30. März 2012

Freiheitsstatue und Ellis Island

 Die Fähre ...

 Paar-Foto Versuche oder warum man lieber ein Foto zuviel machen sollte :)

Ich wollte bereits seit einiger Zeit mit meinen New York Artikeln fortfahren (alle vorherigen Posts dazu findet man unter diesem Label: New York City) aber wann immer ich etwas schrieb, kam es mir zu negativ vor... Ich war müde, erschöpft, kann mich kaum mehr an etwas erinnern etc.
Das kam mir zu selbstmitleidig vor und so verschwand der nächste Artikelversuch im Ordner und ich schrieb lieber über etwas Aktuelleres.

Es ist natürlich so, da ich dort nachts keinen Schlaf bekam (Kunststück in der Stadt, die niemals schläft) und tagsüber den ganzen Tag auf den Beinen war, daß alsbald das Ende meiner Kraft und der des Koffeins erreicht war. Aber zu der Zeit konnte ich nichts daran ändern und heutzutage eh nicht mehr. 
Also werfe ich den ganzen - zu müde - Kram mental beiseite und konzentriere mich auf die Fotos: An unserem dritten Tag in New York, erreichten wir den Battery Park an der Südspitze Manhattans mit der U-Bahn und liefen zielstrebig (ignorierten dabei alle, wenn auch interessant aussehenden Denkmäler) auf das Castle Clinton zu, einem ehemaligen Fort und heutigem Abfahrtspunkt der Fähren zu Liberty Island. Nach einer moderaten Wartezeit und Flughafen-Kontrollen durften wir eine der Fähren betreten und erreichten nach kurzer Fahrt über den Hudson River die Mini-Insel samt Freiheitsstatue.
So sieht übrigens die Rückseite der Statue aus... ein eher selteneres Fotomotiv... 

Ich weiß nicht, was ich mir vorgestellt hatte, was ich fühlen würde, wenn ich die Statue zum ersten Mal sehen würde, vielleicht eine Art Gefühl etwas (wenn auch nicht sonderlich Großartiges) erreicht zu haben - doch das stellte sich nicht ein. Es war eher langweilig (und ich war müde) die Freiheitsstatue sah ganz genau so aus, wie in hunderten von Filmen bereits dargestellt. Toll. 
Wir machten die notwendigen Fotos (inklusive Paarfoto samt dieser berühmten französische Dame in Grün -im sehr seltsamen Winkel), umrundeten dann Statue + Insel, was in etwa das Gleiche ist. 
Für einen Bruchteil überlegten wir, ob wir die Stufen, die zur Statue hinaufführten hochlaufen sollten, entschieden uns dagegen, eilten in Windeseile durch Souvenirshop und Kaffeehaus und waren bereits auf der nächsten Fähre Richtung Ellis Island unterwegs.

Ein wenig überlegte ich, was man sich an einer alten Ankunftshalle für Neu-Immigranten überhaupt ansehen könnte, aber es war erstaunlicherweise sehr interessant.

Man betrat die Halle so wie die 12 Millionen Flüchtlinge gekommen waren, die Ellis Island zwischen 1892 bis 1954 passierten, und wo sie ihr Gepäck abgeben mussten. Dann mussten sie von Ärzten beobachtet die steilen Treppen zum Registrierraum hinaufsteigen und wurden alsbald in Männer und Frauen getrennt und in die Aufenthaltshallen und später Häuser (die Baracken stehen noch, sind aber nicht für die Öffentlichkeit zugänglich) gebracht.

Für viele (west)europäische Immigranten war das eine - einige Stunden dauernde - Einreiseprozedur (1. und 2. Klasse Passagiere mussten die Insel gar nicht betreten), für osteuropäische und vorallem chinesische Immigranten konnte das Monate oder sogar Jahre in Haft auf Ellis Island bedeuten. Wenn die Eltern gesund waren und etwaige Gebühren nicht aufbringen konnten, wurden ihre Kinder auf Ellis Island in Gewahrsam genommen, während die Eltern die ausstehenden Gelder abarbeiten mussten.

Viele berichteten später davon unfreiwillige Versuchskaninchen für medizinische Tests gewesen zu sein. Da die langjährige Unterbringung von Immigranten nie geplant war, war Hunger und Überfüllung der Anlage der Normalfall. Es muß fürchterlich gewesen sein auf dieser streng gesicherten Insel dahinzuvegetieren (3000 Menschen starben in Haft) und die Freiheitsstatue und New York City jeden Tag sehen zu müssen - eine seltsame Ironie. 
Gottseidank haben sich die Zeiten geändert und gottseidank scheut sich auch niemand davor die Wahrheit der Vergangenheit darzustellen, selbst wenn das Bild kein rosiges ist.

Zusätzlich zur Ausstellung über die Einwanderer konnte man in Computern Ahnenforschung durch die Registrierlisten betreiben, denn noch immer stammen ca. 40% aller heutigen amerikanischen Bürger von Leuten ab, die Ellis Island passierten.
Der Freedomtower - das neue World Trade Center - wächst seiner Fertigstellung entgegen.

Danach ging es für uns mit der Fähre zurück zum Battery Park, den wir am frühen Nachmittag erreichten. Alle Leute hatten uns gesagt, daß der Besuch der Inseln quasi ein Tagesausflug darstellt, aber auch wenn wir uns nicht lange mit der Freiheitsstatue beschäftigt haben, auf Ellis Island hatten wir alles Interessante in ca. einer Stunde gesehen. 
Ich hoffe sehr, daß der nächste Artikel - über das Smithsonian Institute of the American Indian - nicht so lange auf sich warten lassen wird.... wünscht mir Glück im Fotodschungel ^^

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