10. Juni 2009

Vancouver - Tag 2


An diesem Freitag wollten wir so viel wie möglich an Touristenzielen in Downtown sehen und erleben und nach einem üppigen Frühstück mit viel Tee bzw. Café in einem kleinen italienischen Café, das von albanischen Einwanderern geführt wurde, sahen wir uns auch in der Lage dazu.

Zuerst besichtigten wir mit der Vancouver Art Gallery, das Kunstmuseum der Stadt.



Dort befand sich eine Sonderausstellung zu Werken aus dem niederländischen Barock, was dazu führte, dass der Eintrittspreis nicht nur doppelt so hoch war, als die wesentlich größere Nationalgalerie in Ottawa, sondern wie Anand feststellte ebenfalls höher war als in Paris le Louvre. Aber da wir einige Zeit angestanden hatten, beschlossen wir uns das Museum nun auch anzusehen und es war auch sehr schön die alten Barockwerke zu sehen und neue Installationen und Werke im oberen Geschoß, aber es waren zwei komplette Stockwerke geschlossen, da dort andere Ausstellungen vorbereitet wurden und für eine Stunde Maximalaufenthalt, waren die über 20 $ Eintritt einfach zu viel.
Ein nettes Detail der Barockausstellung war jedoch ein kleiner Raum in dem Kostüme hingen, die den Motiven der Bilder entnommen waren und natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, ein Damenkostüm mit langen Röcken und ein Herrenkostüm mit Pumphosen und dreifachen Westen, Mantel und Mantelüberwürfen anzuprobieren... doch leider durfte man dort keine Fotos machen :(


Nach der Kunstgalerie sahen wir uns die älteste Kirche Vancouvers an, die Christ Church Cathedral aus dem Jahre 1895 in der man von innen sehr schöne Glasfenster bewundern kann und deren offenes Buch, in dem man eintragen kann, wenn man ein Gebet wünscht und warum, sehr viel über die Sorgen und Nöte der Bewohner der Stadt verrät.



Zum Mittagessen waren wir mit Amar verabredet und holten ihn von seinem Büro ab. Er führte uns zu einer Seebrücke in Coal Harbor, dem neuesten Wohngebiet der Stadt, voller Glashochhäuser, die Vancouver den Beinahmen Glasstadt... 'city of glass' eingebracht haben.
Dort aßen wir mit Blick auf den Yachthafen, Muscheln und (kein) Fisch und wie auf allen Seebrücken, so war auch auf dieser das Essen ausgesprochen teuer. Danach entließen wir Amar zurück zu seiner Arbeit und setzten unsere Sightseeing-Tour fort.

Nunmehr standen Stanley-Park und das Aquarium auf dem Programm:
Als Vancouver gegründet wurde, begann man gleichzeitig mit der Einrichtung und Befestigung eines großen Militärgebietes am Rande der neuen Stadt, da England einen russischen Angriff befürchtete und die neuen Siedlungen schützen wollte. Die Stadt wuchs um das Militärgebiet herum und der Wald wurde abgeholzt, nur der Wald im Areal blieb erhalten. Als sich das Militär Jahre später auf die kleine Deadmans-Insel (eine ehemalige Begräbnisstätte der Ureinwohner) neben dem Gebiet verkleinerte, entstand die Frage, was mit dem großen grünen Waldstück nun anzufangen sei.
Die Stadtbewohner entschieden sich daraus einen Park entstehen zu lassen, der heute einen der größten innerstädtischen Parks in Nordamerika darstellt. Es führt ein ausgedehntes Wege-und Wanderstreckennetz durch den Park, der teilweise gezähmt mit großen Liegewiesen, Denkmälern und Bänken daherkommt und teilweise echte Urwaldabschnitte beherbergt mit uralten Riesenlebensbäumen, den Red Cedars...




Wir liefen entlang des Seawalls in den Park hinein und bewunderten den Yachthafen, die Skyline der Innenstadt gegenüber, sahen die Totempfähle, den kleinen Leuchtturm, die North Shore-Berge samt Chemiehafen gegenüber und die Lions Gate Hängebrücke, die alles miteinander verbindet.



Ich nutzte die Ebbe um einmal auf dem sonst nassen Meeresgrund in der Nähe der Kaimauer zu spazieren und entdeckte kleine Krabben, viele Muscheln und diverse Minifischchen, das Wasser scheint trotz der vielen Hafentätigkeiten noch sauber zu sein.



Wir folgten dem Seawall, bis wir die Statue des Mädchens im Taucheranzug errichten- die Vancouver Variante einer Meerjungfrau auf Stein und bewegten uns dann landeinwärts in Richtung des Marine-Aquariums.

Das 'Vancouver Aquarium Marine Science Center' ist das älteste öffentlich zugängliche und immer noch größte seiner Art in Kanada und als solches ein wichtiges Touristenziel inmitten des Stanley-Parks. Es wird von einer kleinen gemeinnützigen Gesellschaft ohne staatliche Beihilfen geführt und hat wie alle großen Aquarien einen öffentlichen Teil für die Besucher und einen Teil, der der Forschung - vorallem der Ökosysteme vor Vancouver Island - vorbehalten ist.





Im Aquarium konnten wir uns an der Vielzahl der Fische, Seesternen in allen Variationen, einer Halle nur für Quallen und anderen Meeres-Irgendetwas erfreuen:



In den Aussenbecken sahen wir uns die Fütterung der Otter (die sind ja sowas von niedlich) der Delphine und der Belugawale an.
Ich habe noch nie Belugawale von nahen gesehen und fand es schon ziemlich beeindruckend, wie die Pfleger mit den Tieren umgehen konnten. Eines der Tiere bekam extra viel Aufmerksamkeit und wie wir gestern aus den Nachrichten erfahren konnten, bekam sie nun ein kleines ca. 60 kg-schweres Belugawal-Baby.

Mit dem Schließen des Aquariums mussten auch wir gehen (widerstrebend ;) und so machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Diesmal liefen wir nicht entlang des Hafens sondern nahmen mit der Georgia Street, die Hauptstraße zurück in die Innenstadt.
Dabei konnten wir einige Statuen, Denkmäler und seltsame Hochhäuser entlang des Weges bewundern. Manche Häuser waren eher rund, andere sehr dreieckig, ein Haus sah aus wie eine moderne Variante des Amphittheaters und eines schien quasi auf einer Säule zu balancieren... ein Spielplatz für Architekten.



(Was man vielleicht auch erwähnen sollte, die Entfernungen waren zwar nicht groß, aber dennoch waren wir den ganzen Tag bereits zu Fuss unterwegs, was strenggenommen schon unter Sport fällt.)

Am Abend machten wir uns auf, um unter Amars fachkundiger Anleitung ('Ich bin hier nie nachts.') das Nachtleben zu erkunden.
Da Nachtleben eh immer woanders stattfindet, als wo man gerade ist, hatten wir schon bald keine Lust mehr, auf die Suche nach dem perfekten Lokal zu gehen und mit etwas Wartezeit ergatterten wir einen Terrassenplatz in dem 'Cactus Club Café'. Das war sehr schön, denn zum einen war es mittlerweile wesentlich wärmer draußen und zum anderen war es im Lokal einfach nur ohrenbetäubend laut. Ich mochte die Bar, sie hatte nach Christo-Art verhüllte Kronleuchter, draußen sorgten zusätzliche Heizstrahler dafür, dass man sich kein bißchen kalt fühlen konnte (okay, eher gegrillt, weswegen wir dann um das Ausschalten derselben baten.) und in den Toilettentüren waren Flachbildschirme eingelassen, auf denen m-tv lief... =)
Nach einem kleinen, etwas verspäteten Abendbrot mit Süßkartoffeln-Pommes und Hähnchenstreifen, wechselten wir von modern zu alt und besuchten ein waschechtes Irish Pub.


Dies war jedoch mitten im Business-Distrikt gelegen und dementsprechend leer am Abend, so dass man keine schönen Menschen mehr bewundern konnte, was bald dazu führte, dass ich hundemüde wurde (die schlaflose Nacht rächte sich nun).
Da mir selbst Cola nicht mehr half, beendeten wir den Abend alsbald und kehrten zurück zu unserem Hostel, allerdings nicht ohne, dass die Jungs vorher noch 'Jägerbomb' ausprobieren mussten, ein Mix aus Energy-Drink und Jägermeister.
Ich mag keine Energydrinks und trinke Jägermeister höchstens mit Orangensaft, so dass ich mir den Geschmack nicht einmal vorstellen wollte.
Da Anand von Alkohol wach und aktiv wird, so wie andere Leute höchstens von zuviel Kaffee und der Energydrink ihn noch wacher machte, war das Ergebnis überhaupt nicht gut. Ich wollte schlafen und er redete und redete... bis ich mich gezwungen sah ein (eher unfreundliches) 'Please, stop talking' ...in den Raum zu werfen um wenigstens etwas Schlaf zu finden ö_Ö


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