17. August 2019

Milchzucker und ich sind keine Freunde mehr

Oh ja, ich weiß, daß das hier keine Milchkühe sind, sondern (vermutlich) Sterken.

Am Anfang dachte ich Bah, Humbug, als mir zum ersten Mal bewusst wurde, daß mir immer dann so furchtbar schlecht wurde, wenn ich Milch und Müsli zum Frühstück hatte oder Eiskaffee mit viel Milch, oder auch einfach nur ein Glas Milch (wir holen uns manchmal diese wirklich tolle Milch, vom Bauern, die haben einen Kühlautomat wo man Milch abfüllen kann).
Das ist bestimmt nur eine Phase, das geht von alleine wieder weg … mein Großvater hat bis ins hohe Alter sein Glas Milch zum Abendessen getrunken, meine Mutter ist gerade dabei genau das Gleiche zu tun… da kann ich doch nicht laktoseintolerant werden?
Nun, die gute Nachricht ist natürlich, bei Verstopfung brauche ich kein Abführmittel, Milch trinken reicht. Ansonsten stehen wohl einmal mehr Arztbesuche an (die ich im Zweifel noch eine Weile vor mir hinschieben werde, ich habe mein Arzt-Soll in diesem Jahr bereits übererfüllt). Nur Laktoseintoleranz ist dabei nicht das Problem, aber es gibt eben auch Darmerkrankungen, bei denen die Milchzuckeraufspaltung dann auch nicht funktioniert und das ist wichtig zu unterscheiden.

Als wir noch in Vermont gewohnt haben, habe ich häufig ein Milchersatzprodukt auf Kokosmilchbasis zum Müsli getrunken, nicht aus irgendeiner Notwendigkeit, sondern schlichtweg, weil es echt lecker war. Die deutschen Kokos/Reis-Getränke können da leider nicht mithalten, Soja- und Mandelmilch mag ich auch nicht, also habe ich mir jetzt eine Packung Hafermilch gekauft - Schaun mer mal, heute gibt es Müsli :)

2. August 2019

Luftpension

Da Marken- bzw. Ortsnamen sichtbar sind: Unbezahlte Werbung ohne Auftrag.

Seit 2011 benutzen wir airbnb als Möglichkeit um eine günstige Unterkunft zu finden, in diesem Jahr haben wir jedoch traditionellere Schlafplätze gewählt, waren in der Ferienwohnung und dem Hotel. Damals, als airbnb, also ‚Luft, Bett und Frühstück‘ noch eine ganz neue Angelegenheit war, war ich so neugierig darauf, wie andere Leute leben. Ich dachte mir, das wäre die perfekte Möglichkeit um z.B. in einem, sonst meist leerstehenden Gästezimmer bei einer Familie zu wohnen, morgens am Frühstückstisch Tipps für die Ausflüge des Tages zu bekommen, und so wirklich Land und Leute kennenzulernen, als dies mit der Distanz in einem Hotel möglich wäre. Ernüchtert muss ich feststellen: Das ist genau keinmal so passiert.
Zumeist waren es Zimmer in einer Wohnung, die alle ausschließlich auf dem Portal vermietet wurden, es gab kein Frühstücksangebot trotz des zweiten ‚b‘ im Namen, häufig war nicht einmal eine Küchennutzung vorgesehen. Nur ein einziges Mal gab es mehr als ein Bad, zumeist muss man sich das Bad mit den Gästen der anderen zwei bis drei Zimmer teilen. Das funktioniert halbwegs, wenn sich alle an die Regeln halten, aber wir haben auch Leute gehabt, die Stunden im Bad zugebracht haben, abgesehen von verstopften Toiletten und Wasserbecken, bis zum kompletten Ausfall des Wassers in Spanien. In Venedig setzte der Waschbecken-Abfluß regelmäßig das Bad unter Wasser und dabei kam die Lache einer Steckdose gefährlich nahe.
Dazu kommt die Wut der Bürger in den betroffenen Städten gegen die Touristen, seien es Aufkleber wie in San Sebastian oder ganze Banner wie in Venedig, die die Privatvermietung anprangern, denn dadurch können sich viele die dort leben keine Wohnungen mehr leisten, da diese zu teuer geworden sind oder dem Markt praktisch nicht mehr zur Verfügung stehen.
Als wir in diesem Jahr in Scheveningen nach den Preisen schauten, stellten wir zudem fest, daß Hotels in unmittelbarer Strandnähe nur unwesentlich teurer waren, als die Airbnb-Möglichkeiten, die sich häufig weiter vom Strand entfernt befanden - und das eigene Bad ist dabei immer garantiert :)

1. August 2019

Kurzbesuch in Frankfurt

Da Geschäfts- bzw. Ortsnamen sichtbar sind: Unbezahlte Werbung ohne Auftrag. 


Vor kurzem war ich für ein Wochenende in Frankfurt, um den Geburtstag unserer Freundin (und ehemaligen Vermieterin) zu feiern.
A. hatte eine Veranstaltung und konnte nicht mitkommen, also beschloß ich schon einen Tag eher in die große Stadt zu fahren und etwas mehr Zeit unter Menschen zu verbringen. 
Außerdem wollte ich in meinem Lieblingsladen am anderen Ende der Stadt nach einem Teppich für den Eßtisch gucken und ansonsten hatte ich eigentlich keine Pläne. Ich mag es auch nicht, wenn Leute so mit einer Liste anreisen, dessen was alles erledigt, gesehen, gegessen werden muss - nur daß mein Unterbewußtsein, das offenbar dieses Mal anders sah.


Nach einer wie immer ungenügenden Fernbusfahrt (nicht vorhandene Toilette), erreichte ich die Stadt, sparte mir aber den Samosateller bei Akmal’s und fuhr stattdessen sofort mit der nächsten Straßenbahn ‚nach Hause‘ um mein Gepäck abzuwerfen.
In den vielen Umzügen der letzten Jahre konnten wir nicht wieder in ein Haus, mitunter nicht einmal an den Ort zurückkehren, insofern ist Frankfurt schon einzigartig. 
Aber natürlich ist es nicht mehr richtig ‚zu Hause‘ weil wir mittlerweile fast ein ganzes Jahr Alltag an einem anderen Ort verbracht haben - und die Zeit nicht stillsteht.
Dennoch kennt man den gesamten Weg, mit der 17 bis Louisa, danach an der Buchscheer vorbei, beim Gartencenter nickt man dem alten Schäferhund zu, der wie immer am Eingang sitzt - bald darauf stolpert man über die großen Wurzeln der Bäume im Park am Briandring, eher man das Haus erreicht. 
Zwei Katzen begrüßen mich - Klio und Kali - sie führen mich sofort vorwurfsvoll zu ihren leeren Futternäpfen im Keller. 


Nach einiger Zeit geht es weiter, dank Tagesticket (das in Frankfurt weniger als die Hälfte vom Tagesticket in Aachen kostet) bin ich unabhängig und fahre zum Hessencenter. 
Leider kann man nicht mit der U-Bahn komplett durchfahren, sondern muss wegen Bauarbeiten ein Stück mit dem Bus fahren - genau dort wo immer Dauerstau ist - auf dem Rückweg laufe ich diese Strecke also zurück, jetzt geht es erst einmal in Fischer’s Lagerhaus. Die Teppiche sind nicht so schön, die langen Kissen für 60 € immer noch zu teuer, aber eine Blockprint-Decke aus Rajasthan gefällt mir und kommt mit. 
Danach besuche ich den TKMaxx im Hessencenter, der ruhigste (und vermutlich größte) dieser Kette in Frankfurt, wo ich einen Wasserspender (für Topfpflanzen) entdecke, den ich bisher nur online gesehen habe. Ich kaufe einen zum Ausprobieren, habe ein verspätetes Mittagessen (oder frühes Abendbrot) bei ‚meinem‘ Thai-Imbiss und weiter geht’s.
Zurück an der Konsti, stelle ich fest, daß Christopher Street Day gefeiert wird, überall sind Buden wie auf dem Weihnachtsmarkt aufgebaut, es gibt Popcorn, Reibekuchen und jede Menge Regenbogenfahnen. Der Primark daneben ist überfüllt wie immer, da lohnt sich nur in Köln einmal ein Besuch (und nein, ich kaufe dort im Normalfall keine Kleidung, aber Queen Size Bettwäsche - der Fluch der Sondergröße ^^). 


Ich fahre weiter - nächste Station Ostbahnhof. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, immer noch mehr, schneller etwas sehen und erleben zu müssen, jetzt wusste ich, daß ich meinen letzten Tagespunkt erreichte. 
Eigentlich mochte ich den Westhafen immer sehr, aber der Osthafen ist dafür jung und lebendig. 


Ich lief an der EZB vorbei, sah hinunter auf den Main, umrundete den Skatepark und kehrte danach zurück 'nach Hause' auf den Lerchesberg, Katzen bespaßen - und langsam trudelten dann auch meine Gastgeber ein :)

Am Samstag dachte ich eigentlich, daß ich gar keine Zeit hatte, wenn ich bei den Party-Vorbereitungen helfen wollte, aber dann konnte ich mich doch beim Einkauf für eine Weile davonstehlen. 


Ab Zeil, lief ich zum Römer, über den gerade die Pride Parade rollte, dann ging es über den Eisernen Steg nach Sachsenhausen. 
An den Museen vorbei erreichte ich den Schweizer Platz, schaute kurz nach, was es im Oxfam gerade alles so gibt und kaufte in der einen Lieblingsbäckerei das was ich dort immer gekauft habe und in der zweiten, was ich sonst in dieser gekauft hatte - wenngleich sonst nicht beides an einem Tag ^^.


Im ‚HIT‘ holten mich die Partyeinkäufer wieder ein, und ich besorgte ein paar fränkische Biersorten, die es von alleine nicht bis NRW schaffen. Geschenke für A.
Dann ging es mit den Vorbereitungen für die große Feier los und ich versuchte mich nicht zu sehr in der Küche zu blamieren. Ich glaube, wenn ich eine ganze Woche mit der Familie kochen würde, könnte ich eine ziemlich steile Lernkurve hinlegen - so versuchte ich stattdessen meine bescheidenen Aufgaben zu erledigen und nicht im Weg zu stehen. 
Die Feier am Abend war dann sehr schön, weil ich Freunde wiedergesehen und mich gut unterhalten habe, ehe es viel zu spät ins Bett ging.


Der nächste Morgen war dementsprechend brutal und ich musste eine emotionale Krise bewältigen, bis ich es sicher mit meinem Gepäck zum Louisa Bahnhof schaffte.
Eigentlich perfekt um sich beim Hauptbahnhof irgendwo hinzusetzen und mit Tee und Schoko-Muffin in der Hand an Ort und Stelle zu versacken, bis meine Rückfahrt begänne. Leider war mein Unterbewußtsein, was mir das ganze Wochenende empfahl mehr Dinge in die Zeit hineinzustecken, immer noch am Zug und ich zu schwach um mich dagegen zu wehren.
Also brachte ich mein Gepäck in einem Bahnhof-Schließfach unter, und es ging zum Skyline - Garten auf dem Dach des gleichnamigen Einkaufszentrums. 

Wie cool ist eigentlich dieser rote Pickup Truck in dem Bild (links)?


Dieser Lieblingsplatz von mir war immer noch beeindruckend, man kommt den umliegenden Hochhäusern gefühlt so viel näher und befindet sich dazu auf einem Dachgarten. 
Aber leider wurden offenbar keine neuen Pflanzen mehr nachgepflanzt: Es war nicht ungepflegt oder zugemüllt, aber es gab sehr viele braune Stellen und die Leute hatten Trampelpfade in den Beeten hinterlassen. Schade.
Jetzt ging es schnell zurück in die Innenstadt, zum Saravanaa Bhavan. 
Diese südindische Restaurantkette im Bahnhofsviertel ist ein Muss eines jeden Frankfurt Besuches. Heute gab es zum Frühstück Idli, Chai und außerdem nahm ich Medhu Vada für A. mit. 
Der Gründer dieser Restaurants ist vor kurzem in Indien verstorben - kurz vor einer Gefängnisstrafe, die er antreten sollte. Ich hoffe das führt nicht zum Ende des Unternehmens, eine Expansion würde mir eher gefallen.


Am Bahnhof gab es dann noch einen Bagel mit Radieschen und Frischkäse vom Traffic Snack - für die vier-einhalbstündige Busfahrt zurück. Mein Mann würde dort nie mehr etwas kaufen, weil er sich ein paar Mal um sein Restgeld streiten musste - ich bin nicht so konsequent wenn es um gutes Essen geht, zähle mein Geld vorher ab und bezahle passend. 
Dann endlich ging es mit dem Fernbus zurück in die andere Krönungsstadt der dt. Kaiser. Die Fahrt war dieses Mal vermutlich gut, ich verbrachte sie im dämmrigen Halbschlaf und kann mich deswegen an keine Einzelheiten erinnern. 
Wieder zurück in Würselen ging ich früh zu Bett und selbst mein Unterbewußtsein, welches das ganze Wochenende gefühlt an der Seitenlinie stand um immer nur ‚höher, weiter, schneller, mehr‘ zu rufen - konnte sich endlich entspannen. 

LinkWithin

Related Posts with Thumbnails