31. März 2019

Mit dem Fahrrad im Wurmtal


Gestern schien die Sonne bei 18°C, es war fast nicht windig und perfekt zum Fahrrad fahren. Der März war bisher entweder dauerverregnet und/ oder zu stürmisch - und dementsprechend ist meine Kondition immer noch auf dem Nach-Bronchitis Niveau. 
Da es im Wurmtal häufig steile Auffahrten gibt, war es eigentlich kein Vergnügen im leichtesten Gang völlig außer Atem dort herumzueiern, aber der schöne blaue Himmel und die langsam erwachende Landschaft halfen natürlich auch.

Der gesprengte Bunker war einst Teil des Westwalls, dessen Spuren man überall um Aachen sehen kann.

Ich war auf dieser Strecke vorher nur einmal im Herbst unterwegs gewesen, und erinnerte mich daran, daß ich sie zu der Zeit auch bereits als komplizierter und länger erfuhr, als die reine Luftlinie (6 km bis Aachen) es vorgibt. 
Das kleine Flüßchen Wurm gräbt und mäandert sich jedenfalls ganz schön durch die Gegend und die letzten Überschwemmungen hatten auch wieder teils heftige Uferabbrüche zur Folge.

An einer anderen Stelle wird der Uferbereich derzeit durch tausende Sandsäcke gesichert, um das Abrutschen eines Abwasserkanals zu verhindern.
Der Baum mit Mut zur Lücke ...


Die logische Schlußfolgerung ist natürlich, daß ich jeden brauchbaren Tag konsequent nutzen sollte um mich durchs Wurmtal zu quälen, damit ich bald wieder Spaß am Radfahren habe und nicht nur die reine Kraftanstrengung bewältigen muss. 
Erst dann kann ich auch wieder längere Touren in Angriff nehmen, denn die steilen Auffahrten gibt es hier überall in der eigentlich nur lieblich hügeligen Gegend (wenn man die Eifel außen vorlässt).
 .
Buschwindröschen gibt es nur sehr vereinzelt ... und nicht in dichten Teppichen, wie ich es aus Frankfurt gewohnt war. Ich weiß nicht, ob das an dem zu trockenen, vergangenen Sommer liegt, oder ob sie insgesamt hier eher selten anzutreffen sind.


30. März 2019

Fast schon April


In einer Woche kommt A. bereits aus seinem dreiwöchigen Heimaturlaub zurück und die Zeit ist auch für mich viel schneller vergangen, als ich es erwartet hatte. Ich hatte in der Würselener Wohnung noch nie alleine geschlafen, die teilweise ebenerdig ist und war auch etwas in Sorge aufgrund der hohen Einbruchsrate in unserer unmittelbaren Nachbarschaft / Hausflur.
Zum Glück haben wir aber Außenjalousien und die seelenruhig dahinschlummernden Katzen helfen natürlich auch, wenn man nachts einmal hochschreckt. (Auch, wenn sie regelmäßig wenig schlummern und mich gerne so gegen 2 Uhr wachmachen, und spätestens um 5 aus dem Bett werfen ^^).
Ich hatte ein Bild, das dringend gemalt werden musste und um diesen Zeitplan organisierte ich mir den Tag - bis das Bild dann endlich fertig war und in Köln bei der mittlerweile 8 Wochen alten Nichte abgegeben werden konnte. Die zeigte sich natürlich völlig unbeeindruckt von derlei Bemühungen, aber dafür mag sie Spiegel, in der Gegend umhergetragen werden, laute Geräusche und Sport.

A. verbrachte derweil seine Zeit mit seiner Familie im mit 43°C lauschig warmen Mumbai (da würde ich vermutlich nur in klimatisierten Räumen existieren können) und besuchte die üblichen Hundertschaften an Freunden und Bekannten, für die wir vorher Geschenke besorgt hatten.
Die Fotos oben zeigen den Schlafzimmer-Ausblick vom Besuch 2016, aber 2008 sah es dort genauso aus und ich wachte mit dieser Aussicht fast 6 Monate lang auf :) - auch jetzt hat sich vermutlich wenig verändert. Mein Mann sieht dennoch die Veränderung in der Stadt, von Gegenden, die entlang der Bahnhöfe explodieren, aber auch riesigen Vorstädten, die im ehemaligen Sumpfland entlang der Highways entstehen, wo das Auto mittlerweile zum vorrangigen Fortbewegungsmittel wird. Ein wenig wiederholt sich damit die Entwicklung, die auch die Eltern erlebt haben, als sie in dem kleinen Vorort Dombivli ankamen - damals gab es einige Bauprojekte, aber auch noch Gewächshäuser, Felder und Bauern, die plötzlich reich wurden, nachdem sie Bauland verkaufen konnten. Mittlerweile ist eine 1,3 Mio. Stadt entstanden, die sich dennoch noch das Rathaus mit der Nachbarstadt Kalyan teilt.
Die letzte Woche wird A. bei seinem Bruder in New Delhi verbringen, bevor er dann am 6. April hoffentlich gesund und munter wieder in Düsseldorf landet :)

14. März 2019

Sturmtag

Bisher hatten wir in dieser Woche einen Sturm/Regentag nach dem anderen, sogar Schnee und Hagel war dabei - gestern musste ich dann aber doch endlich einmal das Haus verlassen, um einzukaufen. Ich nutzte eine Regenpause und fuhr mit dem Fahrrad zum nächsten Supermarkt, um schnell wieder nach Hause zu kommen, denn Regenpausen sind heutzutage nur sehr kurz.
Tatsächlich fing es bereits wieder an zu nieseln, als ich den Markt verließ und dementsprechend beeilte ich mich zurück zu fahren. 


Ich rettete noch ein paar Sturmopfer (Zweige) von einer Korkenzieherweide und kam rechtzeitig mit dem Beginn eines heftigen Graupelschauers zu Hause an. 


Nach kurzer Zeit war der Spuk wieder vorbei und ich sah mir bei fast Sonnenschein, das beeindruckende Wolkenschauspiel an. 
Man kann es dem Foto nicht richtig ansehen, aber ganz oben gab es drei kleine Nasen, die sich wie Tornados benahmen, drehten, verwirbelten - nur eben zu weit oben um für irgendwen gefährlich zu werden. Dachte ich zumindest, bis ich kurz darauf erfuhr, daß ein Tornado durch Roetgen gezogen war, eine halbe Autostunde von uns entfernt. 

11. März 2019

Es ist März


Offenbar neige ich in diesem Jahr dazu nur einmal pro Monat etwas zu schreiben - aber immerhin, gesundheitlich geht es mir wieder gut. Die monatelange Erkältung samt Nach- & Nebenwirkungen ist völlig genesen und auch wenn ich noch nicht die Kondition hatte, die im letzten Jahr normal war, so baue ich diese doch wieder auf. Im überraschend warmen Frühlingswetter des Februars, haben wir eine erste Eifel - Wanderung unternommen, der Rundkurs von 14 km war dabei kein Problem - auch wenn ich sicher langsamer als sonst üblich unterwegs war.
Wir hatten mehrmals Freunde zu Besuch, ohnehin haben wir bereits viele Leute hier in Würselen empfangen - selbst Kollegen von A. aus Frankfurt zu denen er eher eine rein professionelle Beziehung hatte, nutzten einen Ausflug nach Düsseldorf, um auf dem Rückweg in Aachen vorbeizuschauen.

Am vergangenen Wochenende hatten wir einen Freund zu Besuch, den ich stets zu meiner ‚Frankfurter Familie‘ gerechnet habe und neben vielen anderen Dingen, kamen wir auch auf meine Kreativität bzw. das völlige Fehlen derselben seit dem Umzug nach Würselen zu sprechen, er fragte, was ich derzeit malen würde - nämlich nichts - sowie, daß mein Klavier eher eingestaubt und manche Tasten schwer zu spielen waren, natürlich spiele ich auch kaum noch. Seitdem denke ich über diese Fragen nach - manchmal braucht man dazu offenbar den Anstoß von jemand anderen - denn ich hatte immer etwas zu tun, ich habe gemalt, gebastelt, genäht, fotografiert, gelesen, Klavier gespielt. Das völlige Fehlen dessen hat mit mir nicht mehr viel zu tun. 
Vielleicht ist es Teil einer generellen Interessenlosigkeit, mit der ich seit einem halben Jahr kämpfe - vielleicht hat jeder Mensch nur einen begrenzten Vorrat daran sich an neue Situationen zu gewöhnen und irgendwann ist dieser leer und dann war der letzte Umzug einer zu viel. Oder die lange Zeit der Kinderwunschbehandlung, samt der diversen Hormonhochs- und Tiefs fordert ihren Tribut. Wir haben immer noch zwei komplette Kryobehandlungen auf Lager, aber vertagen diese von Monat zu Monat ohne diesbezüglich zu einer Entscheidung zu kommen. Es spielt dabei keine Rolle, daß ich im August 40 Jahre alt werde, denn nur bei den eigentlichen IVF Behandlungen bezahlt die Krankenkasse die Hälfte solange man unter 40 ist, Kryo muss man ohnehin komplett begleichen. Von weiteren IVF Behandlungen wurde mir aus gesundheitlichen Gründen abgeraten, denn es gelingt den Ärzten nicht meine Hormonstörung auszugleichen, so daß ‚potenziell lebensbedrohliche Situationen‘ (Arztdeutsch) entstanden sind.

Ich lasse mich auch sehr von Schönheit inspirieren, ich bin am Meer groß geworden und brauche den Kontakt zu möglichst großen Wasserflächen, was etwas schwierig ist, denn Aachen/Würselen ist die erste Stadt in der wir leben, die nicht einmal einen Fluß besitzt - und schön ist Würselen, die in großen Teilen geplante Bergarbeitersiedlung/ Einfamilienhaus-Vorort sicher nicht. 
Aachen ist natürlich interessanter, aber nicht so einfach zu erreichen - obwohl ich versuche mindestens einmal pro Woche in die Stadt zu kommen, weil ich merke, daß es mir gut tut. Im Englischen gibt es diesen Begriff des ‚Disconnected‘ und so kann ich derzeit meine Stimmung am besten beschreiben, es interessiert mich vieles nicht und ich fühle mich nur wenigem verbunden. 

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