30. Juni 2017

Flashback Friday - Eltville


Das ist ein Artikel, den ich im September vergangenen Jahres schrieb, nach einem ersten Besuch in Eltville. Leider ging das dann in den Vorbereitungen für den Indien-Urlaub unter, so daß dieser Blogpost nie erschien. Also füge ich ihn jetzt in dieser intensiven Blog Woche, als Flashback ein.
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Eltville - Die Rosen-, Wein-, Sekt- und Gutenbergstadt - hat nicht nur die meisten offiziellen Attribute, die mir je untergekommen sind (normalerweise gibt es nur eins… wie z.B. Lutherstadt) sondern es handelt sich auch um die größte Stadt im Rheingau. Der Name selbst: Eltville, klingt zwar französisch, er leitet sich jedoch vom lateinischen ‚Alta Villa‘ ab. Die Römer gründeten dort also einst einen höher gelegenen Landsitz und bauten Wein an.
Die Stadt liegt noch nicht an den dramatischen Steigungen der Rheinberge, so daß die Weine eher in sanften Hügeln um Eltville herum angebaut werden. Direkt im Ort gibt es auch Weinberge, die jedoch von so hohen Mauern umschlossen sind, daß man den Weinberg nur vom Wohnturm der Kurfürstlichen Burg sehen kann. (Solche umfriedeten Lagen können übrigens die Bezeichnung ‚Clos‘ auf den Wein-Etiketten führen.)


Der historische Teil der Altstadt ist vermutlich kleiner als der von Rüdesheim.
Dafür hat Eltville keine Bahnstrecke, die die Stadt vom Rhein trennt, so daß man stattdessen auf einer schönen Promenade am Rhein, und an den Villen der Weingüter (darunter solch bekannte Namen wie Mumm) entlang spazieren kann.


Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt, gelangte ich zur Burg, sah mir den Rosengarten im Wallgraben an, traute mich sogar den engen Treppengang hinunter ins Verlies und danach ging es hinauf in den Wohnturm. 


In den einzelnen Etagen lernte man etwas über die Stadt und natürlich Gutenberg - dem Erfinder der einzelnen, beweglichen Buchstaben, welche den Buchdruck revolutionierten - dessen Familie nur ein paar Häuser weiter wohnte. 
Ich hätte gerne noch eine Flasche Wein aus der Stadt mitgenommen, doch es war Dienstag, und sämtliche Verkaufsstellen/spezielle Weinläden geschlossen. Das kannte ich sonst vom Montag, doch in Eltville ist es wohl nur das Wochenende das genügend Besucher in die Stadt bringt. - Wenn ich ernsthaft danach gesucht hätte, hätte ich sicher trotzdem noch Wein finden können, so aber wollte ich den nächsten Zug nicht verpassen und demnach ging es zurück nach Frankfurt. 
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Und nach kleinen Häuschen halte ich immer Ausschau ... :)

29. Juni 2017

Kleine Fahrradtour

Surfende Enten 1500 m in beide Richtungen


Die letzten Artikel beschrieben unsere Ausflüge nach Rheinland Pfalz, heute geht es zurück nach Frankfurt für eine Fahrradtour entlang Nidda und Main.
Die Nidda ist der zweite wichtige Fluß der Frankfurter, obwohl es eigentlich nur ein Flüßchen ist - aber im Niddapark findet man an schönen Tagen mindestens genauso viele Frankfurter als am Mainufer.
Wir sind durchaus schon ein Stück an der Nidda entlangspaziert und haben die Nutrias gefüttert, aber das war unsere erste längere Strecke ab U-Bahnstation Weißer Stein bis zur Mündung der Nidda in den Main, bei Höchst.
Die Nidda hat nahezu durchgängig beidseitige Fahrradwege, so daß es auch nie zu voll wird auf der Strecke. Von Eschersheim fuhren wir Richtung Römerstadt, dann Praunheim, wo A. in diesem Jahr im Krankenhaus Nordwest lag. Dann erreichte man das Freibad Hausen und direkt daneben ein deutsch-indisches Restaurant. In Rödelheim fuhr man am größten Freibad vorbei; und selbst ich kleines Mensch, musste mich unter den vielen Brücken ducken, um nicht mit dem Kopf an Betondecken zu stoßen. Zwischendurch präsentierte sich die Nidda etwas wilder, mit Stromschnellen und Altarmen, bis es zum Mainzufluß in Höchst wieder ruhiger wurde und das Flüßchen fast schon kanalgleich in den Main floß.

Hausboot vor dem Bolongaro Palast


In Höchst sahen wir uns einmal mehr das alte Schloß an, samt Ausblick auf Main und Industriepark und dann ging es auf den Schloßplatz zum Mittagessen in der ‚Alten Zollwache‘ - auch das nicht zum ersten Mal.
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Danach setzten wir mit der Fähre zum anderen Main-Ufer über und weiter ging es in die Schwanheimer Düne


Für Küstenbewohner mag das kleine Stückchen Sand und Heide eher langeweilig wirken, so oder so ähnlich sieht schließlich jeder Strandaufgang aus - in Hessen werden die kleinen Binnendünen dagegen gehegt und geschützt. 
Und ein bißchen Heimweh kommt selbst bei mir auf, wenn man den Sand und die Kiefern sieht ... es fehlt eben nur noch das Meer. Damit kann Frankfurt leider nicht dienen und so fuhren wir weiter zum Kobelt Zoo nach Schwanheim.


Das ist ein kleiner, ehrenamtlich geführter Zoo, der keinen Eintritt erhebt, sondern sich über Spenden finanziert. 
In Köln, wo meine Schwester mit ihrer Familie wohnt, gibt es den Lindenthaler Tierpark, der sich ganz ähnlich präsentiert, aber der Kobelt Zoo hat leider nur einen Bruchteil von dessen Fläche (und wohl auch Geldern) zu Verfügung. Insofern sind die Gehege klein, der Waldboden dunkel und die Auswahl der Tiere erscheint eher zufällig. 
Nach dem Zoobesuch ging es am Main entlang zurück in die Frankfurter Innenstadt. Noch ein letzter Tee-Stop im Lichtluftbad - der kleinen Maininsel in Niederrad - und schon hatte uns die Großstadt wieder :)
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28. Juni 2017

Zwei Perspektiven

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Diese Fotos entstanden auf dem Rotenfels, der aufgrund besonderer Bodenverhältnisse quasi einen riesigen natürlichen Steingarten darstellt, der durchaus Bodentemperaturen von 60°C an warmen Sommertagen erreichen kann.
Wen die Botanik nicht so sehr interessiert, der hat vielleicht Spaß an den beiden Schäferhunden im kühlen Nass der Nahe :) 


Wanderungen an der Nahe

Kleine Hütte im Weinberg am Fuß des Rotenfels. 


Als ich vor einem Jahr diesen Blog Artikel (Link) entdeckte, sah ich zum ersten Mal die Felsen an der Nahe und beschloss, daß wir unbedingt Bad Münster am Stein besuchen sollten.
Das wurde als Idee vor mir hin und her getragen, bis unsere Vermieterin mit einer Freundin, samt Hund, wandern gehen wollte und ich die Nahe vorschlug. Mein Mann konnte leider nicht mitwandern, da es ihm noch nicht so gut ging, doch einen Monat später ging es ihm schon viel besser, so daß wir nochmals an die Nahe fuhren und uns zumindest die Hälfte der Strecke erwanderten.
Das sind jetzt also sowohl Bilder vom Besuch Anfang Mai zur ersten Rundwanderung, und vom zweiten Besuch Mitte Juni.
Beide Male orientierten wir uns an der perfekt ausgeschilderten Tour Natur (Link): Man muss nur den grünen Ahornblatt-Schildern folgen, was eine Wanderkarte eigentlich überflüssig macht. Das ist übrigens kein normaler Ahorn, sondern eine Bergahornart, die normalerweise nur in Italien vorkommt, aber auf dem kargen Vulkangestein an der Nahe perfekte Wachstums-Bedingungen fand.

Eines der zahlreichen Gradierwerke im Salinental


Die Wanderung beginnt im Salinental am Rande von Bad Kreuznach, wo linkerhand der stetige, aber nicht zu steile Aufstieg in den bewaldeten Felsen beginnt. Letztlich erreicht man auf dem Felsrücken ‚Gans‘ einen ersten Aussichtspunkt auf die Gradierwerke im Salinental und damit auch den höchsten Punkt der Wanderung. 
Weiter geht es entlang des Schloss Rheingrafenstein, durch bewaldete Abschnitte mit ersten Ausblicken auf die Burg Ebernburg, bis man die Burgruine Rheingrafenstein erreicht. 


Von dieser Burg ist außer der spektakulären Lage auf nahezu freistehenden Felsnadeln nicht viel übrig geblieben. Das Meiste davon steht wohl nur noch, weil die Baumeister den Fels nutzten und Treppengänge, Aussichtspunkte usw. direkt in den Stein trieben. Aber, daß es möglich war an dieser Stelle überhaupt einmal eine Burg zu bauen, ist bereits überraschend und zeugt vom Können früherer Generationen.
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Unter der Burg ging es in steilen Treppen bis hinunter an die Nahe. Hier zeigte sich, daß es sinnvoll war der Richtungsempfehlung der Tour zu folgen, denn diese Treppen hochzusteigen ist garantiert kein Vergnügen.


An der Nahe wartete eine kleine hangezogene Fähre, die uns sicher nach Bad Münster am Stein übersetzte.
Der Wanderweg folgte dann dem Lauf der Nahe, so daß man den Ort völlig außen vor ließ. Dadurch gab es auch keine Möglichkeit einmal die Wasserflaschen aufzufüllen, was sich in der Folgezeit als leichte Schwierigkeit heraustellte. 
Wenn man anderen Wanderwegen folgt, kommt man zwangsläufig auch an Einkehrmöglichkeiten vorbei, hier muss man den Weg bewusst verlassen, bzw. man muss von Anfang an genug Wasser mitbringen (wie ich es beim zweiten Mal machte). Selbst für Hunde gibt es auf der gesamten Strecke - außer der Nahe - keine Teiche, Bachläufe, nicht einmal Pfützen... das ist eine wirklich trockene Gegend.


Erst als ich bei diesem zweiten Besuch mit A. zum Bahnhof von Bad Münster fuhr um unsere Wanderung zu beginnen, sah ich überhaupt die kleine Innenstadt des Kurortes, die offenbar schon bessere Tage gesehen hat.
Man lief an ehemaligen, jetzt leerstehenden Hotels (oder Kurkliniken?) vorbei und hatte das Gefühl, daß es Bad Münster gut getan hätte, wenn der Wanderweg ein Stück durch die Stadt führen würde als nur außen herum.


So konnte der Hund immerhin ausgiebig in der Nahe baden, bis wir zum spektakulärsten Teil der Wanderung kamen, dem Rotenfelsmassiv. 


Dabei handelt es sich um die höchste Steilwand zwischen den Alpen und Skandinavien. Aber während man es in einer Bergregion wahrscheinlich als normal ansieht, daß es auch Steilwände gibt, steht man hier davor, sieht die bewaldeten Hügel der Gegend und denkt nur: Wow, ich bin in einem Canyon! ^^
Wo immer es möglich ist, schmiegen sich kleine Weinberge an den Fels, obwohl Steinschlag wahrscheinlich bei der Arbeit im Berg ein ständiges Problem darstellen könnte.


Wie schon bei unserem Wandereinstieg in Bad Kreuznach, führte uns die Tour jedoch in einem weniger steilen Winkel auf das Massiv. 
Dazu liefen wir bis Norheim, dann ging es durch die Weinberge, bis der Weg tatsächlich einmal nur über Felsen und karge Steppenlandschaft führte, bis wir den Hangweg oben auf dem Rotenfels erreichten. 


Von dort konnte man weit in die Landschaft blicken und entdeckte außer den bereits besichtigten, noch mehr Burgen und Schlösser in der Ferne.

Beweisbild kurz nach dem Aufstieg... ich sehe echt fertig aus ^^

Nach einiger Zeit verließen wir die Felswand und aus der Steppe wurde Wiesen und wenig später Wälder u.a. mit Esskastanienplantagen. 


Diesem Wald folgten wir bis zum Anfang unserer Wanderung in Bad Kreuznach, wo es in einem Serpentinenweg zurück hinunter zur Nahe ging. 
Bei der ersten Wanderung stand dort das Auto (mit dem wir dann nach Bad Kreuznach fuhren, um im Weinpavillon einzukehren).
Bei der Wanderung mit A. mussten wir noch bis zum Bahnhof von Bad Kreuznach weiterwandern und suchten so einen Weg, um auf Waldwegen bis in die Innenstadt zu kommen. Das gelang nicht so wie ich es mir vorstellte, aber dennoch überquerten wir die Nahe erst auf der Fußgängerbrücke beim Quellenhof. Ich hätte gerne noch einen Umweg zum Teepavillion unternommen, aber es reichte doch für diesen Tag.
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Wenig später saßen wir im Zug Richtung Frankfurt. Da am Abend noch gegrillt wurde, wollten wir den Einkehrschwung dieses Mal lieber auslassen :) 

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