27. Juni 2017

Boppard

Die hufeisenförmige Rheinschleife 'Bopparder Hamm' in ihrer ganzen Pracht. 


Jedes Jahr sind wir an unserem Hochzeitstag essen gegangen, und als wir uns in diesem Jahr an alle Hochzeitstag-Restaurants erinnern wollten, fiel uns nur noch die Hälfte ein. Also wollten wir zum 9. stattdessen einen Tagesausflug unternehmen, an den man sich dann hoffentlich besser erinnern kann.
Übrigens hat das deutsche Konsulat in Mumbai vor kurzem unsere indische Heiratsurkunde für ungültig erklärt - hoffentlich wird nun unsere amerikanische Hochzeit anerkannt :)
Nach Bacharach wären eigentlich Oberwesel oder St. Goar samt Loreley, die nächsten Ziele gewesen, ich wollte aber lieber zur Rheinschleife bei Boppard.
Die Fahrt mit der Bahn wurde an diesem Tag zu einem unerwarteten Abenteuer, denn Bauarbeiten auf der Strecke führten dazu, daß es keine durchgängigen Züge gab, und selbst beim Umsteigen war es nicht sicher, ob der jeweilige Zug warten würde. So ging es z.T. nicht einmal mehr über Frankfurt Hauptbahnhof, sondern zuerst nach Darmstadt, dann Mainz, dann Gau-Algesheim und dann erst waren wir - mit Rennen - im Zug Richtung Köln, der uns sicher bis Boppard brachte. Aber ich wollte ja einen Tag haben, an den man sich erinnern konnte - also bitteschön ^^


In der kleinen Stadt am Rhein angekommen, ging es zügig zur Sesselbahnstation. 
Man kann zwar auch auf einem Klettersteig hinaufklettern, aber an diesem Tag hatte ich keine Lust mich zu sehr mit meiner Höhenangst auseinanderzusetzen - und der Sessellift war da schon aufregend genug. Also fuhren wir über all den Familien in ihren Kletterharnischen hinweg.
Zuerst ging die Fahrt über kleinere Weinberge, dann kam nur noch Fels und alsbald sah man weit in den Hunsrück zur linker Hand und rechts befand sich die Rheinschleife Bopparder Hamm, samt dem gleichnamigen Weingebiet dahinter. Das ist die größte, kilometerlange ‚Kurve‘ des Rhein.
Die beste Aussicht auf Rheinschleife, Boppard und regen Schiffsverkehr hat man oben vom Gedeonsblick kurz hinter der Sesselbahnstation.


Wir liefen auch ein Stück auf dem Rhein-Burgen Weg um den stets beworbenen Vier-Seen Blick zu erreichen. Dabei teilen zwei vorgelagerte Hügel den Rheinblick so, daß man quasi vier Seen sieht. 


Das war jetzt nicht so richtig beeindruckend, also liefen wir zurück und kehrten im Gedeonseck ein.
Für den steten Blick auf den Rhein hätte man draußen sitzen müssen, doch an diesem Tag war es noch empfindlich kühl. Also setzten wir uns ins Kaminzimmer, das wir immerhin für uns allein hatten :)
Aufgrund der doppelt so langen Anfahrtzeiten mit der Bahn hatten wir aber nicht mehr viel Spielraum und so ging es alsbald wieder hinunter in die Stadt. 


Dort kehrten wir im nächsten Getränkeladen ein und kauften lokale Weine von dreien der sieben Lagen am Hamm (ich) und unbekannte Biere (A.). Solcherlei bepackt ging es nun an der Rheinpromenade entlang Richtung Innenstadt. Wir hatten noch 45 Minuten um uns die kleine Stadt anzusehen, bevor der nächste Zug fuhr.
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Solcherlei angepriesenes Wasser verdient natürlich das 'Kein Trinkwasser' Schild darunter ^^

In der Kürze kann man weder das Thonet Museum besuchen, noch auf römische Spurensuche gehen, denn Boppard wurde - wie auch Split - in eine römische Festung hineingebaut, so daß viele der Häuser eine römische Außenmauer haben. 

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Stattdessen setzten wir uns an den Rhein, bestellten noch ein Eis, schlenderten durch einige Straßen der Altstadt und über den Marktplatz. Dann war es Zeit Abschied zu nehmen und mit dreimal Umsteigen erreichten wir glücklich unsere Heimatstation Louisa. 
Und am Abend lud uns unsere Vermieterin zu einem kleinen Abendessen ein, so daß wir sogar noch eine spontane Hochzeitstagsfeier bekamen. Getrübt wurde der Tag jedoch dadurch, daß es A. zu der Zeit nicht gut ging, und das Essen an diesem Tag, war des letzte ‚normale‘ bevor er monatelang auf leicht Verdauliches umsteigen musste - und auch von den mitgebrachten Bieren konnte er selbst nichts trinken.
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2 Kommentare:

  1. Wie passend, ich habe auch gerade einen Post über Boppard (und andere Städte) veröffentlicht. Von der Gegend habe ich leider nicht so viel gesehen, dafür mehr von der Innenstadt. Sowohl das Kastell als auch das Burgmuseum mit der Ausstellung lohnen sich sehr. Deine Fotos sind sehr beeindruckend, zum Wandern muss ich halt auch noch einmal kommen. Ich hoffe, dass es Deinem Mann wieder gut geht.

    LG Eva

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    1. Dafür habe ich die Umgebung von Boppard gesehen (auch dort nur einen Bruchteil) und kaum etwas von der Stadt :) Ich hätte mir wirklich sehr gerne die Thonet Ausstellung angesehen, aber vielleicht komme ich irgendwann noch dazu.

      Mein nächstes Ziel am Mittelrhein ist wahrscheinlich Kaub & Oberwesel mit der Burg Pfalzgrafenstein, das sieht jedenfalls vom Zugfenster aus schon immer so malerisch aus, aber zuerst geht es an die nächste Etappe des Rhein-Burgen Weg.
      Mittlerweile, und ein Krankenhaus-Aufenthalt später, geht es meinem Mann schon viel besser. Es wurde noch nicht diejenige Ursache gefunden, aber immerhin ganz viele Sachen konnten ausgeschlossen werden :) LG Thea

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