31. März 2011

Animal Kingdom – Asien (aka. viele bunte Bilder...)


Ich arbeite derzeit an zwei Artikeln, die einfach nicht so werden wie sie sollen, deswegen kehre ich nun - mittlerweile wieder glücklich vereint mit meinen Bilderordnern - nochmals zum Orlando Urlaub zurück und hoffe, daß sich alles andere schon noch irgendwie fügen wird ... :) 


Asien bestand aus Indien samt Affentempel und Nepal mit Mount Everest. Im fiktiven Ort Anand(!)apur besuchten wir die Kali River Rapids, eine Fahrt bei der man unweigerlich nass wird, aber wir bekamen (aus heiterem Himmel) von einem Vater samt Tochter Regenumhänge geschenkt und konnten so die Fahrt durch indische Stromschnellen genießen. Danach verschenkten wir die Regenumhänge weiter.


Die Maharaja Dschungel Tour führte uns so dann zu den Tigern, die faul in der Sonne schliefen.
Weiter ging es in das nepalische Bergdorf Serka Zong, wo wir uns in die Warteschlange zur Mount Everest Achterbahn einreihten. (In keinem der Disney Fahrgeschäfte muss man übrigens jemals seine Sachen in Schließfächern wie in den Universal Studios verstauen.) Der Mount Everest Nachbau mit seinen 98 Metern wäre, als echter Berg der zweithöchste in Florida. 


Die Achterbahn findet teilweise in absoluter Dunkelheit statt und handelt von der Legende des Yetis. Man fährt bis zur höchsten Stelle des „Verbotenen“ Berges und sieht dann, daß die Schienen plötzlich abbrechen, daraufhin geht es rückwärts nach unten und in die Loopings, was ich nicht direkt erwartet hatte und was man von außen auch nicht sehen konnte. Dabei erreicht man Kräfte von 3G, die ich allesamt gut überstand, während Anand am Liebsten „Nochmal“ gerufen hätte. Aber da war es bereits 17.00 Uhr und der Park schloß. Sämtliche Vögel des Parks waren offenbar über die Parkschließung informiert, denn statt zwischen den Bäumen herumzufliegen, watschelte nun alles die Wege entlang. 


Wir begaben uns derweil auf den schnellsten Weg zum Ausgang, passierten dabei das Dinoland und reihten uns in die lange Warteschlange zum Bus ein, der uns zum Transrapidbahnhof bringen würde, dessen Bahn wiederum zum Magic Kingdom, dem letzten Programmpunkt des Tages führte, einfach geht anders.

30. März 2011

Endlich Winter?


Ich habe es auch in dieser Woche - aufgrund des schlechten Wetters - beim Klinikbesuch nicht zur alten Scheune geschafft.
Deswegen gibt es hier einmal mehr nur ein paar Bilder von Windrad und ehemaligen Haus... und ja, es schneite den Tag über. Man könnte mitunter fast nicht glauben, daß es bereits Ende März ist... :) 


Laß nach...


Seit Anand wieder da ist, habe ich eigentlich fast keine freie Minute mehr, denn er schafft es problemlos alles zuzuplanen... „damit mir nicht langweilig ist“ Danke! Am Sonntag musste ich einmal mehr einem halboffiziellen Treffen der indischen Studentenvereinigung beiwohnen: Thema Holi. Wie immer endete das damit, daß ich stundenlang aus dem Fenster starrte, denn je nach Gruppe spreche ich weder Bengali, Hindi, Punjabi noch Telugu, wohne nicht im Studentheim, habe keine Ahnung von Laborbedingungen und konnte wegen meiner Hand nicht einmal beim Kochen helfen aka. Vorwand haben zumindest nicht im großen Raum alleine herumsitzen zu müssen. Gestern durfte ich Wäsche waschen und dann sah ich mir Möbel in einem Second Hand Kaufhaus an, machte ein paar Bilder für ihn, aber wie immer ist unser Geschmack viel zu verschieden um zu einer Übereinstimmung zu kommen. Heute war mein Tag komfortabel mit Arztbesuch und Lebensmittel einkaufen gefüllt. Wichtig ist, daß ich ihm am Ende des Tages etwas vorzeigen kann was dennoch nicht nach der mir stetig unterstellten Verschwendungssucht aussieht.
Wie immer wenn wir längere Zeit voneinander getrennt sind, wird es kompliziert. Als er 2008 zwei Monate länger in Indien war als ich, lautete seine Aussage nach dem Landen, daß unsere Ehe sowieso keine Chance auf Zukunft hätte, er sei sich da nun ganz sicher. Als ich im November von meinem Deutschlandbesuch zurück kam, musste er mir täglich auf die Nase binden, wie glücklich er doch ohne mich gewesen wäre, wie toll das Leben war. Seine Kollegen bestätigten mir, wie gut es ihm doch ging. Meine irgendwann entnervte Antwort, daß er dann doch bitte die Konsequenzen ziehen solle, wenn er mit mir so unglücklich sei, wurde mit eisigem Schweigen quittiert. Nun nach einer Woche Dallas, musste er mich sofort fragen, wann ich denn das letzte Mal auf der Waage stand, schließlich hätte ich schon wieder deutlich zugenommen. Ich hatte keine Lust ihm entgegen zuhalten, daß ich gerade erst glücklich festgestellt hatte, daß es zwei Kilo weniger seien, stattdessen maulte ich nur zurück, geht nicht, die Waage ist kaputt, ich habe sie Ausversehen im Wasser ertränkt. Das war mir zwar mit dem Küchenzeitmesser passiert, aber zum Glück fragte er nicht nach, wie man denn eine 30x30cm Waage versenken kann. Nun die Zeit in Dallas hatte er mit der viel jüngeren und hübscheren, ehemaligen Kollegin aus Ottawa verbracht, die natürlich schlanker, sozialer, intelligenter und viel mehr Geschmack hat, was Mode betrifft. Vergessen die Zeiten, wo er jeden Tag nach Hause kam, um sich über eben diese Kollegin bitter zu beschweren, die viel zu kindisch und begriffsstutzig sei und ganz schlimm: keine Ahnung von Mathematik hat. Das einzig Gute ist, daß sie als echte Polin auch dementsprechend Alkohol verkonsumiert und er – sein letztes Lieblingsthema- nun plötzlich nicht mehr der Meinung ist, daß mein Alkoholverbrauch (eine Flasche Wein verteilt auf ca. 10 Tage) völlig außer Kontrolle geraten sei. Er hat mir sogar eine neue Flasche gekauft. 
Wie immer ist meine einzige Chance jetzt viel Geduld ... und abwarten bis er wieder normal ist, obwohl ich immer mehr Verständnis für meine Großmutter aufbringe, die mitunter berühmt-berüchtigt dafür war vor lauter Frustration auch mal eine Kaffeekanne samt Inhalt an die Wand zu donnern. Stattdessen heißt es lieber Tee trinken und darüber nachdenken, ob es zwecks Streßvermeidung nicht sinnvoller wäre, meinen Mann nicht länger als ein paar Tage irgendwo alleine hinfahren zu lassen.

27. März 2011

Sonntagsblumen

Nachdem ich den ganzen Morgen damit beschäftigt war mich darin einzulesen, was die Risiken und Pflichten eines Facebook Page Besitzers sind und außerdem meinen Tumblr Account zum Laufen zu bringen (eine große, buntere Version der Google Bildersuche, völlig sinnentfreit, aber trotzdem schön...) hätte ich fast vergessen, daß ich heute einmal mehr über die Fortschritte im Osterstrauß berichten wollte. 


Mittlerweile grünt es schon mächtig und manche Äste mussten bereits entsorgt werden, da ich morgens mit völlig verquollenen Augen aufwachte. So langsam sollte ich mir merken, auf welche Baumblüten ich mit Heuschnupfen reagiere. Ich befürchte, daß der Großteil des Straußes bis Ostern nicht durchstehen wird oder schon Wurzeln schlägt und hoffe, daß ich solche Fortschritte auch bald bei den Bäumen draußen dokumentieren kann ... :)

Zurück zur gerade installierten Facebook Page für meinen Teodeco Blog. Darüber nachgedacht habe ich bereits seit einem Jahr, als ich nämlich meinen Blognamen von teodeco.blogspot.com in teodeco.com ändern wollte. Das ging aber nicht, da gerade einen Monat vor meinem Anliegen eine Firma mit gleichem Namen die Adresse käuflich erworben hat und irgendwie dachte ich, daß sie auch eine Firmenseite auf Facebook gegründet hätte. Vor kurzem suchte ich aber eher Ausversehen danach und stellte fest, daß sie nur eine Gruppe aber keine Page eröffnet hatten. Aha. Eigentlich wollte ich immer erst reich und berühmt werden, sprich mehr Leser als drei haben, ehe ich eine Firmenseite auf Facebook aufmache... aber heute Nacht hatte ich es plötzlich mit der Angst bekommen und gedacht jetzt oder nie, so daß ich mir zumindest den Namen sichern solle und etwaige Expansionspläne wie ebay oder etsy shop, Weltherrschaft und ähnliches kann ja immer noch nachkommen. Gesagt getan, sobald ich morgens um 6.00 Uhr aufwachte, machte ich mich daran, suchte nach zumindest vorläufiger Firmenbeschreibung und Bild und nun gibt es meinen Blog quasi als Firma im Internet ... und die nächste Station heißt hoffentlich noch in diesem Jahr etsy online shop.

Update: Ich habe doch noch echte Blumen gefunden: kleine, halberfrorene, aber lebendige Krokusse direkt im Südbeet des Bestattungsinstituts von gegenüber ... wenn das nicht schon fast ein metaphorischer Anfang ist ... :) 


26. März 2011

Die Rück-Eroberung des Hinterhofs


Für lange Wintermonate bestanden die Ausflüge meiner Katzen darin ein wenig aus der Haustür zu schnuppern und vielleicht einmal die Treppen hinunter zu laufen und all den vielen Schnee anzustaunen. Während der letzten Woche nun machte sich Linus langsam in immer weiteren Kreisen auf und der Schneeschmelze folgend, den lange vermissten Hinterhof wieder in Besitz zu nehmen. Deswegen beschloß ich gestern nun, es wäre so weit, schnappte Shweta, die die fünf Meter entlang der Hauptstraße wegen panischer Autoangst nie selbst laufen würde und ab ging es in den Hinterhof. (Ich wünschte, das Haus hätte einen zweiten Eingang direkt nach hinten raus...)
Anand meint zwar immer wenn man mich mit der zappelnden Minikatze an der Straße sieht, wird mich irgendwann mal jemand wegen Grausamkeit gegen Tiere verklagen, weswegen er Shweta nie in den Hinterhof trägt und lieber nur nervös im Treppenhaus gucken läßt, aber ihre sichtbare Freude ist diese Aufgabe noch jedes Mal wert. Sobald wir um die Ecke biegen ist sie nämlich die Ruhe in (Katzen-)Person, wälzt sich auf der Erde, genießt die Sonne ... das Leben ist toll. 


Da können scheppernde LKWs die Straße entlangrollen und Hunde kläffen, wenn Shweta im Hinterhof verweilt, interessiert sie das alles gar nicht.
Linus besuchte währenddessen alte Bekannte, schaut in die Fenster von denen er weiß, daß dort auch Katzen wohnen und ist wie jedes Mal besonders von der kleinen weißen Katze im kleinen weißen Haus angetan, die ihn sehr zu seiner Begeisterung immer noch so laut anfaucht, daß man es selbst bei geschlossenem Fenster hören kann. Die Katze heißt Yoghurt und deren Besitzer hat auf seiner kleinen Terrasse auch ein paar Überwinterungs - Boxen für Straßenkatzen stehen. Ehe ich mich versehe, muß Linus da natürlich auch noch seinen Kopf reinstecken. Oh Gott, denke ich nur, Flöhe und jage den Kater aus der Box. Während ich noch hoffe, daß blutsaugende Insekten bei - 5°C noch nicht so aktiv sind, sehe ich bereits die schwarzen Punkte lustig im Fell umherspringen.
Sobald wir wieder oben waren, viel zu früh natürlich, wenn es nach Linus Meinung ginge und nach den obligatorischen wir-sind-wieder-zu-Hause Leckerlis bekamen beide eine Flohkur verpasst, wonach sie mich einstimmig hassten, denn die Tinktur stinkt alkoholisch. Shweta hatte das aber bald vergessen, nur Linus war noch bis zum Abend nachtragend und ging mir aus dem Weg. 


Heute morgen nun ging es - nach einer besonders gründlichen Staubsaugaktion, die morgen wiederholt werden muß - wieder hinaus. Die kleine Katze wartete schon darauf hochgehoben und in den Hinterhof transportiert zu werden. Sie erschrak sich auch nur ein ganz klein wenig an der Straße. Der große Kater spielte mit Schneeresten, begrüßte routiniert den Nachbarn, der an einer Maschine bastelte und laut “Shit, shit” rief, während über allem milde lächelnd und winkend Doris am Fenster wachte, die 86 bzw. 96 Jahre (sie ist sich da nicht so sicher) alte Dame des Hinterhofes, die sich nach eigenem Bekunden sehr darüber freut die Katzen nach dem langen Winter wiedersehen zu können ... :)

 Der Teerbelag des Parkplatzes und der Auffahrt ist nach dem Winter so gut wie erledigt... 

25. März 2011

Flashback Friday


Anläßlich dessen, daß Anand heute nach Hause kommt, zeige ich hier ein Bild, das ihn mit seinen beiden älteren Geschwistern Manisha und Mohit zeigt.
Das Bild wurde in der Wohnung der Familie Govindrajan aufgenommen, einer Nachbarin und Geografielehrerin in Anands Grundschule. Der Anlaß war der Geburtstag von Kavita, der mit Manisha gleichaltrigen Tochter der Lehrerin. Sie waren keine großartigen Freunde, dazu hatte man damals auch zuviel Auswahl im Haus, schließlich hatte jede Familie 3-4 Kinder... aber das gehörte sich eben so, wenn Nachbarskinder Geburtstag hatten ging man hin. Der offizielle Charakter wurde noch zusätzlich dadurch betont, daß Manisha ihre beiden jüngeren Geschwister mitnehmen “musste”.
Anand erinnerte sich daran, daß er immer gerne zu solchen Feiern ging, denn dort gab es gute Dinge zu essen, die sich seine Familie sonst nicht sehr oft leisten konnte (nur das ältere Mädchen von gegenüber, die ihn immer hochhob und in die Wange kniff, konnte er nicht ausstehen, selbst nicht an ihrem Geburtstag). Noch toller als Geburtstagsfeiern waren natürlich Hochzeiten, bei denen man über ausreichend Strategien verfügen musste um das normale Essen zu umgehen und nur Süßigkeiten und Eiskrem abzugreifen, denn nachdem man zum dritten Mal in der Reihe stand, wollten einem die Servierer häufig nichts mehr geben ... wie gemein. 
Das Leben in dem Haus ist heute ein ganz Anderes, viele Wohnungen stehen leer (wir konnten für unsere Hochzeit zwei Wohnungen im gleichen Aufgang, für Gäste anmieten) die damals jungen Bewohner sind alt geworden und ihre Kinder sind ausgezogen, denn die eigenen Kinder sollen nun nicht mehr im Staub und Lärm des Bahnhofs aufwachsen. Die Älteren bleiben, da sie wissen, daß sie sich mit dem Verkauf ihrer Wohnungen keine neue Wohnung leisten könnten und wenn sie irgendwann nicht mehr sind, wird es wohl nicht mehr die Mittelklasse sein, die die Wohnungen übernimmt ...

24. März 2011

Der Gips ist ab


Nach fast vier Wochen kam endlich der große Augenblick, das liebste Kratzbrett meiner Katzen musste weichen. 


Dazu begab ich mich in die Orthopedische Klinik im Nirgendwo hinter dem Ende der Stadt. Dort wurde mir der Gips vom Arm gesägt.
Das neue Röntgenbild schaffte ich zwar nur einmal mehr zu verwackeln, aber meine Ärztin meinte trotzdem darauf eine Verbesserung erkennen zu können. Auf jeden Fall konnte sie meinen Daumen in fast alle Richtungen drehen, ohne daß es weh tat. Das war eine Verbesserung. Ab heute bin ich nun offziell in Rehab, obwohl das in Deutschland wohl nur Reha genannt werden würde... Hand Reha. Dazu ging ich in die Abteilung der Hand- und Armtherapie, die aus einem großen Raum bestand, der wie eine Mischung aus Werkstatt und Klassenzimmer mit 9 Schreibtischen aussah. (Die wesentlich saubere Version von Werkstatt und Klassenzimmer und ja, ich habe gezählt.) Dort wurde mir eine passgenaue Schiene aus einem Stück warmen Plastik um die Hand geschmiedet, die ich sogar abnehmen darf, z.B. zum Händewaschen. Es ist ein schwer beschreibbares Gefühl nach vier Wochen endlich die linke Hand waschen zu dürfen. 
Sodann wurden mir meine Übungen für die nächste Woche erklärt und die Winkel gemessen mit denen ich Hand und Daumen drehen konnte. Als ich eine Übung gar nicht hinbekam, meinte meine “Therapeutin” daß ich sie einfach mit rechts ausprobieren solle... das gelang mir aber auch nicht. Deswegen empfahl sie mir die Übungen nun für beide Hände... Ich hätte sie wahrscheinlich vorwarnen sollen, daß ich äußerst unflexibel bin. Das erinnerte mich jedenfalls an lange vergangene Sportstunden, in denen ich wochenlang zu Hause trainieren musste nur um das hinzubekommen, was für alle anderen völlig natürlich schien, nämlich die Hände auf den Boden zu bekommen, während man mit durchgedrückten Beinen stand. Oder wie ich beim Zahnarzt noch jedes Mal den Unterkiefer festhalten muß, damit er nicht einfach wieder zuklappt und das nicht nur vor Angst. Nun, es ist mir eben nicht gegeben und ich denke wenn es Menschen gibt, die ihre Gelenke überdehnen können, muß es auch Menschen geben, bei denen schon vor dem Normalmaß Schluß ist... Bis nächste Woche arbeite ich nun also an meinen Dehnwinkeln und dann hat mich die Klinik wieder, die Schiene wird mir dagegen noch mindestens einen Monat erhalten bleiben. 




Auf dem Rückweg zum Bus sah ich mir die Reste eines ehemaligen Haus-Fundaments an, die mir schon beim letzten Mal aufgefallen waren. Zwei Felder weiter hinten konnte ich auch eine alte Scheune erkennen, das wird dann wohl mein Ausflug beim nächsten Klinikbesuch, denn diesmal war es für längere Wege einfach zu kalt und ungemütlich (natürlich scheint die Sonne aber noch jedes Mal sobald ich zu Hause angekommen bin *rolleyes*)




Keine Schokolade

Ich habe ein Weile darüber nachgedacht und mit mir gerungen, ob ich an der Schokoladenaktion der Firma my swiss chocolate auf meinem Blog mitwerben soll und damit dafür sorge, daß diese pro Werbung 2 Schweizer Franken an die Hilfsfonds für Japan schicken ... Letztlich habe ich mich dagegen entschieden, nicht weil ich prinzipiell gegen Werbung wäre, sondern weil ich es irgendwie nicht richtig finde mit diesem Grund Werbung für Schokolade zu machen. 
Nach einem Kettenbriefverfahren durfte jeder werbende Blogger zehn weitere Blogger benennen, dadurch käme ich auch in den Genuss zu werben und dafür dann selbst eine Tafel Schokolade zugeschickt zu bekommen. Persönlich hätte ich es andersherum besser gefunden, schick mir die Tafel und ich schreibe die zu erwartende Lobeshymne, denn ehrlich gesagt ist mir noch keine schweizerische Schokolade untergekommen, die schlecht schmeckte ... oder belgische, wenn wir schon mal dabei sind, aber mit diesem Spendenhintergrund sträubt sich mir irgendwas. Da ich aber ein latent schlechtes Gewissen hatte, Japan somit Geld vorzuenthalten, habe ich heute selbst etwas Geld gespendet, ganz altmodisch beim Roten Kreuz. Das ist natürlich auch immer so eine Sache ob das Geld in einer solchen Riesenorganisation nicht irgendwo in der Verwaltung aufgebraucht wird, statt Bedürftige zu erreichen, aber das Problem gibt es bei den meisten großen gemeinnützigen Organisationen... also was soll man machen. Von akuter Schokoladenlosigkeit betroffen, machte ich mich damit auf in den Biomarkt und kaufte Energychunks aus Carob und Spirulina... klingt seltsam, schmeckt aber sehrr lecker... und man isst etwas Schokoladiges, ohne daß es Schokolade enthält.
Als ich meine Vorliebe für diese Chunks einmal in die Welt hinaustwitterte, kam auch sofort eine Antwort von der Firma: You rock!... Merke: Freiwillige Werbung macht doch noch am Meisten Spaß. 

Heute gibt es hier also nur noch Schokolade für die Ohren und morgen ist Freitag, Anand kommt zurück, yeah :)

23. März 2011

Bild des Tages


Nein, es ist noch nicht so warm, wie die Kleidung des Mädchens im Bild vermuten lassen würde. Im Gegenteil, heute war es bei -1°C und eisigem Wind eher noch Winterjacken-tauglich. Aber die Sonne schien, was schon einmal eine 100%ige Verbesserung zum gestrigen Schneeregentag war, also warum nicht... (Ich bleibe trotzdem bei der Jacke :)

Katzeninsel

Gestern schafften es japanische Rettungshubschrauber zum ersten Mal auf die Insel Tashirojima, die seit dem Erdbeben von der Außenwelt abgeschnitten war und gemeinhin als Katzeninsel bekannt ist. Die Retter brachten für die ca. 100 Einwohner - von denen 80 % älter als 65 Jahre alt sind - Essen für einen Tag, das von den jüngeren - 55jährigen - Inselbewohnern ausgeteilt wurde. Außerdem brachten man Satellitentelefone, so daß nunmehr der weitere Kontakt zu Krankenhäusern, notwendiger Medizin usw. hergestellt werden kann.
Nun hofft die Koalition der japanische Tierrettung sehr darauf endlich Katzenfutter auf die Insel schicken zu können.
Das ist übrigens ein Video der Katzeninsel vor dem Erdbeben (leider nur auf thailändisch):


Ich verfolge auch weiterhin die Nachrichten der Tierrettung. Sie haben mittlerweile verschiedene Teams gebildet, die zu den Tieraufnahmestellen überall im Land Futter und medizinische Hilfe schicken. Dabei kamen sie in ihren Bemühungen bereits bis in 30 km Nähe zu Fukushima 1 um nach verlassenen Tieren zu suchen und nahmen aus Fukushima Stadt auch Tiere mit. Tierliebe in allen Ehren, doch wenn man dabei sein eigenes Leben aufs Spiel setzt, ist für mich doch irgendwann eine Grenze überschritten.
Schön ist dagegen, daß alle Tierheime bisher die 72 Stunden Regelung der japanischen Regierung ignorieren, wonach die Tiere getötet werden sollten, wenn sie keinem Besitzer zugeordnet werden konnten.
 .
Diese Katze wurde von einem Soldaten in Sendai gefunden, der Tote bergen sollte. Die Katze lief vor ihm davon und versteckte sich in ihrem Bett, weswegen er sie samt Bett zur nächsten Tieraufnahmestelle brachte.

Mi-Chan ist eines der geretteten Tiere aus Fukushima Stadt. 

Das ist nochmals der Link zur Spendenaktion für die japanische Tierrettung:
http://japanearthquakeanimalrelief.chipin.com/japan-earthquake-animal-rescue-and-support/

Update:
Und die gerade erstellte Homepage der Gruppe: http://jears.org/
Sowie ein Artikel von msn zur Rettung eines Babydelphines aus einem Reisfeld.

22. März 2011

Traue dir nicht

Ein elfjähriges armes Mädchen, mexikanischen Ursprungs wird in Cleveland, Texas am Thanksgiving Tag von mindestens 18 Männern brutal vergewaltigt. Dabei wurden Videos gedreht, die in der Schule kursierten und letztlich, Monate später einer Grundschullehrerin in die Hände fallen, die die Polizei informiert.
Der New York Times Artikel dazu, der ausgerechnt am internationalen Frauentag erscheint, gibt dem Mädchen die Schuld, schließlich hätte sie sich ihres Alters unangemessen gekleidet. Laut der Times “Wie eine 21jährige Prostituierte, die nach dem was ihr passierte förmlich fragte.”
Nachdem die Zeitung mit e-mails empörter Leser bombardiert wurde, verkündete man, der Artikel sei zwar unausgeglichen gegen das Opfer geschrieben worden, aber in der gesamten Stadt habe man niemanden finden können, der Mitleid mit dem Mädchen gehabt hätte und in ihrem Namen sprach. Andere Zeitungsartikel bezichtigten das Mädchen der Lüge, schließlich sei sie erst nach drei Monaten zur Polizei gegangen, der Geschlechtsverkehr sei einvernehmlich geschehen, dazu würde das örtliche Basketballteam derzeit nicht spielen können und überhaupt, das wird den jungen Männern ein Leben lang nachhängen.
Ich habe die Berichterstattung zu diesem Fall seitdem mitverfolgt und war sofort interessiert, als meine einmal wöchentlich erscheinende Lokalzeitung Seven Days ebenfalls etwas dazu schrieb. Judith Levine begann mit einem völlig anderen Punkt: Mitgefühl. Jeder erwartet, daß diese jungen Männer Mitgefühl mit ihrem Opfer gehabt hätten und doch bleibt es aus. Genauso wie es in der Stadt ausbleibt, die unmittelbar davon betroffen ist. Wie kann das sein, daß wenn man den Fall von “weiter weg” betrachtet die Ungeheuerlichkeit erkennt, aber nicht als Nachbar?
Sie zitierte eine kürzliche Studie über Folter, bei der Folterer physische und mentale Schmerzen ihrer Opfer einordnen sollten und in Folge absolut unterschätzten. Es zeigte sich weiterhin, daß Menschen kein Übermaß an Gefühlen, sei es Ohnmacht, Wunsch, Schmerz richtig einschätzen können, wenn sie es nicht auch selbst und gleichzeitig erfuhren. Dieses Phänomen nennt sich Mitgefühlslücke und war auch im oben geschilderten Fall verantwortlich, daß die Männer die Vergewaltigung nicht als die schreckliche, erniedrigende, schmerzhafte Folter ansehen konnten, die sie war. Das Mädchen wird - aufgrund ihrer Kleidung, die wohl den letzten Miley Cyrus Videos nachempfunden war - als Verantwortliche hingestellt, muß mit dem Unglaube von Polizei, Staatsanwaltschaft, der Reihe der Rechtsanwälte zurechtkommen, eine Verurteilung der Männer gilt bereits als unwahrscheinlich. Das Ganze wirkt wie ein Lehrfilm für andere Opfer bloß nicht den Mund aufzumachen ... Die Mitleidslücke ist so groß, daß man fast nicht mehr das 11jährige Opfer dahinter erkennen kann, das laut seiner Mutter Maria am Liebsten mit Stofftieren spielt.
Dazu würde ich gerne wütend ein Schild hochhalten auf dem steht: Moment mal, die Massenvergewaltigung einer 21Jährigen wäre damit noch lange nicht straffrei und in Ordnung ... Stattdessen wurde der Fall bereits instrumentalisiert um im Staat Florida die lange umstrittene Schuluniform-Pflicht einzuführen. Die Begründung beginnt mit den Worten: Da ein Mädchen in Texas aufgrund ihrer Kleidung...

Die Forscher der Studie meinten man kann Mitleid nicht erzwingen, weswegen man es ignorieren sollte. Es muß klare Definierungen geben, was Folter, was Vergewaltigung ist und egal ob man fühlen kann, daß das richtig ist oder es eben nicht fühlt... danach handeln. Denn: Nichts rechtfertigt eine Vergewaltigung. Vergewaltigungsopfer sind niemals die Schuldigen.

Links zu dem Thema:

New York Times Artikel zur Vergewaltiung:
Seven Days Artikel zur Vergewaltigung:
Artikel von News.Change.org zur Vergewaltiung:
Artikel von Rawstory zur Schuluniform-Einführung:
Artikel zur Vergewaltigung und Folgen für das Kind (ihr wurde aus Sicherheitsgünden Kontakt zur eigenen Familie verboten, sie ist in einer Pflegefamilie) sowie der Frage, ob ein weißen Mädchen anders beurteilt worden wäre von FreshXPress:

21. März 2011

Statistik mit Wikio

Als ich am Sonntag meine allwöchentliche Blogauswertung las, sah ich einmal mehr einen Anstieg der Leserzahlen auf nunmehr 171, die im Durchschnitt 3 Minuten auf meinem Blog verweilten. (Ich werde dabei nicht mitgezählt.) Mittlerweile bekomme ich sogar Leserkommentare, was mich sehr erfreut, denn auch wenn ich wusste, daß ca. 80 Leser meinem Blog seit Jahren die Treue hielten, bekam ich davon leider nie viele Rückmeldungen. Ein bißchen verwirrend ist es aber doch auf einmal mitzubekommen, daß mein Blog von richtigen Menschen gelesen wird und nicht nur in der Pixelwelt des Internets vorkommt.
Dieses Resultat nahm ich zum Anlaß, um meinen Blog einmal bei Google zu suchen. Dabei kamen zum Glück keine so peinlichen Verlinkungen wie bei meinem Teodeco Blog heraus (ein Osterartikel wurde dort auf eine norwegische Wehrmachtsseite verlinkt) dafür stieß ich auf Wikio. Die Seite scheint seit 2009 programmgesteuerte Informationen von deutschen Blogs zu sammeln und erstellt dazu Statistiken.


Die Themenwolke enthält zwar mit Bayern, High-Tech, Rauen und Island Begriffe zu denen ich sicher wesentlich seltener etwas zu sagen habe als dort angezeigt, vorallem ersteres hat mich sehr verblüfft, aber insgesamt stimmt der Wolkenrest schon. Alles zum Thema Indien scheint wohl in “Ausland” enthalten.


Insgesamt ist mein wikio Blog Ranking derzeit bei Platz 18138, wobei ich insgeheim hoffe, daß es zumindest 18139 registierte Blogs gibt. Obwohl, wie hieß es doch bei meinem regionalen Fußballklub immer so schön: Willst du Hansa oben sehen, musst du die Tabelle drehen... Ich wäre also auch mit einem”verdient errungenem” letzten Platz sehr zufrieden, denn anders als bei den Fußballern, kann ich zumindest nicht absteigen.... ;-)

20. März 2011

Sonntagsblumen


Diese Woche habe ich leider keine Blumen zum Park, denn im Animal Kingdom gab es zwar viel Grün aber eher blumenloses Grün. Deswegen habe ich in meinen Ordnern gewühlt und diese Bilder von Riesenhibiskusblüten im Sommer von der South Union Straße in Burlington gefunden. Riesenhibiskusse sind zwar recht empfindlich und bestechen bei weitem nicht durch ihre Arten- und Farbenvielfalt als wie das bei ihren kleineren Verwandten der Fall ist, dafür fallen sie aber mit ihrer Größe stets sofort ins Auge. 


 Anand ist heute Nacht um 3 Uhr zum Flughafen gefahren um zu seiner Konferenz nach Dallas zu fliegen. Inzwischen habe ich mit ihm bereits telefoniert, er ist gut angekommen und genießt die 25°C Außentemperatur. (Da er für seinen Vortrag den Laptop mitgenommen hat, an dem ich normalerweise arbeite, werden die Blogartikel der nächsten Woche etwas weniger Fotos als sonst aufweisen. Außerdem bin ich nicht über Skype erreichbar.)
Ich wachte dagegen mit einer Katze links und einer rechts neben mir liegend zu leichtem Schneefall auf. Doch im Laufe des Vormittags kam die Sonne heraus und der Neuschnee schmolz sofort wieder. Als ich am Nachmittag mit den Katzen nach draußen ging, war es bereits so warm, daß man -vorausgesetzt man stand in der Sonne- auf Jacke, Mütze, Schal verzichten konnte... :)

19. März 2011

Animal Kingdom - Afrika

Reste des "ehemaligen" Forts
 Der Baum unten links war echt; sogar dessen Früchte...

Afrika besteht aus dem fiktiven postkolonialen, ostafrikanischen Dorf Harambe, welches der Startpunkt der Safari Tour ist. Für die Tour mussten wir eine Stunde anstehen, da die Expresskartenfunktion leider gerade nicht möglich war. Danach fuhren wir mit einem Bus durch die künstliche Savannenlandschaft mit mehr (Giraffen, Nashörnern) und weniger (Löwen, Elefanten) frei herumlaufenden Wildtieren. (Wer sich noch an Peter Hoeg’s „Die Frau und der Affe“ erinnern möchte, weiß auch, daß keinem daran gelegen sein kann in einem „echten“ Safaripark unterwegs zu sein... .) 

gif animation creator

Anand war davon sehr begeistert, ich hätte aber wohl die selbstgeführte Savannenexpedition mit Aussichtspunktbesuch besser gefunden, denn zum Einen hatten wir durch die lange Wartezeit viel Zeit verloren und zum Anderen konnte man im extra-wackligen Bus auch keine guten Fotos schießen. 


Mehr Zeit konnten wir nicht in Afrika verbringen, es ging 500 m weiter nach Asien.

Suchbild mit Giraffe

In diesem Bild kann man drei Raubtiere sehen, wenn man sie denn sieht… 

Der Löwenfelsen

Mama und Baby Breitmaulnashorn

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