9. Juni 2009

Gastown & Chinatown




Da wir an unserem ersten Abend in Vancouver noch einige Zeit zur Verfügung hatten, bevor es dunkel wurde, machten wir uns auf die nahegelegenen Touristenziele zu erkunden.
Nach einem kurzen Schwenk in den Bürodistrikt und zum Container-Hafen, liefen wir entlang der Water Street, zum historischen Viertel der Stadt: der Gastown.


Dort standen im Jahre 1867 die ersten Häuser des Hafenstandortes Vancouver, der erst gute 40 Jahre später zur Stadt Vancouver anwuchs.
Gastown ist ein typisches Touristenviertel, mit vielen Souvernirgeschäften, die alle bereits volle Olympiaausstattung besitzen, sowie Galerien und Läden in denen man zumeist indianisches Kunsthandwerk erwerben kann.



Ein beliebtes Fotomotiv ist die Steamclock, eine teilweise mit Wasserdampf betriebene Standuhr des Uhrmachers Raymond Saunders, die trotz ihres Aussehens keine Antiquität, sondern erst 32 Jahre alt ist.


Danach wollten wir vom Gründungsviertel zur Chinatown laufen und liefen durch die nächstgelegene Carrall Street. Diese Straße ist jedoch eher ein Hinterhofstraße und Sitz einer großen Obdachlosenmission, so dass es nicht sehr ratsam ist, dort durchzugehen. Dessen nicht bewußt, liefen wir die Straße entlang und sahen immer mehr Bettler und Drogenabhängige, Dealer, die offen auf der Straße verkauften und eine Frau, die sich direkt daneben spritzte und sogar Bettler, die andere Bettler um Geld baten.
Eine sehr verwirrt aussehende Frau begann uns zu verfolgen, so dass wir sehr froh waren, als wir den Eingang zur Chinatown endlich erreichten und die Straßen wieder belebter wurden. Es war uns nichts passiert, aber die Warnung war klar und deutlich, wie in den US-amerikanischen Großstädten üblich, darf man auch in Vancouver nicht in die falsche Straße geraten, eine Erfahrung, die uns in Ottawa und Montréal bisher erspart blieb.



Die Chinatown in Vancouver ist eine der ältesten in Kanada und es handelt sich auch um ein sehr großes Viertel, mit einer formalen Garten-und Parkanlage, die leider für den Tag bereits geschlossen hatte, Kulturzentren, Denkmälern und Tempelanlagen sowie Häusern, die ab 1909 als chinesische Wohngebäude errichtet wurden.



Heutzutage sind die ehemaligen Bewohner natürlich über die gesamte Stadt verteilt und Chinatown in erster Linie Touristenziel, aber man kann noch immer den Gründergeist der ersten Besiedler spüren und wie Anand amüsiert feststellte, sind nicht nur alle Häuser und Läden chinesisch sondern zumeist auch jeder Passant, jeder Autofahrer und sogar die Bettler.
Die asiatische Bevölkerung Vancouvers besteht zumeist aus Japanern (Sushi soll billiger als in Japan sein, aber von gleicher Qualität) sowie Hongkong-Chinesen (was kantonesisch vor mandarin zur meistgesprochenen Sprache macht) und sie stellen auch den dominierenden Teil der sog. sichtbaren Minderheiten im Stadtbild dar. Es ist eben einfacher nach Vancouver zu kommen, wenn man nur einmal den Pazifik überqueren muss....


Zum Abendessen besuchten wir das chinesische 'Cafe Mitzi', dessen Einrichtung sich offenbar seit 1960 nicht mehr geändert hatte und mit gelben Lacklederstühlen, Plastetischen, Plastepflanzen und großen gelben Lampenschirmen ausgestattet war, (was mich natürlich alles sehr begeisterte =) und damit war der erste Abend bereits Geschichte und wir liefen zurück zu unserem Hostel.


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