts ausleihen können, was wollten wir überhaupt dort und warum sollte ich Bilder von Häusern machen wollen, aber nicht vom direkt dahinter befindlichen Wasserfall. Am Ende des Abends erklärte er mir, daß das alles kein Problem sei, er hätte das wohl geträumt, Sache erledigt. So ganz erledigt war es für mich nicht, denn ich erinnerte mich an eine ähnliche Begebenheit in Indien, die ich bereits vergessen zu haben glaubte. Damals hatte Anands Mutter mir in einer kleinen Zeremonie Zehenringe geben wollen, die man als frisch Verheiratete von der Schwiegermutter bekommt und Anand hatte uns unterbrochen. Er erklärte uns, daß sie mir die Ringe bereits gezeigt hätte und ich diese nicht haben wollte, ja sogar den Kopf weggedreht hätte und er das unmöglich finde, daß ich sie jetzt doch haben möchte. Damals hatten sich Anands Mutter und ich sehr überrascht angesehen und dann Anand, es auf den Hochzeitsstress geschoben und vergessen. Doch nun kommt mir unwillkürlich der Gedanke, wie oft ich ähnliche Situationen vielleicht nicht registriert habe, weil sie weniger offensichtlich waren, denn wir waren beide vorgestern sicher nicht gestresst. Das die Sache für Anand auch nicht so ganz erledigt ist, zeigte sich am Morgen, denn er beichtete mir, daß er einen Online Test über Anzeichen von Geisteskrankheiten gemacht hätte, wo aber nur eine 16 % Wahrscheinlichkeit bei herauskam krank zu sein. Das ist ausreichend um einen Wissenschaftler zu beruhigen, gibt uns aber immer noch keine Handlungsanweisung wie wir uns in ähnlichen Sitationen verhalten sollen, wenn es Anand nicht mehr gelingt zwischen Realität und bis ins letzte Detail gedachter, stimmiger aber falscher Realität zu unterscheiden.

Vielleicht ist es aber auch nur eine Frage der Phantasie. Wenn ich aufwache und geträumt habe, daß wir in einem Hochhaus sind und aus dem Fenster sehen, daß auf der anderen Seite ein Discounter rote Teppiche verkauft, die wir uns ansehen könnten, da wir noch einen Teppich für die Küche benötigen, dann wache ich auf und denke zuerst, so einen Quatsch einen roten Teppich will ich gar nicht und viel zu groß war er außerdem und überhaupt, was machen wir in einem Hochhaus, dann fällt mir recht schnell auf, daß das nur geträumt war. Aber Anand träumt, daß wir in einem Ort waren, in dem er schon einige Male war, daß ich Fotos gemacht habe, nun ich bin praktisch mit der Kamera verwachsen, daß ich Angst vor einem großen Hund hatte, ich habe Angst vor großen Hunden, daß ich in einen Laden gehen wollte, kein Kommentar, daß ich eine Toilette suchte, mache ich immer... so daß es beim Aufwachen durchaus schwer fallen könnte, das als Traum zu identifizieren.

30. Dezember 2010

Weihnachtsfeier Teil 1


Ich mache einfach ein bißchen mit Burlington weiter... die noch fehlenden Deutschland - Stationen wurden aber nicht vergessen und werden spätestens im nächsten Jahr beendet... :)
Erinnern wir uns, es ist der 23.12. ... die Weihnachtsfeier mit Anands Chef.
Um es gleich am Anfang zusammenzufassen: Der Abend war wesentlich besser als der gesamte Tag davor.... :) Die ganze Zeit hatte ich nicht wirklich erklärbare schlechte Laune, habe lustlos Geschenke eingepackt, nochmals die Wohnung, Bad etc. gereinigt, die doch noch nicht gebügelte Wäsche in den Schrank verbannt... und dann mußte ich einfach raus. Also war ich im CityMarket, habe Walnuß Brot gekauft und ein Bio - Katzenspielzeug, von dem ich glaubte, daß die Katzen es ignorieren werden, aber was ist denn Weihnachten ohne Geschenke. Dann habe ich mir noch einen Kaffee gemacht (und Ibuprofen geschluckt... Kopfschmerzen sind doch bei allen Stressituationen mein treuer Begleiter) und langsam ging es aufwärts. Als Anand kam, hatte er erneut am Bad herumgeputzt, das war dann trotz Katzentoiletten klinisch rein... dann machte er eine Okra-Kartoffelpfanne, ich bereitete das Hühnchen-Curry zu und schon waren die Gäste da... gut, beim Tür öffnen fiel ich zwar die Treppe herunter, aber verletzte mich nur an den Händen, das wurde dann zugepflastert, ich mit viel Tee und wenig Wein gedopt und dann konnte gar nichts mehr schiefgehen :) Niemand hat sich über den fehlenden Tisch beschwert, allen hat es geschmeckt, Linus hat sich über das Verpackungsmaterial hergemacht, Shweta hat wie immer alle Gäste verflucht und wir haben viel gelacht... ein schöner Abend, was will man mehr :) Nur, daß unsere Geschenke vom Wert her wesentlich niedriger waren als was die anderen mitbrachten, war ein bißchen peinlich. Vielleicht sollte Anand beim nächsten Mal einfach eine Preisgrenze mitteilen, anstatt jedem zu sagen, daß er gar nichts mitbringen soll/darf... *Tip* 
Am 24. hatten wir dann eine weitere (kleinere) Weihnachtsfeier und ab dem 25. rührten wir (fast) keinen Finger mehr... :)


27. Dezember 2010

Schummelblumen


Echte Blumen habe ich auch an diesem Sonntag nicht zu bieten, aber dafür dieses seltsame, funkelnde Gewächs, das an einem Baum in der North St. wächst. Ansonsten sieht es in den meisten Gärten so aus:
 was die fehlenden Blumen vielleicht erklären könnte... und ich kann mich leider auch gerade an keinen einzigen Blumenladen in der Innenstadt von Burlington erinnern. Aber ich verspreche mich zu bessern und nach neuen Blumen Ausschau zu halten... :)
Derzeit erwarten wir den ersten Blizzard des noch jungen Winters in Vermont. Der Neuschnee wird hier eher wenig fallen (das landet alles in New York), aber der Sturm wird Schneeverwehungen, umgestürzte Bäume usw. verursachen.... die dann eben auch mal schnell zu Stromausfall führen können, was sehr unangenehm wäre.... also hoffen wir auf das Beste und morgen um die gleiche Zeit wissen wir mehr.... :)

25. Dezember 2010

Frohe Weihnachten

Pünktlich zum Weihnachtsfest gibt es heute einmal Katzenbilder satt... ich wünsche allen Lesern fröhliche Weihnachten mit viel gutem Essen, langen Spaziergängen, nicht zu chaotischen Straßenverhältnissen, trotzdem Schnee statt Regen und natürlich einen guten Start ins Neue Jahr 2011. 

Ach, der Weihnachtsmann kommt schon wieder?

 In Echt?

 Also im Schrank ist er schon mal nicht... und draußen kann ich ihn auch nicht sehen... 

 Ja stimmt, aber irgendwer war hier...

 Ob das hilft?

 Klar, wir sehen so auch wie er, das schafft Vertrauen... 

 Jetzt kann er auch die Tür öffnen, (wir haben keinen Kamin.) 

 Man muss sich immer über neue Karrieremöglichkeiten informieren. 

 Puh, so ein anstrengender Tag. 

 Oh, er hat Stellvertreter geschickt.

Ein bißchen Statistik: In diesem Jahr ging es mit dem Blog aufwärts, von konstanten 80 Lesern bin ich auf 120 geklettert, das verpflichtet und so hoffe ich auch im nächsten Jahr meinen Lesern hoffentlich viel Interessantes von der anderen Seite des Atlantiks berichten zu können... :)

24. Dezember 2010

Muddy Waters



Der weitaus entspannteste Abend der Woche fand in diesem Pub/Café in der Main Street statt. Ich hatte ungefähr hundert verschiedene Dinge zu tun und überhaupt keine Zeit, aber Anand überredete mich doch mitzukommen und es hatte sich def. gelohnt. Trotz dessen, daß Muddy Waters, die erklärtermaßen beliebteste Kneipe vieler Fakultätsmitglieder ist, war es an diesem vorweihnachtlichen Dienstagabend sehr ruhig und leer. Es gab ein reichhaltiges veg. Angebot von Chili bis Hummusplatte, viele verschiedene Teesorten, ich nahm trotzdem ein Bier und konnte tatsächlich einmal abschalten, ... Entschleunigen nennt man so etwas wohl.
Die Ausstellung mit Ganesha Motiven war niedlich, aber die Schrift ist in dem ersten Bild ein wenig falsch geschrieben und im zweiten soll es Pastry heißen, der Bildtitel ist aber Genesha... aber na ja, wer will denn kleinlich sein und auf dem Rückweg sahen wir zum ersten Mal das Kirchenfenster beleuchtet, bisher habe ich mich immer gefragt, wie es wohl von innen aussehen würde. Aufgrund der Kälte und des Biers ist das Bild aber leicht verwackelt. 


Fernsehliste


Weihnachten und drohendes Jahresende ist Listenzeit.... Was sind eure Favoriten im Fernsehen zu Weihnachten, was kann man immer wieder sehen? Ich habe eine kleine Liste vorbereitet mit typisch Winter/Weihnachtsspezifischen Filme und solche die gut in diese Liste passen würden, aber nicht direkt Winterspezifisch sind... und ich bin mir sicher, daß es da noch so viel mehr Filme geben würde, die mir aber alle gerade nicht einfallen...

Weihnachtsspezifisch und zu Weihnachten:
und natürlich auf dem wohlverdienten ersten Platz:

Eher generell, aber auch nur zu Weihnachten gut:
und
1. Das letzte Einhorn... der Film lief jahrelang jedes Weihnachten direkt vor der Bescherung.

Auch ein (zugegebener Maßen eher privates) Must-see: Meine Katzen wie sie versuchen mit Schnee zu spielen, feststellen, daß dieser nass und kalt ist, aufhören und dann doch vorsichtig weiterschubsen....

und am 31. ist dann wieder Dinner for One - Zeit :)

Flashback Friday


Ich habe nach einem perfekten Weihnachtsbild gesucht, aber in meinen Ordnern einfach nichts passendes gefunden. Das nächste Mal zu Hause muß ich mehr Bilder scannen bzw. abfotografieren... An sich ist dieses Bild also das einzige alte Heiligabend Bescherung Foto, das ich hier habe. 
Nun denn: Mein ausgeblichenes lachsrosa Hemd kam von Opa und ich habe es getragen bis es auseinanderfiel, meine Schwester war noch in ihrer Mickey Mouse Phase und mein Vater bekommt offenbar schon seit Jahrzehnten die gleichen Geschenke zu Weihnachten... aber das muß ja nichts Schlechtes sein, denn diese Herren hier gibt es ja auch jedes Jahr aufs Neue:


23. Dezember 2010

Tagewerk




Gestern war ein arbeitsamer Tag... die Tage davor waren schon jeden Tag ein bißchen stressiger... aber gestern war ich am Wäsche waschen, nebenbei vier Sorten Plätzchen backen (mit vielen Improvisationen, denn die Hälfte der Zutaten gibt es nicht in Burlington, z.B. Zitronat und Orangeat, in Kanada als Mixed Peel überall erhältlich, hier Fehlanzeige und der Ofen kennt nur zwei Einstellungen An und Aus... ) nebenbei Wohnung aufräumen, in Teilen neu organisieren, saubermachen, nebenbei Geschenke einpacken, nebenbei bügeln usw. Zum Abendbrot gab es natürlich Eigelbpfanne (mit Paprika und Nudeln). Der Teil des „Nebenbei’s“ der noch nicht erledigt wurde, ist heute an der Reihe und heute abend ist es dann endlich so weit: Unser große Weihnachtsfeier mit Anands Boss und drei weiteren Kollegen findet bei uns, in unserem Wohnzimmer ohne Eßtisch statt... hoffentlich geht das gut. Wie immer wenn ich viel zu tun habe, werde ich sehr früh wach, so daß ich nun schon den zweiten Tag in Folge um 5 Uhr wach wurde, aber noch lange nicht munter... Ich lief schon gestern die meiste Zeit wie ferngesteuert in der Gegend umher und das wird heute wohl nicht besser werden. Nur konnte ich gestern abend ins Bett gehen und wenn ich heute abend alles erledigt habe, beginnt die Party...
Am Heiligabend sieht das alles schon sehr viel ruhiger aus, wir haben abends eine Familie mit Kind zu Besuch und es gibt Raclette, da muß man nicht viel vorbereiten und alleine würde es ja auch fast keinen Spaß machen. Geschenke auspacken findet demnach erst wieder am 25. statt, in aller Ruhe... :) Ansonsten ist alles wie gehabt, ein wenig Schnee, die Eiszapfen vor dem Fenster wachsen, brechen ab, wachsen neu und auf den Straßen und Fußwegen stapelt sich das Salz ... Winter eben. 


21. Dezember 2010

Rostocker Einkauf


Während meiner Tage in Rostock zeigte sich das Wetter von seiner besten November - Seite: es regnete und regnete und regnete ununterbrochen, nur am Abreisetag zeigte sich ganz zaghaft ein wenig Sonnenschein, den wir sofort zu einem Spaziergang an der Kaikante entlang nutzten. Aufgrund des Dauerregens fielen alle weiteren Programmpunkte wie z.B. der obligatorische Ausflug nach Warnemünde buchstäblich ins Wasser bis auf einen: Einkaufen. 


Also strich ich mit meiner Schwester im Schlepptau (oder andersherum, je nach Laden und Kaufinteresse) durch die Geschäfte, ich erledigte 90 % meiner Weihnachtseinkäufe und sie kaufte sich nach reiflicher Überlegung und dreitägiger Besichtigung ein Paar Stiefel. Außerdem war ich zum ersten Mal in Rostocks IKEA.. :) Ich hatte mich solange auf die Eröffnung eines Ikeas in Rostock gefreut und als es dann endlich soweit war, war ich nicht mehr da. Nun nach mittlerweile fast drei Jahren ist der Einrichtungsgigant schon längst Alltag in der Hansestadt und so konnte ich mir ohne Menschenmassen zu befürchten, das erste Ikea mit Gewächshaus ansehen und den üblichen Stilmix des reduziert skandinavischen Designs bewundern. Der Effekt ist nicht mehr ganz so berauschend, als mein erster Ikea Besuch überhaupt in Jönköping, SE. Damals war ich 16 und dachte ich hätte eine komplett neue (Design-)Welt entdeckt in der alles hell und freundlich ist und nach frischem Holz duftet. 
Mittlerweile habe ich mich an die kastenförmigen Designmodelle gewöhnt, bin vielleicht sogar gedanklich aus Ikea herausgewachsen (oder erwachsen) und bevorzuge lieber alte Möbel, die ich mir herrichten kann. Aber das heißt nicht, daß ich völlig immun gegen die Schauwohnungen der ersten Etage geworden bin und in eine ähnliche Schauwohnung kam ich, als ich zum ersten Mal die neue Wohnung meiner Schwester betrat. Sie bewohnt mit ihrem Freund die niedlichste kleine 2 - Zimmer Dachwohnung, die man sich in der KTV vorstellen kann, teilweise mit hohen Decken und niedrigen Decken, Nischen, Minibalkon, es ist sonnig und ruhig und sie hat ihre Wohnung mit sehr viel Geschmack (und Ikea) sowie reduzierter, natürlicher Farbgebung in weiß-braun-beige eingerichtet (zumindest Letzteres hat alle etwas überrascht, hatte ihre vorherige Ein-Raumwohnung doch ungefähr fünf oder mehr Farben auf engstem Raum versammelt.) Da sie sieben Jahre alleine gelebt hatte und einige seltsame Eigenarten was das Zusammenleben mit anderen Menschen angeht entwickelt hat, fragt sich meine Familie immer noch staunend und neugierig wie das denn nun läuft mit ihrer Beziehung, kann er gut genug für sie sein, kommt sie mit seinen Eigenarten aus, kommt er mit ihren aus, wen muß man bedauern oder sollte es ihnen einfach nur gut gehen? Auf diese Fragen sollte ich umfassende Insiderberichte liefern (so eine Art Kulackleaks...:D) Nun, nach drei Tagen muß ich sagen, bin ich so schlau als wie zuvor, offenbar ist das bei Ärzten einfach etwas schwierig einzuschätzen, denn der eine sagt Gute Nacht und kommt von seinem Dienst, während die andere Guten Tag sagt und zur Nachtschicht übergeht... insgesamt kann ich aber sagen, daß die Beziehung meiner Schwester sehr gut tut, sie ist so ausgeglichen und freundlich geworden, weitaus weniger gestresst und unsicher und - ich dachte nicht, das jemals über meine kleine Schwester zu sagen - richtiggehend erwachsen.
Als ich wieder meine Sachen packte, bekam ich sogar ein Kompliment von ihr... „Thea“, meinte sie, „man kann sich direkt an dich gewöhnen“ ... :) 


Ansonsten kann ich weitere Veränderungen in Rostock nicht beurteilen, dazu habe ich nur zu wenig Teile des Ganzen gesehen... Nun H&M ist umgezogen, in dessen ehemaligen Gebäude hat sich der deutsche Ableger von TJMaxx/Winners TKMaxx eingenistet (nicht mit der maximalen Techniker Krankenkasse zu verwechseln ;) insgesamt hat sich der Haupteinkaufstrom in der Innenstadt etwas vom Rathaus entfernt und konzentriert sich mehr um das Kröpeliner Tor und die KTV hat immer noch die besten kleinen Läden in Rostock (wie z.B. Herzallerliebst und Liebreiz.) Und dann brachte mich die Bahn sicher zurück nach Wismar... (da lag ja auch noch kein Schnee :D... )


20. Dezember 2010

...

Nachdem mir Anand lange genug erklärt hatte, daß mein Profilbild immer so traurig aussieht, dachte ich, daß es an der Zeit ist auf ihn zu hören und ein neues Bild professionell (also mit der Webcam) zu erstellen... das habe ich gemacht, es hat eine Menge Versuche gebraucht, wie man in dem unteren GIF sehen kann, aber immerhin dieses Bild mit derzeitigem Lieblingsschal gefiel mir und passend zum Winter kann ich nun die nächsten Monate fröhlich vor mir hinfrieren... :D 

gif animator

Das sind außerdem ein paar unsortierte Poel- Bilder, die nicht so recht in irgendeine Kategorie passen wollen und die ich zwar schön oder interessant oder sonst irgendwie bemerkenswert finde, aber jedes für sich doch zu wenig ist um einen Artikel darüber zu schreiben.... 

Da wären dann also mein 2008 gebauter Gartenweg zwei Jahre später, 

 ein Steinstrand - Stilleben von Wangern 



und drei Bilder von einem grauen Novembertag an der Steilküste bei Gollwitz, die jedes Mal wenn ich sie sehe ein wenig höher zu sein scheint. (Was zwar normal ist, denn Steilküsten verändern sich ständig, das heißt aber nicht, das einem diese Veränderungen normalerweise auffallen würden.)

Sonntagsblumen (sozusagen)


Heute, am 4. Advent haben wir uns in den Geschenkeeinkauf- Wahnsinn gewagt um vier kleine Geschenke für Freunde zu kaufen und wurden prompt so frustriert, wie man sich das an diesem Tag nur vorstellen kann. Denn es gibt zwar theoretisch jede Menge Sonderangebote, praktisch aber überall viel mehr Menschen als Waren, so daß manche Läden quasi leergekauft waren. Deswegen waren wir zwar Stunden unterwegs, konnten unsere Aufgaben aber nicht erledigen und hoffen nun auf Warennachlieferungen in der nächsten Woche... 
Mit den Sonntagsblumen sieht es ähnlich traurig aus, denn die schlafen nun allesamt seelig und in Ruh unter der Schneedecke, während über ihnen die Langlaufskier hinwegfahren. Das sind noch ein paar Bilder aus der Anfangszeit des Winters, Blumen habe ich zwar auch nicht zu bieten, aber dafür einen Rotkardinal, der obwohl hier heimisch eher selten in der Stadt anzutreffen ist. 



17. Dezember 2010

Flashback Friday

 Damals, als meine Schwester noch kleiner war als ich... ;)


Die Bilder für den heutigen Freitag ergaben sich fast von selbst, denn es ist bereits so kurz vor dem vierten Advent, also Zeit für das Weihnachtsprogramm. 
Jedes Jahr würden meine Schwester und ich ein kleines Programm einstudieren (mitunter mit tatkräftiger Unterstützung meiner Mutter) und dann kurz vor Weihnachten vor Freunden der Familie aufführen. Das, darin waren wir uns einhellig einig, war immer der peinlichste Moment der ganzen Übung, aber irgendwie dann doch schön. Und so setzten wir uns jedes Jahr zusammen, holten die selbstgeschriebenen, gemalten Weihnachtsprogramme der vergangenen Jahre heraus um nicht immer die gleichen Lieder zu spielen oder zu singen (zumindest versuchten wir einen zwei-Jahres Rhythmus einzuhalten) und stellten eine Auswahl der Stücke vor, die wir während des Jahres in der Musikschule gelernt hatten. Dabei hatte ich immer das Gefühl, daß wir in der Vorweihnachtszeit am Meisten lernten, schlichtweg, weil wir so viel übten. 
Nach dem Programm ging es zum gemütlichen Teil über und nach gutem Essen holte mein Vater meist die Gitarre heraus um sozusagen ein wenig außer Konkurrenz zu spielen...


 
Man beachte die tollen Hausschuhe.

15. Dezember 2010

Wismar - Die Kirchen

 Ausstellung in der Nikolaikirche

 Details

 Fenster und Altarbild in der Heilig-Geist Kirche

Am Sonntag hatte ich mir vorgenommen jeden Tag einen neuen Urlaubs - Artikel zu schreiben, so daß ich am Ende der Woche damit durch bin und wieder in der Jetztzeit ankomme. Nun ist jedoch bereits Mittwoch und ich habe noch gar nichts geschrieben. Ein wenig liegt das daran, weil ich seit genau einer Woche tägliche Kopfschmerzen habe (keine starken Anfälle, die meisten Tage komme ich sogar ohne Medikamente aus, aber eben immer nagend im Hintergrund) und mich höchstens noch auf kurze Artikel im Decoblog konzentrieren kann (für das gute Gefühl wenigstens etwas getan zu haben.)
Deswegen wollte ich heute versuchen nicht mehr ganz so ausschweifend zu schreiben, um diese Artikel wenigstens noch in Würde hinzubekommen, bevor ich zu viel vergesse.
Also, nicht über das Flugwesen, aber über die Kirchen von Wismar geht es in diesem Artikel. Diese sind sehr hoch, sehr alt und allesamt aus roten Ziegelsteinen errichtet, weswegen sie so wie andere Gebäude dieser Zeit, der norddeutschen Backsteingotik (wie kommt es eigentlich, daß der Wikipedia Artikel völlig ohne Wismar überhaupt zu nennen auskommt, dann aber die Wismarer Ausstellung dazu als einzigen externen Link angibt) zugerechnet werden.
Als Kind war ich von diesen Riesenbauten, die die Stadtkulisse beherrschen, eingeschüchtert. Ich hätte sogar schwören können, daß der Marienkirchturm immer dann zusammenzustürzen drohte, wenn ich genau davor stand. Aber dann gewöhnte ich mich daran... die Kirchen standen da, standen auch morgen noch da, standen immer da, wurden renoviert, darin fanden Konzerte statt, Gottesdienste, aber ohne mich, manche waren schön, die meisten kalt... Kirchen eben. Auf diesem Status wären sie wohl für mich für immer verharrt, wenn ich nicht nach Kanada gezogen wäre. Denn nun sah ich mir die Kathedralen, Basilicas usw. dort an und sie waren so winzig. Niedliche kleine Kirchlein, mit bemalten Holzdecken, nur unwesentlich größer als die umliegenden Häuser der „Altstädte“ mit hochtrabenen Namen. Als ich nun zurück nach Wismar kam... und durch einen verpassten Bus eine Stunde in der noch immer bitterkalten – und neben dem Busbahnhof gelegenen - Nikolaikirche verschwenden wollte (Merke, oh Scham, ich kam nicht einmal freiwillig auf die Idee mir eine Kirche anzusehen... ) trat ich in die Kirche und mir entfuhr ein sehr spontanes und nicht sonderlich leises „Oh mein Gott!“ was den mit dicker Jacke und Pudelmütze bekleideten Verkäufer von Postkarten und Münzen am Eingang (draußen schien die Sonne und die Leute trugen leichte Übergangsjacken) sehr erfreute... 

 Nikolaikirche von aussen

 und von innen....

Diese Kirche ist einfach unglaublich hoch, fast schon ein mittelalterlicher Wolkenkratzer und wo andere Kirchen aufhören zu existieren, beginnt dieses Kirchenschiff mit einer zweiten Reihe Fenster hoch hoch oben.
Ich kann gut verstehen, daß die Bürger des Mittelalters, die in ihren kleinen dunklen Häusern extra Steuer für jedes Fenster mehr zur Hauptstraße bezahlen mussten, die Allmacht Gottes in diesem riesigen, hellen Raum kaum in Frage zu stellen gewagt hätten. Und selbst heutzutage ist es schlichtweg beeindruckend, wie Handwerker in einer Zeit als die Ansicht die Erde sei eine Scheibe kein Glaube sondern anerkannte Wissenschaft war, solche Gebäude nicht nur erbauen konnten, sondern diese auch bis heute noch stehen.


Die Nikolaikirche ist insbesondere interessant, da sie wie ein Museum und als besterhaltenste, von allen anderen Kirchen Wismars Ausstellungsstücke beinhaltet, wie z.B. Altar und Taufbecken der Marienkirche, Statuen der Georgenkirche usw. so daß meine eine Stunde auf den Bus warten sehr schnell vorbei ging. 

 Der Marienkirchturm ist das einzige Überbleibsel der 1960 gesprengten Kirche

 Die kürzlich erneut vollendete Georgenkirche

 Heilig-Geist Kirche und Spital, das Polizeirevier in SOKO Wismar

Auf einem weiteren Stadtspaziergang holte ich dann die große Kirchentour nach, sah mir Marienkirchturm und Georgenkirche an und setzte mich in die kleine Heilig-Geist Kirche des ehemaligen Spitals, die außer der bemalten (Holz-)Decke (zur Holzdecke kam es aber erst nach einer Pulverhausexplosion im Jahre 1699) auch ein paar sehr interessante Wandbilder enthält, wobei eines wohl hungernde Gerippe darstellen soll, aber eher nach bettelnden Ausserirdischen aussieht. 


Was genau das zweite Bild darstellt, das wie ein Schachbrett aussieht, weiß ich nicht, aber es schien irgendwie wichtig zu sein, denn es gab viele Postkarten und sogar ein Buch darüber zu kaufen. Leider habe ich in dem Moment nicht darauf geachtet und die Information scheint online nicht zur Verfügung zu stehen. Wenn also jemand von den Wismarern Lust dazu hat, sich einmal vor Ort durchzulesen, was es mit dem Schachbrett auf sich hat, dann wäre ich für jede weitere Information dankbar.... :) 


 Die Deckenmalerei zeigt Szenen aus dem ersten Buch der Bibel

Nun ja, um hier zu einem Abschluß des doch nicht so richtig kurzen Artikels zu kommen, so zeigte sich einmal mehr, daß man mitunter erst weggehen muß, um zu schätzen was man hat(te) ...

Wismar - Ehemalige „Russenkasernen“

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